Ellenbogenschmerzen: Ursachen und Behandlung
Bei Ellenbogenschmerzen kommen als Ursache sowohl Verletzungen als auch eine Überlastung des Gelenks in Frage. Systemische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Gicht können ebenfalls Schmerzen im Ellenbogen auslösen.
Ein wichtiger Teil der Behandlung ist die Ruhigstellung des Gelenks. Vorübergehend können Schmerzmittel die Beschwerden lindern. Das Wichtigste über die Entstehung, Prävention und Therapie von Ellenbogenschmerzen erfahren Sie im Folgenden.
Schmerzen im Ellenbogen: Übersicht
- Ursachen: Ellenbogenschmerzen entstehen aufgrund von Verletzungen, Überlastung oder Erkrankungen, die den ganzen Organismus betreffen. Zu den möglichen Ursachen gehören etwa Verstauchungen, Tennisarm, Golferellenbogen und rheumatoide Arthritis.
- Symptome: Abhängig von der Ursache können die Schmerzen von Gelenkschwellungen, -rötungen und -überwärmung, aber auch Fehlstellungen oder Bewegungseinschränkungen begleitet werden. Entzündliche Prozesse können zudem Allgemeinsymptome wie Fieber auslösen.
- Wann zum Arzt? Ist das Gelenk nicht mehr normal beweglich, geschwollen, gerötet oder fühlt es sich warm an, ist ein Arztbesuch nötig. Auch allgemeine Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit gehören in ärztliche Behandlung.
- Diagnostik: Um die Ursache von Ellenbogenschmerzen zu finden, sind ein Arztgespräch und eine körperliche Untersuchung erforderlich. Gegebenenfalls führt der Arzt eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung, CT, MRT, eine Gelenkpunktion, Blut- oder Urintests durch.
- Hilfe & Vorbeugung – was können Sie selbst tun? Es gilt, das Gelenk nicht zu überlasten und bei übermäßiger Anstrengung mit einer Bandage zu schützen. Regelmäßige Bewegung ist zur Vorbeugung – nach gründlichem Aufwärmen – ist ebenfalls wichtig für die Gelenkgesundheit.
Symptome bei Schmerzen im Ellenbogen
Im Ellenbogengelenk treffen Oberarmknochen, Elle und Speiche aufeinander. Das Gelenk ist von einer Kapsel umhüllt, Knorpel und Schleimbeutel sorgen dafür, dass die Knochen sich reibungslos gegeneinander bewegen können. Bänder stabilisieren es; Sehnen verbinden es mit den Muskeln, die die Bewegungen steuern. Das Ellenbogengelenk ermöglicht Beuge-, Streck- und leichte Drehbewegungen des Arms.
Da unsere Arme täglich im Einsatz sind, ist das Ellenbogengelenk sehr anfällig für Verletzungen, Überlastung und Verschleiß. Je nachdem, welche Ursache Ellenbogenschmerzen haben, können noch weitere Beschwerden hinzukommen, etwa Bewegungseinschränkungen, Fehlstellungen und Schwellungen, aber auch Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl.
Häufige Auslöser von Ellenbogenschmerzen sind:
- Verletzungen: etwa Verstauchung, Sehnenriss, Luxation (Ausrenkung), Knochenbruch.
- Überlastung: etwa Tennisarm, Golferellenbogen, Mausarm.
- Gelenkverschleiß (in der Fachsprache Arthrose).
- entzündliche Prozesse (Arthritis), ausgelöst beispielsweise durch rheumatoide Arthritis oder Gicht.
Mögliche Ursachen für Ellenbogenschmerzen
Je nachdem, wo genau die Schmerzen im Ellenbogen auftreten und von welchen anderen Symptomen sie begleitet werden, kommen verschiedene Auslöser in Betracht. Neben den bekannteren Problemen wie Tennisarm und Golferellenbogen können hinter den Beschwerden auch Auslöser wie eine Schleimbeutelentzündung stecken.
Nicht immer liegt die Ursache überhaupt im betroffenen Gelenk. Eine mögliche Erklärung sind auch Probleme in der Schulter oder der Halswirbelsäule (HWS) sowie systemische Erkrankungen, also Krankheiten, die den gesamten Organismus betreffen.
