Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft: Was hilft wirklich?
Rücken- und Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft und Stillzeit sind weit verbreitet und in der Regel harmlos. Um eine Behandlung mit Schmerzmitteln zu vermeiden, können Betroffene Bewegungs- und Hausmittel einsetzen.
Hormone, die Gewichtszunahme und eine veränderte Körperhaltung sind meist für die Beschwerden verantwortlich. In der Stillzeit kommen noch mögliche Fehlhaltungen zu den Ursachen hinzu.
Übersicht: Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft
Ursachen: Das Gewicht des ungeborenen Kindes und die Gewichtszunahme der Mutter belasten die Gelenke. Gleichzeitig sorgen Hormone für Veränderungen am Bewegungsapparat, die das Auftreten von Schmerzen im Rücken und den Gelenken begünstigen. Wassereinlagerungen können zudem Taubheitsgefühle, Kribbeln und Gelenksteifigkeit verursachen.
Symptome: Gelenk- und Rückenschmerzen können in der Schwangerschaft an vielen Stellen auftreten. Besonders häufig betroffen ist der untere Rücken (Lendenwirbelsäule).
Wann zum Arzt? Neu auftretende oder sich verschlechternde Rücken- und Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Auch bei Krankheitszeichen wie Fieber ist ein Arztbesuch angezeigt.
Diagnostik: Das Arztgespräch und die körperliche Untersuchung stehen im Vordergrund. Röntgenuntersuchungen in der Schwangerschaft sind möglichst zu vermeiden.
Hilfe & Vorbeugung – was können Sie selbst tun? Wärme, Entspannung und Bewegung sind geeignet, um Rücken- und Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft zu lindern. Ein guter Fitnesszustand vor der Schwangerschaft verhindert das Risiko von Gelenkschmerzen. Schmerzmittel dürfen nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft: Entstehung und Ursachen
Es gibt verschiedene Gründe für Rücken- und Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft. Oft liegt eine Kombination aus mehreren der folgenden Faktoren vor:
- Die Schwangerschaftshormone sorgen dafür, dass das Ungeborene im Körper der Mutter optimale Bedingungen vorfindet. Außerdem bereiten sie die Geburt vor. Dazu gehört auch, dass der Muttermund und der Beckenboden aufgelockert werden. Schmerzen im Unterbauch und im Rücken können die Folge sein.
- Die Gewichtszunahme und das Gewicht des Ungeborenen belasten den Rücken, das Becken, die Knie, die Hüft- und Fuß-Gelenke.
- Der Körperschwerpunkt verlagert sich. Schwangere nehmen eine andere Körperhaltung ein und gehen ins Hohlkreuz. Gleichzeitig ist die Beweglichkeit verringert. Nimmt die werdende Mutter eine Schonhaltung ein, kommt es zu Verspannungen. Diese können Rückenschmerzen auslösen und auch andere Körperbereiche belasten, beispielsweise die Knie.
- Eine „Nebenwirkung“ der Schwangerschaftshormone ist, dass sie auch auf die Bänder der Gelenke wirken. Umso schwieriger ist es, das zusätzliche Gewicht und die Schonhaltungen auszuhalten.
- Besonders gefährdet sind Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft Probleme mit dem Bewegungsapparat hatten. Dazu gehören beispielsweise Fehlstellungen und Arthrose. Auch Übergewicht belastet die Gelenke und kann das Auftreten von Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft begünstigen.
- Wassereinlagerungen können ebenfalls hinter Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft stecken. Taubheitsgefühle in den Extremitäten und Gelenksteifigkeit sind weitere mögliche Folgen.
