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08.05.2025

Beschreibung

Meloxicam wurde in den 1990er-Jahren entwickelt und gehört zur Untergruppe der Oxicame innerhalb der NSAR. Es wurde mit dem Ziel eingeführt, entzündliche Schmerzen wirksam zu behandeln und dabei eine bessere Verträglichkeit für Magen und Darm zu ermöglichen.

Meloxicam zeichnet sich durch seine lange Wirkdauer und dadurch aus, dass es vorzugweise die zweite Variante des körpereigenen Enzyms Cyclooxygenase COX2 hemmt (mehr dazu im nächsten Abschnitt). In Deutschland ist Meloxicam verschreibungspflichtig.

Wirkweise

Wie andere NSAR hemmt Meloxicam das Enzym Cyclooxygenase (COX), das für die Bildung von entzündungsfördernden Prostaglandinen verantwortlich ist. Dadurch werden Schmerz, Entzündung und Fieber im Körper verringert.

Meloxicam wirkt bevorzugt auf die COX-2-Variante, die hauptsächlich an Entzündungsprozessen beteiligt ist. Diese selektive Hemmung kann die Belastung der Magenschleimhaut im Vergleich zu anderen NSAR etwas reduzieren.

Anwendungsgebiete

Meloxicam kommt vor allem bei chronisch-entzündlichen Schmerzzuständen zum Einsatz. Es wird von Ärzten häufig verordnet, wenn Schmerzen durch Entzündungen im Bewegungsapparat entstehen oder eine Langzeittherapie erforderlich ist, etwa bei:.

  • Rheumatoide Arthritis: Chronische Gelenkentzündungen mit Schmerzen und Schwellungen.
  • Morbus Bechterew: Entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule und großer Gelenke.
  • Aktivierte Arthrose: Schmerzhafte Entzündungsschübe bei Gelenkverschleiß.
  • Entzündliche Sehnen- und Muskelbeschwerden: Etwa bei Schleimbeutelentzündungen oder Tendinitis.

Meloxicam wird vor allem eingesetzt, wenn eine einmal tägliche Einnahme bevorzugt wird.

Wirkungseintritt und Wirkdauer

Nach der Einnahme entfaltet Meloxicam seine Wirkung innerhalb weniger Stunden. Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften ist der Wirkstoff besonders für Patienten geeignet, die eine langanhaltende Schmerzlinderung benötigen.

  • Wirkungseintritt: Etwa 1–2 Stunden nach der Einnahme.
  • Wirkdauer: Bis zu 24 Stunden.

Diese lange Wirkdauer ermöglicht es in vielen Fällen, die tägliche Medikamenteneinnahme auf eine Gabe zu beschränken.

Anwendung und Einnahme

Für eine sichere und wirksame Behandlung mit Meloxicam sollten folgende Hinweise beachtet werden. Die korrekte Anwendung trägt entscheidend zur Vermeidung von Nebenwirkungen bei.

  • Meloxicam wird einmal täglich als Tablette eingenommen.
  • Die Einnahme sollte mit oder nach einer Mahlzeit erfolgen, um den Magen zu schonen.
  • Die verschriebene Dosis darf nicht eigenmächtig verändert werden.
  • Eine gleichzeitige Einnahme mit anderen NSAR ist zu vermeiden.
  • Treten ungewöhnliche Beschwerden auf, sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Eine regelmäßige Einnahme zur gleichen Tageszeit wird empfohlen.

Nebenwirkungen

Wie alle Medikamente kann auch Meloxicam Nebenwirkungen verursachen. Diese treten nicht bei jedem Patienten auf und können in Schwere und Häufigkeit variieren.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Häufig Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen; selten Geschwüre oder Blutungen.
  • Zentralnervöse Symptome: Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit.
  • Allergische Reaktionen: Hautausschläge oder sehr selten schwere Hautreaktionen.
  • Nieren- und Leberfunktion: Gelegentliche Veränderungen der Laborwerte, selten Wassereinlagerungen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei Langzeitanwendung möglich leicht erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Bei schwerwiegenden Symptomen sollte die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.

