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Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
Autor: MGS Redaktion
Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
Geprüft von: Stephanie Nitsch
Lesezeichen
Lesedauer ca. 13 min
21.05.2025

Hüftschmerzen: Was man über Ursachen, Symptome und Behandlung wissen sollte

Hüftschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Gelenkbeschwerden.¹ Sie können unter anderem beim Gehen oder Liegen, am Morgen und auch nachts, ein- oder beidseitig auftreten. Die damit verbundenen Einschränkungen sorgen für Schwierigkeiten bei vielen Alltagsaktivitäten und schränken infolgedessen die Lebensqualität enorm ein.

Das sollten Sie langfristig keinesfalls hinnehmen, sondern gezielt gegen die Probleme angehen. Welche Ursachen den Symptomen zugrunde liegen können und welche unterschiedlichen Behandlungsoptionen es gibt, erfahren Sie hier.

Andauernde Hüftschmerzen beeinflussen Lebensqualität deutlich

Übersicht: Hüftschmerzen

  • Ursachen & Arten: Zu den häufigsten Ursachen von Hüftschmerzen zählt die Arthrose. Aber auch Verspannungen, Fehlbildungen, Entzündungen oder Überlastungen beispielsweise durch Sport oder Beruf können verschiedene Arten von Beschwerden auslösen.
  • Symptome: Mal äußern sich die Hüftschmerzen scharf, stechend und tiefliegend im Gelenk, mal machen sich die Symptome dumpf bohrend an der Außenseite bemerkbar und andere wiederum unbestimmt und schwer lokalisierbar im gesamten Hüftbereich.
  • Wann zum Arzt?: Wenn die Schmerzen wiederkehrend sind, stärker werden oder länger andauern, ist grundsätzlich ärztlicher Rat gefragt.
  • Diagnostik: Um den Beschwerden auf den Grund zu gehen, wird der Arzt oder die Ärztin eine genaue Befragung sowie eine körperliche Untersuchung durchführen. Hinzu kommen gegebenenfalls bildgebende Verfahren oder Labortests.
  • Behandlung: Je nach Ursache können Wärme- oder Kälteanwendungen hilfreich sein. Bei entzündlichen Prozessen ist meist erst einmal Ruhe angesagt, ansonsten sorgen moderate Bewegung und Physiotherapie oft für Besserung. Bei Verschleiß oder Fehlbildung ist eine OP mitunter die letzte Möglichkeit einer Behandlung.
  • Hilfe zur Selbsthilfe: Hausmittel wie Quarkwickel, pflanzliche Öle oder bestimmte Gewürze haben sich bei Gelenkbeschwerden vielfach bewährt. Zur Prävention und Linderung von Hüftschmerzen sind außerdem gezielte Übungen empfehlenswert.

Hüftschmerzen: Definition

Schmerzen in der Hüfte werden medizinisch als Coxalgie (lat. Coxa = Hüftgelenk) bezeichnet. Damit sind in der Regel alle schmerzhaften Beschwerden gemeint, die sich im Bereich des Hüftgelenks beziehungsweise der umliegenden „weichen“ Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Nerven, Bindegewebe oder Schleimhäute bemerkbar machen.

Dabei können sie von der Leiste, der Hüftaußenseite oder vom Gesäß bis in den Rücken oder in die Beine ausstrahlen. Laut der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) gaben 13,3 Prozent der Frauen und 11,9 Prozent der Männer an, Schmerzen im Hüftgelenk zu haben.

Hüftschmerzen und Anatomie des Hüftgelenks
Hüftschmerzen und Anatomie des Hüftgelenks

Auswirkungen auf die Lebensqualität

Hüftschmerzen stellen für die Betroffenen eine signifikante Einschränkung der Lebensqualität dar, da eine reibungslos funktionierende Hüfte für sehr viele alltägliche Bewegungsabläufe unerlässlich ist. Das Hüftgelenk bildet nach dem Knie das zweitgrößte Gelenk im menschlichen Körper. Als Kugelgelenk setzt es im Wesentlichen aus der schalenförmigen Hüftpfanne und dem runden Oberschenkelkopf zusammen.