Was kann das sein, wenn der Ellenbogen schmerzt?
Treten die Ellenbogenschmerzen nach einem Sturz beim Sport bzw. nach einem Unfall auf, liegt den Beschwerden mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Verletzung zugrunde.
Vielleicht ist der Ellenbogen verstaucht; womöglich liegt aber auch eine schwerere Verletzung vor, etwa ein Knochenbruch oder ein Sehnenriss. Eine Fehlstellung des Gelenks in Verbindung mit Bewegungseinschränkungen kann auf eine sogenannte Luxation hindeuten, also eine Ausrenkung des Ellenbogengelenks.
Ellenbogenschmerzen durch Überlastung
Schmerzen im Ellenbogen können aber auch dann nach dem Training auftreten, wenn die betroffene Person sich nicht verletzt hat. Das deutet auf eine Überlastung des Gelenks hin. Abhängig davon, welche Bewegungsmuster zu der Überlastung geführt haben, können die Ellenbogenschmerzen nach dem Training oder anderen Belastungen unterschiedlich ausfallen:
- Tennisarm: Trotz seines Namens tritt er längst nicht nur nach dem Tennis auf. Es handelt sich um die Entzündung eines Sehnenansatzes, die durch eine übermäßige oder ungewohnte Belastung entsteht. Es kommt zu Ellenbogenschmerzen beim Strecken oder Beugen des Arms. Charakteristisch ist ein Druckschmerz am Knochenvorsprung, der an der Außenseite des Ellbogengelenks tastbar ist.
Dieser kann in den Unterarm ausstrahlen. Auch ein Kribbelgefühl in den Händen gehört zu den typischen Symptomen. Auslöser sind häufig wiederholte, gleichförmige Bewegungsmuster wie sie beim Tennis, aber auch beispielsweise beim Heimwerkern oder beim Spielen eines Instruments nötig sind. - Golferellenbogen: Analog zum Tennisarm können die Beschwerden beim Golferellenbogen durch Golf ausgelöst werden, das ist aber längst nicht die einzige Ursache. Auch hier werden die Ellenbogenschmerzen durch Beugen oder Strecken ausgelöst, wenn diese Bewegungen häufig wiederholt werden, denn dadurch kommt es zu einer Sehnenentzündung.
Betroffene verspüren einen Druckschmerz am Knochenvorsprung auf der Innenseite des Gelenks, der auch in den Unterarm ausstrahlen kann. Ein Kribbelgefühl in den Händen kann ebenfalls auftreten. - Schleimbeutelentzündung: Schleimbeutel reduzieren den Druck in den Gelenken. Durch Überbeanspruchung oder Reizung des Gelenks sowie Verletzungen kann sich der Schleimbeutel entzünden. Handelt es sich um einen akuten entzündlichen Prozess, treten vor allem Ellenbogenschmerzen beim Aufstützen auf.
Liegt eine chronische Entzündung vor, kann diese jedoch auch symptomlos verlaufen. Zudem kann das Gelenk Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Überwärmung) aufweisen. - Mausarm: Er ist auch als »Repetitive Strain Injury« bekannt, also »Verletzung durch sich wiederholende Belastung«. Es treten Schmerzen im Ellenbogen und im gesamten Arm auf. Die Ursache sind immer wieder ausgeführte Bewegungen, etwa beim Klicken der PC-Maus oder beim Tippen.
Arthrose-Schmerzen im Ellenbogen
Während die oben genannten Probleme in der Regel vorübergehend sind und durch eine akute Belastung entstehen, handelt es sich bei Arthrose um unumkehrbaren chronischen Gelenkverschleiß. Der Knorpel, der den Kontakt zwischen den im Gelenk aufeinandertreffenden Knochen puffert, wird durch langfristige Überlastung abgerieben. Daher ist das Arthrose-Risiko im Alter erhöht.
Einseitige und/oder übermäßige Belastungen sowie Übergewicht können das Gelenk frühzeitig verschleißen lassen. Das gleiche gilt für Verletzungen, Fehlstellungen und sogar Erkrankungen wie Diabetes und Gicht. Zudem liegen Hinweise vor, dass es eine genetische Veranlagung für Arthrose geben könnte.¹
Während übermäßige Belastung zu vermehrtem Knorpelabrieb führt, ist auch Bewegungsmangel schädlich für die Gelenke. Nur regelmäßige schonende Bewegung sorgt dafür, dass der Knorpel ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt wird, und beugt so Arthrose vor.