Wechselwirkungen

Meloxicam kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen oder selbst davon beeinflusst werden. Eine sorgfältige Prüfung aller gleichzeitig eingenommenen Mittel ist daher erforderlich.

Wichtige Wechselwirkungen bestehen insbesondere mit:

  • Andere NSAR und Acetylsalicylsäure: Erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen.
  • Blutverdünner: Verstärktes Blutungsrisiko bei gleichzeitiger Einnahme von Warfarin oder ähnlichen Mitteln.
  • Blutdrucksenker und Diuretika: Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung möglich.
  • Methotrexat und Lithium: Gefahr der Wirkstoffanreicherung im Blut.
  • Alkohol: Verstärkt die Risiken für Nebenwirkungen, insbesondere im Magen-Darm-Trakt.

Vor Beginn der Therapie sollte eine ärztliche oder pharmazeutische Beratung erfolgen.

Gegenanzeigen

Bestimmte Erkrankungen oder Risikokonstellationen schließen die Anwendung von Meloxicam aus. In diesen Fällen muss auf andere Medikamente ausgewichen werden.

  • Überempfindlichkeit gegen Meloxicam oder andere NSAR
  • Aktive Magen- oder Darmgeschwüre
  • Schwere Leber-, Herz- oder Nierenfunktionsstörungen
  • Schwangerschaft im dritten Trimester

Bestehende Vorerkrankungen müssen bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.

Anwendung bei Kindern und Schwangeren

Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Meloxicam in sensiblen Lebensphasen wie Kindheit oder Schwangerschaft geboten.

Kinder und Jugendliche:

Meloxicam wird bei Kindern unter 16 Jahren nur ausnahmsweise und unter strenger ärztlicher Kontrolle eingesetzt. Besonders bei rheumatischen Erkrankungen wie der juvenilen idiopathischen Arthritis kann Meloxicam in sorgfältig abgestimmter Dosierung verordnet werden. Eine eigenmächtige Anwendung ohne ärztliche Anleitung sollte in jedem Fall vermieden werden.

Schwangere:

  • 1. und 2. Trimester: Nur in Ausnahmefällen und nach ärztlicher Abwägung.
  • 3. Trimester: Kontraindiziert wegen Risiken für das ungeborene Kind.

Stillzeit:

Während der Stillzeit sollte auf Meloxicam verzichtet werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Obwohl bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beim gestillten Kind beschrieben wurden, ist die Datenlage begrenzt. Im Zweifel sollten besser untersuchte Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol bevorzugt werden, die als sicherer gelten.

Alkohol:

Während der Behandlung mit Meloxicam sollte Alkohol möglichst gemieden werden, um Nebenwirkungen wie Magenblutungen zu vermeiden.

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Erkrankung und dem Schweregrad der Beschwerden. Sie sollte stets ärztlich festgelegt werden.

  • Erwachsene: Üblicherweise 7,5 mg einmal täglich.
  • Bei Bedarf: Erhöhung auf 15 mg täglich möglich.
  • Maximale Tagesdosis: 15 mg.

Eine Überdosierung bringt keinen zusätzlichen Nutzen, erhöht jedoch das Nebenwirkungsrisiko.

Darreichungsformen

Meloxicam ist vorwiegend in folgenden Darreichungsformen erhältlich:

  • Tabletten/Filmtabletten: 7,5 mg oder 15 mg Wirkstoff pro Tablette.
  • Injektionslösungen: Zur kurzfristigen Schmerzbehandlung, ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal.

Salben oder Gele zur äußerlichen Anwendung sind nicht gebräuchlich.

Hinweise für besondere Risikogruppen

Bestimmte Personengruppen müssen bei der Anwendung von Meloxicam besonders sorgfältig überwacht werden.

  • Ältere Menschen: Erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen und Nierenfunktionsstörungen.
  • Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen: Gefahr von Geschwüren oder Blutungen.
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Vorsicht bei bestehenden Risiken.
  • Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen: Dosisanpassung und engmaschige Kontrolle erforderlich.
  • Asthmatiker mit NSAR-Intoleranz: Risiko für Atemwegsreaktionen.