Oftmals werden Hüftschmerzen mit einer Hüftarthrose gleichgesetzt – und tatsächlich ist Knorpelverschleiß im Gelenk ein häufiger Auslöser. Es kommen jedoch auch noch zahlreiche andere Ursachen infrage, die sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Eine sichere Diagnose kann hier letztlich nur der Arzt – genauer ein Orthopäde oder Sportmediziner – stellen.

Hüftschmerzen: Die möglichen Ursachen

Verschiedene angeborene oder erworbene Erkrankungen sowie besondere Belastungen können für das Auftreten von Hüftschmerzen verantwortlich sein.

Dazu gehören:

  • Hüftarthrose
  • Hüftgelenksentzündung
  • Schleimbeutelentzündung
  • Hüftimpingement
  • Hüftkopfnekrose
  • Hüftluxation
  • Knochenerkrankungen
  • Verkürzungen & Verspannungen der Muskeln
  • Schwangerschaft
  • Überlastungen

Hüftarthrose:

Die häufigste Ursache für Hüftschmerzen ist die Hüftarthrose (medizinisch Coxarthrose). Dabei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung des Gelenks, bei der die Knorpeloberfläche des Hüftkopfes und der Hüftpfanne nach und nach verschleißt.

Grundsätzlich gehört Arthrose zu den am stärksten verbreiteten Gelenkerkrankungen. Bei mehr als der Hälfte der Patienten ist das Knie betroffen, bei rund einem Viertel die Hüfte. Im Verlauf einer Arthrose wird die Gleit- und Pufferschicht oft so weit zerstört, dass die Knochen schmerzhaft aufeinander reiben.

Eine Hüftarthrose beginnt in der Regel schleichend, über mehrere Monate oder Jahre.
Eine Hüftarthrose beginnt oft schleichend, über mehrere Monate oder Jahre

Hüftgelenksentzündung:

Eine Coxitis ist die Entzündung des Hüftgelenks. Sie kann in seltenen Fällen durch Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden.

Zu den weitaus häufigeren Ursachen für eine Hüftgelenksentzündung zählen rheumatische Erkrankungen, beispielsweise Gicht, rheumatoide Arthritis oder eine aktivierte Arthrose. Die Coxitis geht bei Betroffenen mit starken Hüftschmerzen einher.

Schleimbeutelentzündung:

Hüftschmerzen können auch entstehen, wenn sich der Schleimbeutel (lat. bursa = Beutel) in der Hüfte entzündet. Man spricht dann von einer Bursitis. Dazu kommt es etwa infolge von Verletzungen durch einen Sturz, Stoß oder Schlag, durch chronische Überlastungen oder durch eine Infektion mit Krankheitserregern.

Hüftimpingement:

Unter einem Hüftimpingement (auch Femoro-acetabuläres Impingement, FAI) versteht man eine ungenaue Passform im Hüftgelenk. Wenn Hüftkopf und -pfanne nicht perfekt ineinandergreifen, kann der Oberschenkelknochen immer wieder an den Rand der Pfanne anschlagen.

Die Hüfte wirkt dann bei bestimmten Bewegungen und Positionen wie blockiert. Mit der Zeit kommt es oft zu Schädigungen, die wiederum die Ursache für Entzündungen und Hüftschmerzen sind.

Hüftkopfnekrose

Als Hüftkopfnekrose (auch Femurkopfnekrose) wird das Absterben von lebendem Knochengewebe im Hüftgelenk infolge von Durchblutungsstörungen bezeichnet.

Der Hüftkopf demineralisiert und seine Stabilität geht verloren. Das äußert sich durch sich verstärkende Hüftschmerzen im Bereich der Leiste. Sie treten anfangs vor allem bei Belastungen auf, später auch im Ruhezustand.

Hüftluxation

Hierbei handelt es sich um eine Fehlstellung, bei der sich der Oberschenkelkopf außerhalb der Gelenkpfanne befindet. Die Hüftluxation (lat. luxare = verrenken) kann entweder durch ein schweres Trauma verursacht werden oder eine angeborene Deformation (Hüftdysplasie) sein.