Typischerweise treten die Gelenkschmerzen bei Arthrose zunächst nur unter Belastung auf, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe. Oft werden sie von Gelenksteifigkeit begleitet, die morgens oder nach Ruhepausen besonders stark ausgeprägt ist.
Wie äußert sich eine Entzündung im Ellenbogen?
Ellenbogenschmerzen, die auch im Ruhezustand und/oder nachts auftreten, können außerdem auf eine Arthritis hindeuten, also eine Gelenkentzündung. Die dafür typischen stechenden Schmerzen werden oft durch Rötung, Schwellung und Überwärmung des Gelenks begleitet. Auch Allgemeinsymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit können auf einen entzündlichen Prozess im Gelenk hindeuten.
Als Ursache für die Schmerzen im Ellenbogen durch eine Entzündung kommt eine Infektion in Frage. Auch rheumatoide Arthritis (RA) oder Gicht können zur Entstehung von Arthritis führen.
Diagnose von Ellenbogenschmerzen
Bei akuten Schmerzen im Ellenbogen, die nach einem Sturz oder Unfall auftreten, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Verletzung. Hier ist der Orthopäde oder Sportmediziner der richtige Ansprechpartner. Er bespricht mit den Betroffenen, was die Beschwerden ausgelöst hat, und führt eine körperliche Untersuchung durch. Falls nötig, kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder Ultraschall zum Einsatz. Auch eine Gelenkpunktion kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
Schmerzen im Ellenbogen durch Überlastung gehören ebenso in die Hand eines Orthopäden. Die Diagnostik ähnelt der von Verletzungen. Schleichen sich die Schmerzen langsam ein und werden sie zunehmend stärker, könnte Arthrose die Ursache sein. Hier ist ebenfalls der Orthopäde zuständig.
Bemerken Betroffene die im vorigen Abschnitt genannten Entzündungszeichen, ist ein Besuch beim Hausarzt notwendig. Neben dem Arztgespräch und der körperlichen Untersuchung sind Blut- und Urintests möglich, um die Ursache festzustellen. Gegebenenfalls überweist der Hausarzt dann an einen Rheumatologen.
Um bestmöglich auf den Arztbesuch vorbereitet zu sein, lohnt es sich, vorab eine Liste mit wichtigen Stichpunkten zu machen. Hier notieren Betroffene zum Beispiel, wann die Schmerzen im Ellenbogen erstmalig auftraten oder in welchen Situationen sie besser oder schlechter werden. Wer wegen dieser oder ähnlicher Beschwerden schon einmal in Behandlung war, nimmt zum Arztgespräch am besten die entsprechenden Berichte mit.
Behandlung von Gelenkentzündungen im Ellenbogen
Die Therapie von entzündungsbedingten Ellenbogenschmerzen hängt von der Ursache ab. Liegt den Beschwerden eine rheumatoide Arthritis zugrunde, ist die Einnahme spezieller Rheumamedikamente zwingend erforderlich.
Sie werden disease-modifying anti-rheumatic drugs (auf Deutsch krankheitsmodifizierende antirheumatische Medikamente) genannt, kurz DMARDs. Bis ihre Wirkung eintritt, vergehen einige Wochen. In der Zwischenzeit werden die Symptome mit Kortison und/oder Schmerzmitteln unterdrückt.
Führt ein akuter Gichtanfall zu den Schmerzen im Ellenbogen, kommen ebenfalls Schmerzmittel und Kortison zum Einsatz. Eine dauerhafte Behandlung der Grunderkrankung ist nach dem ersten Anfall noch nicht zwingend erforderlich. Es kann ausreichen, es zunächst mit einer Ernährungsumstellung zu versuchen:
Nun stehen weniger Eiweiß, Zucker und Alkohol auf dem Speiseplan. Ist eine medikamentöse Dauertherapie erforderlich, müssen Betroffene sogenannte Urikostatika oder Urikosurika einnehmen. Gicht führt zu der Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken. Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen, also bestimmten Eiweißen. Die Gicht-Medikamente sorgen dafür, dass der Harnsäurespiegel im Blut unter 6 mg/dl bleibt, um weiteren Anfällen vorzubeugen.