Schmerzen im Beckenring während der Schwangerschaft
Für Schmerzen im Beckenring haben dänische Forschende ganz spezifische Risikofaktoren ermittelt: Litt eine Frau bereits vor der Schwangerschaft an Schmerzen im unteren Rücken, gab es in der Vergangenheit Becken- oder Rückenverletzungen oder leidet sie unter Stress, ist die Gefahr erhöht, dass während der Schwangerschaft Beschwerden im Beckenbereich auftreten.[1]
Osteoporose in der Schwangerschaft
Selten steckt hinter Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft eine Osteoporose-Erkrankung. Betroffen ist etwa eine von 250.000 Frauen in Deutschland.² Um das Ungeborene mit Kalzium zu versorgen, wird der Mineralstoff den Knochen der Mutter entzogen. Ab der 28. SSW oder während der Stillzeit kann daher in seltenen Fällen Osteoporose auftreten.² In der Folge kann es zu Knochenbrüchen kommen, die sich unter anderem durch starke Gelenkschmerzen in der Stillzeit oder Schwangerschaft äußern können.
Als Risikofaktoren gelten beispielsweise ein Mangel an Vitamin D und/oder Kalzium bereits vor der Schwangerschaft, psychischer und körperlicher Stress sowie bestimmte Vorerkrankungen.
Warum tun die Hände in der Schwangerschaft weh?
Die bereits erwähnten Wassereinlagerungen können dafür sorgen, dass im Verlauf der Schwangerschaft das sogenannte Karpaltunnelsyndromauftritt. In der Regel beginnen die Beschwerden nach der 28. SSW. Durch den vermehrten Druck auf einen Nerv empfinden Betroffene Kribbeln, Taubheit und Schmerzen in den Fingern.
Beim Karpaltunnelsyndrom sollte das Handgelenk geschont werden. Dehnübungen (wie die in diesem Video) können ebenfalls helfen. Nachts eine seitliche Schlafposition einzunehmen trägt zur Besserung bei. Falls die Beschwerden dennoch länger anhalten, ist ein Arztbesuch angezeigt. Andernfalls kann sich das Karlpaltunnelsyndrom chronifizieren. Schlimmstenfalls ist dann eine Operation notwendig.
Welche Schmerzen in der Schwangerschaft sind gefährlich?
Bei neu auftretenden Beschwerden während der Schwangerschaft ist es immer besser, diese ärztlich abklären zu lassen. Das gilt nicht nur für Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft, sondern auch für andere Symptome. Eine plötzliche Veränderung oder Verschlechterung bereits bekannter Symptome ist ebenfalls ein Anlass für einen Arztbesuch. Gelenk- und Rückenschmerzen in der Schwangerschaft sind zwar in der Regel harmlos, sollten aber sicherheitshalber immer untersucht werden.
Insbesondere bei neurologischen Ausfällen, Muskelschwäche, Übelkeit, Fieber, Kreislaufbeschwerden, Blutungen, vermehrtem Ausfluss und ungewöhnlich lange ausbleibenden Kindsbewegungen ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen.
Wie merkt man Überanstrengung in der SS?
Eine Verschlimmerung bereits bekannter Schmerzen, Kurzatmigkeit und Unwohlsein können ein Zeichen dafür sein, dass sich die werdende Mutter überanstrengt hat. Nun ist Schonung angezeigt. Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, wird die Belastung idealerweise reduziert. Insbesondere bei Risikoschwangerschaften entscheidet der Arzt darüber, ob und wie viel Sport erlaubt ist.
Knochen- und Gelenkschmerzen in der Stillzeit
Auch nach der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Schmerzen des Bewegungsapparats. In Internetforen ist daher oft von „Stillrheuma“ die Rede. Dabei handelt es sich jedoch weder um eine medizinisch sinnvolle Bezeichnung, noch um eine homogene Erkrankung. Mit Erkrankungen des sogenannten rheumatischen Formenkreises – dazu gehört beispielsweise die rheumatoide Arthritis – hat „Stillrheuma“ nichts zu tun.
Wenn Stillende unter schmerzenden Knochen und Gelenken leiden, können dahinter wie bei Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft die Hormone stecken: In der Stillzeit sinkt der Östrogenspiegel ab, das belastet die Gelenke. Aus dem gleichen Grund steigt nach den Wechseljahren das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Hinzu kommen häufig Fehlhaltungen beim Stillen oder Tragen des Neugeborenen. Die einseitige Belastung führt zu Schmerzen, Schonhaltungen und damit verbundenen Verspannungen, die wiederum schmerzhaft sein können.