Knochenerkrankungen

Erkrankungen des Knochensystems wie Osteoporose (Knochenschwund), Morgus Paget (Knochenverdickung und Knochenauswulstung) oder Osteomalazie (Knochenerweichung aufgrund eines Mangels an Vitamin D oder Kalzium) können auch das Hüftgelenk betreffen und in Mitleidenschaft ziehen.

Verkürzung oder Verspannungen der Muskeln

Mangel an Bewegung, langes Sitzen, einseitige Bewegungsabläufe oder Wirbelblockaden im unteren Rücken können dazu führen, dass die hüftumgebenden Muskeln sich anspannen und verkürzen. Dieser schmerzhafte Zug strahlt auf die Hüfte aus, was wir als Hüftschmerzen wahrnehmen.

Schwangerschaft

Hüftschmerzen sind eine häufig auftretende Begleiterscheinung von Schwangerschaften. Aufgrund der Hormonveränderungen werden Sehnen, Bänder und Bindegewebe weicher, die Schambeinfuge lockert sich. Dadurch können sich die Beckenhälften verschieben, was teilweise zu großen Schmerzen führt. Zudem kann das durch die Schwangerschaft zunehmende Gewicht auf die Nerven drücken und Beschwerden auslösen.

Überlastungen

Treten Hüftschmerzen nach dem Sport, beispielsweise nach dem Joggen oder verschiedenen Ballsportarten, auf, ist die Ursache meist eine Überlastung. Dadurch können sich die Schleimbeutel oder die Gelenke entzünden. Hier ist eine Trainingspause angeraten, auch Hausmittel wie Kühlung sorgen akut für Linderung. Weitere typische Folgen von Überlastungen sind unter anderem Stressfrakturen, Verschleißerscheinungen oder Reizungen des Iliotibialbands, das am äußeren Oberschenkel entlang zum Knie läuft und die Hüfte mit dem Schienbein verbindet.

Fazit: Die infrage kommenden Ursachen für Hüftschmerzen sind vielfältig. Eine gesicherte Diagnose kann nur durch einen Arzt oder eine Ärztin erstellt werden. Das beinhaltet üblicherweise eine genaue Anamnese, die körperliche Untersuchung und je nach fachlicher Einschätzung bildgebende Verfahren sowie Labor-Untersuchungen oder eine Gelenkpunktion, um bakterielle Infektionen abzuklären.

Hüftschmerzen: Die häufigsten Symptome

Wo genau hat man nun Schmerzen, wenn die Hüfte weh tut?
Die Art und Charakteristik von Hüftschmerzen ist auch hier von Patient zu Patient höchst unterschiedlich.

Hüftschmerzen, die direkt im Gelenk entstehen, werden häufig als scharf und stechend beschrieben und sind tiefliegend in der Mitte der Leiste lokalisiert. Bei Belastung und bestimmten Bewegungen verstärken sie sich, auch die Ausstrahlung bis ins Knie hinein ist typisch. Ein weiteres Symptom sind Anlaufschmerzen bei einsetzender Bewegung, hinzu kommt oftmals ein Gefühl von Steifigkeit. Zunächst treten die Schmerzen nur bei Belastung auf, später dann auch in Ruhephasen.

Handelt es sich um muskelbedingte Hüftschmerzen, ist das Leit-Symptom meist ein dumpf bohrender Schmerz, der vom Bereich des Großen Rollhügels (Trochanter) ausgeht. Dies ist ein knöcherner Vorsprung ganz oben auf der Außenseite des Oberschenkels. Die Beschwerden können bis ins Gesäß, in die Beine oder den Rücken hinein ausstrahlen.

Kommen die Hüftschmerzen aus dem Bindegewebe beziehungsweise den Faszien, werden sie in der Regel als brennend und ziehend wahrgenommen. Der Bereich ist großflächiger und diffuser, kann sowohl oberflächlich als auch tieferliegend sein.

Darüber hinaus können bei Hüftschmerzen noch Symptome wie Blockaden und Einschränkungen in der Beweglichkeit auftreten. Bei akuten Entzündungen sind zudem Schwellungen, Rötungen und Wärmeentwicklung rund um den schmerzenden Bereich möglich.

