Beschreibung
Hydroxychloroquin wurde ursprünglich zur Behandlung von Malaria entwickelt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Wirkstoffs Chloroquin, der seit den 1940er-Jahren eingesetzt wird. Hydroxychloroquin wird vor allem zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Lupus erythematodes verwendet.
Es zeichnet sich durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften aus, erfordert jedoch eine sorgfältige Anwendung, da dosisabhängige Nebenwirkungen auftreten können.
Wirkweise
Hydroxychloroquin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antimalariamittel und wird auch zur Behandlung von bestimmten Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes und rheumatoider Arthritis eingesetzt.
Hydroxychloroquin wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, indem es die Aktivität des Immunsystems moduliert und Entzündungsreaktionen im Körper hemmt.
Anwendungsgebiete
Hydroxychloroquin wird verwendet zur Behandlung von:
- Malaria (Prophylaxe und Behandlung)
- Autoimmunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes und rheumatoider Arthritis
- Hauterkrankungen wie chronischer Diskoider Lupus erythematodes und bestimmten Lichtdermatosen
Wirkungseintritt und Wirkdauer
- Wirkungseintritt: Kann mehrere Wochen dauern, insbesondere bei Autoimmunerkrankungen
- Wirkdauer: Lang anhaltende Wirkung, bei regelmäßiger Einnahme stabil im Körper verfügbar
Anwendung und Einnahme
Die Einnahme von Hydroxychloroquin sollte genau nach Anweisung der Ärztin oder des Arztes erfolgen. Es sollte während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden, um Magenbeschwerden zu vermeiden.
Die Dosierung und die Behandlungsdauer werden individuell festgelegt und können je nach Erkrankung variieren. Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Injektionslösungen werden nur in Notfällen, z.B. bei schwerer Malaria, eingesetzt.
Verwendung:
- Die Einnahme von Hydroxychloroquin sollte genau nach Anweisung der Ärztin oder des Arztes erfolgen.
- Es sollte während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden, um Magenbeschwerden zu vermeiden.
- Die Dosierung und die Behandlungsdauer werden individuell festgelegt und können je nach Erkrankung variieren.
- Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
- Injektionslösungen (für den Notfall, z.B. bei schwerer Malaria)
Bekannte Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Hydroxychloroquin zählen:
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Kopfschmerzen
- Hautausschläge
- Augenprobleme wie verschwommenes Sehen oder Netzhautablagerungen (bei Langzeitanwendung)
- Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen können umfassen:
- Netzhautschäden (Retinopathie), die zu Sehstörungen führen können
- Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei Überdosierung
- Blutbildveränderungen
Wechselwirkungen:
- Wird Hydroxychloroquin zusammen mit Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) oder gegen Depressionen (MAO-Hemmer) eingenommen, kann es vermehrt zu Herzrhythmusstörungen kommen
- In Kombination mit Medikamenten gegen Diabetes (Antidiabetika) kann Hydroxychloroquin die Wirkung dieser Präparate verstärken und zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.
- Hydroxychloroquin kann auch die Wirkung und die Nebenwirkungen von anderen Medikamenten verstärken. Wer Hydroxychloroquin verordnet bekommen will, sollte seine Ärztin oder seinen Arzt daher unbedingt darüber informieren, welche Medikamente noch eingenommen werden.
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
Hydroxychloroquin sollte nicht eingenommen werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen Hydroxychloroquin oder andere Bestandteile des Medikaments
- Schwere Leber- oder Nierenerkrankungen
- Herzrhythmusstörungen oder bekannten Netzhauterkrankungen
Anwendung bei Kindern und Schwangeren
- Kinder: Die Anwendung von Hydroxychloroquin bei Kindern erfolgt nur in bestimmten Fällen und unter ärztlicher Aufsicht. Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht des Kindes.
- Schwangere: Hydroxychloroquin kann während der Schwangerschaft verwendet werden, wenn der Nutzen das potenzielle Risiko überwiegt, insbesondere bei Autoimmunerkrankungen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Medikament dem ungeborenen Kind schadet.
- Stillzeit: Hydroxychloroquin geht in die Muttermilch über, jedoch in geringen Mengen. Es wird empfohlen, während der Stillzeit die niedrigste wirksame Dosis anzuwenden und das Neugeborene auf mögliche Nebenwirkungen zu überwachen.
- Alkohol: Alkohol kann die Nebenwirkungen von Hydroxychloroquin verstärken. Alkohol kann außerdem das Immunsystem weiter schwächen, was das Risiko für Infektionen erhöhen kann. Es wird daher empfohlen Alkohol zu vermeiden oder nur in geringen Mengen zu konsumieren.
Abgabe
- Hydroxychloroquin ist verschreibungspflichtig und nur auf ärztliches Rezept erhältlich.
- Bei einer Langzeitanwendung ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle erforderlich.
Darreichungsformen
Hydroxychloroquin ist in folgenden Darreichungsformen erhältlich:
- Tabletten (meist in Dosierungen von 200 mg)
- Filmtabletten
- Injektionslösung
Hinweise für besondere Risikogruppen
- Ältere Menschen: Erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder Augenschäden, daher regelmäßige ärztliche Kontrollen erforderlich.
- Patienten mit Augenerkrankungen: Hydroxychloroquin kann die Netzhaut schädigen. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen werden empfohlen.
- Personen mit Herzproblemen: Kann zu Herzrhythmusstörungen führen, insbesondere bei längerer Einnahme oder in Kombination mit anderen Medikamenten.
Lagerung & Haltbarkeit
- Lagerung: Trocken und unter 25°C lagern, vor Licht und Feuchtigkeit schützen
- Haltbarkeit nach Anbruch: Tabletten sind meist bis zum angegebenen Verfallsdatum stabil, eine besondere Einschränkung nach Anbruch gibt es nicht.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit & Maschinenbedienung
- Kann Schwindel, Sehstörungen oder Müdigkeit verursachen
- Empfehlung: Nach der Einnahme zunächst beobachten, wie der Körper reagiert – bei Nebenwirkungen besser nicht Auto fahren oder Maschinen bedienen.
Beispiele für Fertigarzneimittel:
- Quensyl® ist ein Arzneimittel mit Hydroxychloroquin zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Lupus und rheumatoider Arthritis.
- Plaquenil® enthält Hydroxychloroquin und wird bei rheumatoider Arthritis sowie systemischem Lupus erythematodes eingesetzt.
- Hydroxychloroquin Aristo® ist ein Generikum mit dem Wirkstoff Hydroxychloroquin zur Therapie von Autoimmunerkrankungen.
- Hydroxychloroquin-ratiopharm® ist ein Hydroxychloroquin-Generikum zur Behandlung entzündlicher Autoimmunerkrankungen.
- Hydroxychloroquin axcount ist ein weiteres Generikum mit Hydroxychloroquin, angewendet bei rheumatischen und immunologischen Erkrankungen.
Diese Informationen dienen als allgemeiner Überblick und ersetzen nicht die individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.