Gliederschmerzen bei Schwangeren
Neben Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft können auch Gliederschmerzen auftreten. Meist werden sie durch eine Erkältung oder Grippe ausgelöst. Um Risiken auszuschließen, ist auch hier eine ärztliche Abklärung notwendig.
Warum Gliederschmerzen in der Schwangerschaft?
Leiden Schwangere unter Gliederschmerzen, steckt in der Regel ein akuter Atemwegsinfekt oder eine Grippe dahinter. In seltenen Fällen kann jedoch eine Infektion mit dem Zytomegalie-Virus vorliegen. Diese zählen zu den Herpesviren.
Nicht immer geht eine Infektion mit stark ausgeprägten Beschwerden einher. Sie kann für das Ungeborene jedoch gefährlich werden und schwerwiegende Spätfolgen auslösen. Aus diesem Grund ist auch bei harmlos wirkenden Erkältungssymptomen in der Schwangerschaft ein Arztbesuch angezeigt.
Was tun gegen Gliederschmerzen in der Schwangerschaft?
Nachdem der Arzt die Beschwerden abgeklärt hat, ist eine Behandlung mit Hausmitteln ratsam. Die Einnahme von Medikamenten sollten Schwangere möglichst vermeiden. Kräutertees können Erkältungssymptome lindern, sollten aber nur nach Absprache mit Arzt oder Hebamme zum Einsatz kommen. Folgende Tipps gegen Erkältung haben sich – nicht nur – für Schwangere bewährt:
- viel Wasser trinken
- Vitamin C-haltige Lebensmittel wie Paprika, Äpfel, Tomaten und Zitrusfrüchte verzehren (die Heiße Zitrone hingegen ist weniger empfehlenswert, da das wertvolle Vitamin C nicht hitzestabil ist)
- Meerwassernasenspray, Nasenduschen, Inhalationen
- viel Ruhe
- sanfte und schonende Bewegung an der frischen Luft, wenn die Betroffene sich fit genug fühlt
Mittel gegen Gelenkschmerzen in Schwangerschaft und Stillzeit
Die meisten greifen bei Schmerzen zu sogenannten Analgetika, also Schmerzmitteln. Insbesondere die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) ist bei Gelenkschmerzen oft der erste Therapieversuch. Schwangere sollten Schmerzmedikamente jedoch nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken einnehmen. Dies gilt unabhängig von der SSW.
Dürfen Stillende und Schwangere Schmerzmittel nehmen?
Eine medikamentöse Schmerzbehandlung von Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft ist zwar möglich, sollte aber nicht die erste Wahl sein. Dabei kommt es auch auf die Wahl des Präparats an. Genau wie andere Medikamente sollten Schmerzmittel in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
NSAR wie die Wirkstoffe Ibuprofen und Diclofenac sind für Schwangere im dritten Trimenon (ab der 28. SSW) nicht geeignet. Idealerweise werden sie höchstens im ersten (bis einschließlich 12. SSW) eingenommen.³, ⁴, ⁵Paracetamol kann während aller drei Trimena eingesetzt werden. Eine auch für Laien gut verständliche Zusammenfassung über die Einnahme von Schmerzmitteln in der Schwangerschaft findet sich bei Embryotox.
Auch bei Gelenkschmerzen in der Stillzeit ist eine medikamentöse Schmerztherapie möglich. Paracetamol und Ibuprofen sind hier die Mittel der Wahl, wenn nicht-medikamentöse Verfahren keine oder nicht ausreichend Linderung bringen.⁶
Um das Risiko von Nebenwirkungen bei der Mutter zu verringern, ist statt Schmerztabletten auch der Griff zu lokal anzuwendenden Schmerzmitteln möglich. Sprays, Gele und Cremes sind laut wissenschaftlichen Untersuchungen in der Wirksamkeit vergleichbar mit Schmerztabletten, lösen aber seltener Nebenwirkungen aus.⁷,⁸ Für die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit gelten dennoch die gleichen Richtlinien wie für Tabletten: nur nach Rücksprache mit dem Arzt und NSAR keinesfalls im dritten Trimenon, besser auch nicht im zweiten Trimenon. Als reines Schmerzmittel eignet sich alternativ Paracetamol in der gesamten Schwangerschaft.⁵
Was tun bei Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft?