Kurz und knapp: Symptome von Hüftschmerzen unterschiedlicher Ursache

  • Anlaufschmerzen
  • stechender Schmerz in der Leiste
  • Schmerzen bei Belastung
  • Schmerzen, die aus der Hüfte in Rücken und Beine ausstrahlen
  • dumpfer Schmerz an der Außenseite der Hüfte
  • tief im Gelenk sitzender Schmerz
  • Bewegungseinschränkungen
  • diffuser Schmerz im gesamten Hüftbereich
  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Wärmeentwicklung
  • Belastungsschmerzen (Auftreten, Gehen, Laufen)
  • Ruheschmerzen

Hüftschmerzen beim Liegen und Hüftschmerzen nachts

Kaum will man sich im Bett gemütlich machen oder einfach auf dem Sofa ruhen, da macht sich die Hüfte unangenehm bemerkbar: Hüftschmerzen beim Liegen – zum Beispiel nachts – stören den entspannten Schlaf und die erholsame Ruhe oft erheblich. Besonders Seitenschläfer werden vielfach von Beschwerden geplagt, denn das Körpergewicht lastet hier dann zu einem großen Teil auf der Hüfte und übt somit erhöhten Druck auf das Gelenk aus. Eine zu harte oder zu weiche Unterlage (das gilt sowohl für die Matratze als auch den Lattenrost) verstärkt das Problem zusätzlich.

Hüftschmerzen beim Liegen lassen sich ebenfalls auf unterschiedliche Ursachen zurückführen. Häufig steckt eine Entzündung des Schleimbeutels dahinter. Außerdem können Muskelverspannungen etwa aufgrund von Fehlstellungen oder Schonhaltungen schuld sein, ebenso Beckenschiefstand, Hüftgelenksinfektionen, Arthrose, Überlastungserscheinungen, Bandscheibenvorfall, Rheuma oder rheumatoide Arthritis. Unwahrscheinlicher ist hingegen Osteoporose als Auslöser. Eine Untersuchung durch den Orthopäden oder die Orthopädin bringt Klarheit.

Was kann man gegen Hüftschmerzen im Liegen tun?

Ein guter Trick ist es, beim Liegen auf der Seite ein festes Kissen zwischen die Oberschenkel zu legen, sodass die die Hüftgelenke parallel ausgerichtet sind. Auch eine optimal auf Körpergewicht und Statur ausgerichtete Matratze sowie ein entsprechender Lattenrost können lindern.

Hüftschmerzen beim Gehen

Wenn Hüftschmerzen beim Gehen, Laufen oder Treppensteigen auftreten, ist davon meist nur eine Seite betroffen. Die Ursache ist sehr oft Knorpelverschleiß im Gelenk, die Hüftarthrose. Auch muskuläre Dysbalancen können Hüftschmerzen beim Gehen auslösen.

Das liegt vor allem daran, dass wir Menschen meist zu viel Zeit im Sitzen verbringen. Durch die abgeknickte Haltung verkürzen sich die Muskeln – das gilt besonders für den großen Hüftbeuger (Musculus Iliopsoas). Dies stört in der Folge den optimalen Bewegungsablauf beim Gehen und kann zu schmerzhaften Reizzuständen führen.

Weitere mögliche Auslöser für Hüftschmerzen beim Gehen können vom Kreuzdarmbeingelenk (Iliosakralgelenk) und dem Rücken ausgehen. Auch eingeklemmte Nerven, Wirbelsäulenarthrose oder ein Bandscheibenvorfall sind infrage kommende Ursachen, die endgültig nur durch eine fachärztliche Untersuchung abgeklärt werden können.

Was kann gegen Hüftschmerzen beim Gehen helfen?

Gezielte und behutsame Mobilisation der Hüfte durch Bewegung wie Aquagymnastik, Walking und Dehnübungen sind ebenso empfehlenswert wie Physiotherapie oder Osteopathie. Orthopädische Einlagen können hilfreich für eine gleichmäßige Verteilung der Gelenkbelastung sein.

Einseitige Hüftschmerzen – was kann man tun?