Da es sich um chronische Erkrankungen handelt, ist die Einnahme der Medikation in beiden Fällen langfristig nötig. Andernfalls drohen schwerwiegende Folgeschäden.
Weitere Ursachen: Was kann man gegen Ellenbogenschmerzen machen?
Bei leichten Verletzungen und Überlastungen reicht es aus, das Gelenk vorübergehend mit Bandagen ruhigzustellen und zu schonen. Eine Luxation muss zwingend vom Arzt eingerenkt werden. Bei Brüchen, Sehnenrissen und anderen schwereren Verletzungen ist eine langfristige Ruhigstellung nötig, gegebenenfalls auch eine Operation
Eine Schleimbeutelentzündung bedarf manchmal einer Behandlung mit Antibiotika oder Kortison. In schweren Fällen ist auch hier ein operativer Eingriff angezeigt. Nach der akuten Phase einer Verletzung oder Entzündung empfiehlt sich Physiotherapie, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu kräftigen. Chronische Beschwerden können zudem mit Stoßwellentherapie behandelt werden.
Um Ellenbogenschmerzen zu lindern, eignet sich eine bestimmte Gruppe von Schmerzmitteln sehr gut. Dabei handelt es sich um sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSARDs). Sie helfen nicht nur gegen rheumatische Beschwerden, sondern wirken generell schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Leider bergen sie insbesondere in Tablettenform das Risiko von Nebenwirkungen, da sie bei längerfristiger Einnahme den Verdauungstrakt und das Herz-Kreislauf-System belasten.
Als Alternative stehen NSARD-haltige Präparate zur lokalen Anwendung zur Verfügung, etwa Sprays, Gele oder Salben. Das Risiko von Nebenwirkungen ist hier wesentlich geringer. Dennoch wirken die Präparate erwiesenermaßen genauso effektiv wie Schmerztabletten.²,³
Schmerzen im Ellenbogen: Wann zum Arzt?
Nicht immer möchten Betroffene zum Arzt, wenn sie nur eine leichte Verstauchung vermuten. Bei einer Fehlstellung des Gelenks und Bewegungseinschränkungen ist der Arztbesuch aber Pflicht. Gleiches gilt bei Beschwerden, die länger als ein paar Tage anhalten.
Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung des Gelenks machen ebenfalls einen Arztbesuch nötig, ebenso Allgemeinsymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit.
Vorbeugung von Gelenkschmerzen im Ellenbogen
Oft werden Ellenbogenschmerzen durch übermäßige Belastung ausgelöst. Neben einem angemessenen Belastungspensum können auch Bandagen der Entstehung von Beschwerden vorbeugen.
Je kräftiger die Muskulatur und je beweglicher das Gelenk ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Ellenbogenschmerzen auftreten. Regelmäßige Bewegung ist daher essentiell. Vor dem Training steht gründliches Aufwärmen auf dem Programm, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Menschen, die unter systemischen Erkrankungen wie RA oder Gicht leiden, sollten zudem bestimmte Richtlinien zur Ernährung befolgen, um die Krankheitsaktivität zu hemmen.
Weitere Schmerzarten
Nackenschmerzen
Nackenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden im Rückenbereich und sind meist auf muskuläre Verspannungen zurückzuführen. Starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge. Unterstützen Sie den Heilungsprozess und gelangen Sie schnell in Ihren Alltag zurück.
Muskelschmerzen
Muskelschmerzen sind häufig auf Überanstrengungen und Fehlbelastungen zurückzuführen. Zerrungen, Verspannungen sowie Verletzungen können für Muskelschmerzen verantwortlich sein. Mit verschiedenen Maßnahmen lassen sich die Beschwerden meist lindern.
Rückenschmerzen
Volksleiden Rückenschmerzen – Hauptsächlich sind Verschleißerscheinungen, Fehlbelastungen und Bewegungsmangel verantwortlich. Am häufigsten ist der untere Rückenbereich betroffen. Eine Schonhaltung sollte trotzdem vermieden werden.