Bei Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft bringen Wärmeanwendungen oft Linderung. Eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen an der schmerzenden Stelle sind jedoch bei Gelenkentzündungen nicht angezeigt. Falls der Arzt also eine Arthritis festgestellt hat, sind die Tipps weiter unten im Abschnitt Gelenkentzündung mit Hausmitteln behandeln besser geeignet.
Entspannung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Behandlung von Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft. Entspannungsmethoden wie die Muskelrelaxation nach Jacobson oder Autogenes Training sind bestens geeignet. Auch sanfte Yoga-Übungen sind empfehlenswert. Gleichzeitig bieten sie noch einen weiteren Vorteil: Sie sorgen für sanfte Bewegung.
Schonendes Training ist – nach Absprache mit dem Arzt – auch in der Schwangerschaft möglich und sogar sinnvoll:
- Fürs Ausdauertraining in der Schwangerschaft eignen sich vor allem gelenkschonende Sportarten wie Nordic Walking, Fahrradfahren und Schwimmen.
- Auch vorsichtiges Muskeltraining können Schwangere absolvieren. Dabei ist darauf zu achten, dass keine schweren Gewichte gehoben werden. Es gibt keinen festgelegten Grenzwert, wie viel eine Schwangere heben darf. Bei Fragen zu geeigneten Trainingsmethoden ist daher eine individuelle Entscheidung vom Arzt nötig.
- Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft können mit vom Arzt verordneter Physiotherapie behandelt werden. Auch im Internet finden sich Tipps zu geeigneten Übungen von Physiotherapeuten, etwa hier.
- Stillende beachten bitte die Tipps zum Training nach der Schwangerschaft im nächsten Abschnitt.
Beim Training wie im Alltag sind Überanstrengung und zu starke Belastungen zu meiden, nicht nur um Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft vorzubeugen. Das gilt insbesondere für Frauen, die bereits Mutter eines Kleinkinds sind. Der Alltag mit einem Kind stellt an Schwangere bisweilen Herausforderungen. Im Zweifel ist es besser, die Familie oder Passanten um Hilfe zu bitten.
Auch die Schlafposition ist von Bedeutung: Um Gelenkschmerzen vorzubeugen, empfiehlt sich eine seitliche Schlafposition, am besten mit einem (Still-)Kissen zwischen den Beinen.
Zudem lohnt es sich für Frauen mit Kinderwunsch, eventuell bestehende Probleme am Bewegungsapparat bereits vor der Schwangerschaft behandeln zu lassen. Auch Fitnesstraining bereitet den Körper gut auf eine Schwangerschaft und Geburt vor.
Training nach der Schwangerschaft: Gelenkschmerzen lindern
Nach der Geburt beginnt das Wochenbett. Dessen Dauer ist abhängig von der Art und dem Verlauf der Geburt und wird vom Arzt festgelegt. Mehrere Wochen strenger Schonung stehen nun für die frischgebackene Mutter auf dem Programm. Der Körper braucht Zeit, um zu heilen und weitestgehend in den Zustand von vor der Schwangerschaft zurückzukehren.
Während des Wochenbetts sind allenfalls ganz sanfte Bewegungen und Dehnungsübungen erlaubt, etwa wie die in diesem Video. Vorher ist aber zwingend Rücksprache mit Arzt oder Hebamme zu halten.
Rückbildungsgymnastik unter professioneller Anleitung kann ebenfalls bereits in den ersten Wochen nach der Geburt beginnen. Hier handelt es sich um sehr sanftes Training für Bauch und Beckenboden, das weder die Gelenke noch den Rest des Körpers zu sehr beansprucht. Entsprechende Kurse werden von der Krankenkasse bezahlt.
Muskel- und Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft vorbeugen
Für Probleme mit dem Bewegungsapparat in der Stillzeit gilt das gleiche wie für Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft: Ein gut trainierter, gesunder Körper mit kräftiger Muskulatur hilft dabei, Beschwerden vorzubeugen. Am besten ist es, wenn die Mutter bereits vor der Schwangerschaft eventuelle Fehlstellungen und ähnliches angeht, um für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet zu sein.