In den meisten Fällen treten Hüftschmerzen einseitig auf. Ausnahmen gibt es etwa bei Krankheitsbildern wie Gicht, der Nervenerkrankung Polyneuropathie oder entzündlichen Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, die sich auf mehrere Gelenke im Körper auswirken können.

Einseitige Hüftschmerzen äußern sich dagegen eher aufgrund von Arthrose, einseitigen Belastungen und anderen oben genannten Ursachen. Was tun? Im ersten Schritt können sanfte Dehn- und Mobilisationsübungen für Linderung sorgen, auch Kühlung bzw. Wärmeanwendungen sowie schmerz- und entzündungslindernde Salben sind geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Welche Hausmittel gibt es?

Einen Versuch wert sind beispielsweise folgende Hausmittel, die bei vielen Arten von Gelenkschmerzen helfen.

  • Quarkwickel: Dafür den Quark etwas abtropfen lassen, die Masse in einer Mullkompresse verpacken, auf dem Gelenk platzieren, fixieren und wirken lassen, bis die Kühlwirkung nachlässt.
  • Krautwickel: Walzen Sie Kohlblätter platt, bis Saft hervortritt und legen die Blätter mit einem Tuch abgedeckt für ein bis zwei Stunden auf das schmerzende Gelenk.
  • Boxhornklee: Das Pulver aus der Apotheke oder dem Reformhaus mit warmem Wasser verrühren, auf eine Kompresse streichen und mit einer weiteren abdecken. Auflegen und die wohltuende Wärme spüren (nicht bei Entzündungen bzw. aktivierter Arthrose).
  • Rosmarinöl: Das Öl aus der mediterranen Heilpflanze hat eine durchblutungsfördernde Wirkung und gilt als schmerz- und entzündungshemmend. Massieren sie das Öl in den Bereich um das Hüftgelenk ein.
  • Gewürze: Leckereien wie Kurkuma, Muskatnuss, Kreuzkümmel und Zimt werden entzündungshemmende und antibakterielle Effekte zugeschrieben. Also täglich ein wenig davon im Essen genießen.

Bei stärkeren, wiederkehrenden oder dauerhaften einseitigen Hüftschmerzen sollte auf jeden Fall fachärztlicher Rat gesucht werden. Denn je früher und schneller behandelt wird, umso größer ist in der Regel der Therapieerfolg.

Hausmittel, die bei Gelenkschmerzen helfen können

Ob während einer Grippe, aufgrund von Gelenkentzündungen oder einer kleinen Verletzung – lesen Sie hier, was Sie zu Hause dagegen tun können. Wir haben Ihnen die besten Tipps und Hausmittel gegen Gelenkschmerzen zusammengestellt.

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Hüftschmerzen: Behandlungs-Optionen

Welche Behandlung bei Hüftschmerzen die richtige ist, hängt natürlich von der jeweiligen Diagnose ab. Hierfür müssen gegebenenfalls noch Spezialisten wie Rheumatologen, Neurologen, Sportmediziner oder Schmerztherapeuten hinzugezogen werden.

Bei der Behandlung geht es zuerst einmal darum, die Hüftschmerzen an sich zu bekämpfen, das Gelenk zu mobilisieren und es vor allem so lange wie möglich zu erhalten. Dafür kommen zunächst mehrere Methoden infrage:

Konservative Behandlung bei Hüftschmerzen

  • Physikalische Therapien wie Wärme- und Kälteanwendungen, Hydro- und Elektrotherapie, manuelle Techniken zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und zum Lösen von Blockaden, beispielsweise Chiropraktik und Osteopathie.
  • Medikamentöse Behandlung durch schmerz- und entzündungshemmende Mittel in Form von Salben oder Tabletten – meist mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Zudem können spezielle Medikamente gegen Rheuma oder Gicht zum Einsatz kommen.
  • Bewegungstherapie wie beispielsweise Krankengymnastik, Massagen oder Balneotherapie.

Operative Behandlung bei Hüftschmerzen

  • Gelenkspiegelung: Bei der sogenannten Arthroskopie handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff unter Einsatz einer speziellen optischen Sonde (Arthroskop), die durch einen kleinen Hautschnitt ins Gelenk eingeführt wird. Damit können unter anderem Knorpelschäden im Gelenk beseitigt oder freie Gelenkkörper entfernt sowie Formfehler im Gelenk (Impingement) behandelt werden.
  • Bursektomie: Operative Entfernung des entzündeten Schleimbeutels.
  • Die Hüft-TEP: Darunter versteht man die Totalendoprothese eines Hüftgelenks. In einem operativen Eingriff wird das alle Bestandteile des Gelenk – also Oberschenkelhals, Hüftkopf und Hüftpfanne gegen künstliche Materialien ausgetauscht. Möglich ist auch eine Teilendoprothese, bei der nur der Hüftkopf und der Oberschenkelhals ersetzt werden.
Hüftschmerzen bei der Arbeit im Home-Office
Hüftschmerzen bei der Arbeit im Home-Office (Symbolbild)

Hüftschmerzen mit Übungen lindern und behandeln

Bewegung ist zur Prävention und Linderung in vielen Fällen von Hüftschmerzen einer der wichtigsten Bausteine. Sie trägt dazu bei, die Schmierung sowie Nährstoffversorgung im Gelenk zu verbessern und somit die Mobilität zu erhalten oder sogar zu steigern.

Darüber hinaus lassen sich bei Hüftschmerzen durch Übungen oft Verspannungen und Blockaden effektiv lösen. Und zu guter Letzt wird die umgebende, stützende Muskulatur gedehnt und gestärkt, was die Belastungen im Gelenk verringert.

Achtung!

Vorsicht ist in puncto Bewegung allerdings geboten bei entzündlichen Prozessen und akuten Traumata. Hier ist in den meisten Fällen erst einmal Ruhe angesagt. Holen Sie daher vorab immer ärztlichen Rat ein.

Bewährt haben sich sanfte Sportarten wie Schwimmen, Aquagymnastik, Walken mit Nordic-Walking-Stöcken, Radfahren, Yoga und Tai Chi oder Ski-Langlauf.

Hüftschmerzen – Übungen für zuhause

Der Ausfallschritt

Dient zur sanften Dehnung und Entspannung der Oberschenkelmuskulatur.

  • Machen Sie dafür mit dem rechten Bein einen Ausfallschritt nach vorn.
  • Beugen Sie das vordere Knie nicht über den rechten Fuß hinaus, schieben den linken Fuß nach hinten und stützen sich mit dem linken Knie auf dem Boden ab. Wenn Sie sich unsicher fühlen, halten Sie sich dabei an einem Stuhl fest.
  • Nun schieben Sie Ihre Leiste bei gerade gehaltenem unterem Rücken behutsam vor, bis Sie eine Dehnung im Oberschenkel und in der Hüfte spüren.
  • Position zwei Minuten halten.
    Wiederholen Sie Übung auf der anderen Seite.

Die Wippe

Bei Steifigkeit und Hüftschmerzen verbessert diese Übung die Mobilität.

  • Setzen Sie sich mit geradem Oberkörper und ausgestreckten Beinen auf den Boden.
  • Jetzt ziehen Sie die Füße mit aneinander gelegten Sohlen so nah wie möglich in Richtung Gesäß und lassen die Knie sanft nach außen fallen.
  • Umfassen Sie dann die Füße mit Ihren Händen und wippen mit den Knien leicht auf und ab.
  • Fahren Sie so einige Sekunden fort, strecken dann die Beine aus und wiederholen das Ganze noch vier- bis fünfmal.

Einfache Übungen gegen Hüftschmerzen

Ein gezieltes Übungsprogramm, das die Hüfte stärkt, die Beweglichkeit fördert und Verspannungen effektiv löst. Einfach umzusetzende Übungen gegen Hüftschmerzen, anschaulich erklärt in zwei übersichtlichen Videos.

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Hüftschmerzen: Einfache Übungen

Der Beckenheber

Diese Übung gegen Hüftschmerzen kräftigt die gesamte Muskulatur im Bereich des unteren Rückens, der Hüfte und des Gesäßes.