Doch auch Frauen, die vor der Schwangerschaft keine Rücken- oder Gelenkschmerzen hatten, sind nicht davor gefeit. Mit dem Wissen aus diesem Artikel ist es zum Glück möglich, Gelenkschmerzen in der Stillzeit vorzubeugen.
Vorsichtige Dehnungsübungen helfen dabei, Verspannungen zu lösen. Verspannungen können auch Gelenkschmerzen in der Stillzeit auslösen, beispielsweise in der Schulter oder dem Ellenbogen. Sie entstehen etwa durch eine ungünstige Körperhaltung beim Tragen oder Stillen, aber auch durch Stress. Wichtig ist eine für Mutter und Kind ergonomische Haltung beim Stillen, wie sie in diesem Video erklärt wird.
Gelenkentzündung mit Hausmitteln behandeln
Eine Gelenkentzündung, in der Fachsprache Arthritis genannt, entsteht in der Regel nicht innerhalb kurzer Zeit durch eine Fehlbelastung. Daher ist sie selten die Ursache für Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft.
Bei einer bereits bestehenden, frühen Arthrose-Erkrankung kann es durch die Knorpelschädigung bei starker Belastung jedoch zu einer sogenannten Arthrose-Arthritis kommen. Es gibt auch noch andere Ursachen für Gelenkentzündungen, etwa Infektionen oder rheumatoide Arthritis. Daher sollten Gelenkschmerzen immer ärztlich abgeklärt werden, insbesondere wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome vorliegen:
- Rötung des Gelenks
- Schwellung des Gelenks
- das Gelenk fühlt sich warm/heiß an
- Gelenksteifigkeit
- erhöhte Temperatur/Fieber
- Abgeschlagenheit, Appetitmangel, Müdigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl
In der Regel wird eine Arthritis vom Arzt medikamentös behandelt, etwa mit NSAR und/oder Cortison. Nach Absprache können bei entzündungsbedingten Gelenkschmerzen in Schwangerschaft und Stillzeit zunächst aber auch Hausmittel eingesetzt werden.
Kühlanwendungen, etwa mit einem Kühlpack, sind bei entzündlichen Prozessen empfehlenswert. Beliebte Hausmittel gegen Gelenkbeschwerden sind Wickel, beispielsweise mit Quark, Kohl oder Heilerde. Auch verschiedenen Heilkräutern wird eine lindernde Wirkung nachgesagt. Schwangere und Stillende sollten vor deren Anwendung ärztlichen Rat einholen.
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Stand 01.2023
Quellenangaben
- [1] Albert, H.B., Godskesen†, M., Korsholm, L. and Westergaard, J.G. (2006), Risk factors in developing pregnancy-related pelvic girdle pain. Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica, 85: 539-544. https://doi.org/10.1080/00016340600578415
- [2] Schwangerschaft und Osteoporose: Kalziumkiller Stillen | Ärztezeitung (aerztezeitung.at)
- [3] Pharmakotherapie in der Schwangerschaft – Wissen @ AMBOSS
- [4] Schmerztherapie in der Schwangerschaft – PMC (nih.gov)
- [5] Embryotox – Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit: Schmerztherapie
- [6] Selbstmedikation: Schmerzmittel in der Stillzeit (deutsche-apotheker-zeitung.de)
- [7] Derry S, Moore RA, Gaskell H, McIntyre M, Wiffen PJ. Topical NSAIDs for acute musculoskeletal pain in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2015 Jun 11;2015(6):CD007402. doi: 10.1002/14651858.CD007402.pub3. PMID: 26068955; PMCID: PMC6426435.
- [8] Efe T, Sagnak E, Roessler PP, Getgood A, Patzer T, Fuchs-Winkelmann S, Peterlein CD, Schofer MD. Penetration of topical diclofenac sodium 4 % spray gel into the synovial tissue and synovial fluid of the knee: a randomised clinical trial. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2014 Feb;22(2):345-50. doi: 10.1007/s00167-013-2408-0. Epub 2013 Jan 22. PMID: 23338668.
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