  • Legen Sie sich flach auf den Rücken – am besten auf eine Matte.
  • Stellen Sie nun beide Füße fest auf den Boden und stemmen Sie Ihr Becken in die Höhe, sodass Ihr Gewicht auf Füßen und Schultern ruht.
  • Halten Sie Ihren Rücken gerade und harren einige Sekunden aus.
  • Becken wieder senken.
  • Wiederholen Sie diese Übung zehn bis 15mal.

Variante:

  • Stellen Sie nur ein Bein auf und lassen das andere ausgestreckt, wenn Sie sich nach oben drücken. Achten Sie darauf, die Hüfte nicht zu verdrehen, sondern gerade zu halten.

Der Beinheber

Zweck ist die Stärkung der seitlichen Muskeln im Bauch und Gesäß sowie der umgebenden Hüftmuskulatur.

  • Legen Sie sich seitlich auf eine Unterlage am Boden. Mit dem angewinkelten unteren Arm stützen Sie Ihren Kopf ab, den oberen Arm bzw. die Hand können Sie vor sich auf den Boden legen und so für eine stabile Haltung sorgen.
  • Das untere Bein ist leicht angewinkelt, das oberen ausgestreckt.
  • Jetzt heben und senken Sie das obere Bein zügig aber kontrolliert auf und ab.
  • 20 – 30 Wiederholungen
  • Anschließend ist die andere Seite dran.

Stand 01.2022

Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
Autor
MGS Redaktion

Alle Inhalte für meine-gelenkschmerzen.de werden von erfahrenen Medizin- und Gesundheitsredakteur:innen produziert, zusammengestellt und geprüft. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Expert:innen zusammen und tauschen uns regelmäßig mit Betroffenen aus. Denn uns ist wichtig, dass alle Inhalte nicht nur fachlich korrekt sind. Sie sollen auch verständlich und so hilfreich wie möglich sein.

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Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
Geprüft von
Stephanie Nitsch

Stephanie Nitsch hat ihren Abschluss als examinierte Krankenschwester an der Universität zu Lübeck absolviert und arbeitete 10 Jahre im Operationsdienst verschiedener Fachgebiete. Als geprüfte Pharmareferentin besuchte sie anschließend neurologische und urologische Facharztpraxen, Kliniken und Apotheken. Im European Surgical Institute, dem europäischen Schulungszentrum der Firma Johnson&Johnson für minimal-invasive Chirurgie, betreute sie die CME-Kurse (Continuing Medical Education) für Chirurgen und war für die Schulung der neuen Außendienstmitarbeiter verantwortlich.

Als spätere Gebietsmanagerin lagen ihr die Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Anwendungsberatung des Ethicon-Produktportfolios im Operationssaal besonders am Herzen. Als medizinische Redakteurin unserer Healthcare-Abteilung verfasst sie Fachpublikationen und Patienteninformationen.

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Quellenangaben

  1. Fuchs J, Prütz F (2017) Prävalenz von Gelenkschmerzen in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(3): 66–71. DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-05 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Gelenkschmerzen.pdf?__blob=publicationFilehttps://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Gelenkschmerzen.pdf?__blob=publicationFilehttps://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Gelenkschmerzen.pdf?__blob=publicationFile
  2. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 54, Arthrose (RKI)
  3. Fuchs, J. Kuhnert R., Scheidt-Nave, C., Journal of Health Monitoring · 2017 2(3) DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-054, Robert Koch-Institut, Berlin

Inhalt

  • Definition
  • Ursachen
  • Symptome
  • Hausmittel
  • Behandlung
  • Übungen

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    2 Antworten zu “Hüftschmerzen”

    1. Claudia sagt:
      30. Januar 2024 um 15:36 Uhr

      Welche Lebensmittel sind bei Hüftschmerzen zu empfehlen? Ich habe mal gehört, dass bestimmte Ernährungsweisen bei Gelenkschmerzen helfen können.

      Antworten
      • MGS Redaktion sagt:
        1. Februar 2024 um 11:21 Uhr

        Hallo Claudia! Vielen Dank für deinen Kommentar. Informationen zur Ernährung haben wir in diesem Blogartikel veröffentlicht: https://meine-gelenkschmerzen.de/blog/hausmittel-gelenkschmerzen/

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