Bei diesen Gruppen ist eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung unverzichtbar.

Lagerung und Haltbarkeit

Meloxicam sollte bei Raumtemperatur (unter 25 °C), trocken und lichtgeschützt gelagert werden.
Nach Ablauf des Verfallsdatums darf das Medikament nicht mehr verwendet werden. Arzneimittelreste sind fachgerecht zu entsorgen, z.B. über die Apotheke.

Auswirkungen auf Verkehrstüchtigkeit & Maschinenbedienung

Obwohl Meloxicam normalerweise keine zentral dämpfende Wirkung entfaltet, können Nebenwirkungen wie Schwindel oder Benommenheit auftreten. Im Zweifel sollte auf das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen gefährlicher Maschinen verzichtet werden.

Beispiele für Fertigarzneimittel

Verschiedene Arzneimittel enthalten den Wirkstoff Meloxicam:

  • Movalis®: Bekanntes Originalpräparat, wird häufig zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis eingesetzt.
  • Mobec®: Eine Alternative zu Movalis®, ebenfalls für die Langzeittherapie von Entzündungsschmerzen geeignet.
  • Meloxicam STADA®: Generikum, das preisgünstige Therapieoptionen bei gleicher Wirkstoffqualität bietet.
  • Meloxicam-ratiopharm®: Ebenfalls ein bewährtes Generikum zur Behandlung von schmerzhaften Gelenk- und Muskelentzündungen.

Diese Informationen dienen als allgemeiner Überblick und ersetzen nicht die individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Inhalt

  • Beschreibung
  • Wirkweise
  • Anwendungsgebiete
  • Nebenwirkungen
  • Wechselwirkungen
  • Gegenanzeigen
  • Kinder und Schwangere
  • Darreichungsformen
  • Hinweise für Risikogruppen

Rheuma: Symptome und Anzeichen erkennen

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    Lesezeichen
    Lesedauer ca. 8 min
    08.05.2025

    Beschreibung

    Naproxen wurde in den 1970er-Jahren entwickelt und ist seither ein bewährtes Mittel zur Schmerzbehandlung. Es ist chemisch mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac verwandt und zeichnet sich durch eine vergleichsweise lange Wirkdauer aus.

    In niedriger Dosierung ist Naproxen in Deutschland auch rezeptfrei in Apotheken erhältlich (z.B. zur kurzfristigen Behandlung von akuten Schmerzen), während höhere Dosierungen und Langzeitanwendungen ärztlich verordnet werden müssen.

    Wirkweise

    Naproxen wirkt, indem es bestimmte Botenstoffe im Körper hemmt, die für Schmerz und Entzündung verantwortlich sind. Konkret blockiert es das körpereigene  ein Enzym (Cyclooxygenase (COX), welches an der Bildung von Prostaglandinen beteiligt ist. Prostaglandine fördern Schmerzempfinden, Entzündungsreaktionen und Fieber.

    Durch die Hemmung dieser Botenstoffe verringert Naproxen Schmerzsignale, reduziert Schwellungen und senkt erhöhte Körpertemperatur. Die schmerzstillende Wirkung tritt ein, weil weniger Schmerzsignale an das Gehirn weitergeleitet werden. Die entzündungshemmende Wirkung zeigt sich in einer Abnahme von Rötung, Schwellung und Wärme im betroffenen Gewebe.

    Anwendungsgebiete

    Naproxen wird zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen eingesetzt, insbesondere wenn diese durch Entzündungen mitbedingt sind. Typische Anwendungsgebiete sind:

    • Gelenk- und Rückenschmerzen, beispielsweise bei Arthrose, rheumatoider Arthritis oder Sportverletzungen.
    • Muskelschmerzen und Verspannungen.
    • Kopfschmerzen und Zahnschmerzen.
    • Menstruationsbeschwerden (Regelschmerzen).
    • Postoperative Schmerzen und Schwellungen, etwa nach Zahnextraktionen oder kleineren operativen Eingriffen.
    • Akute Entzündungen, zum Beispiel im Rahmen von Verstauchungen oder Sehnenentzündungen.

    In vielen Fällen wird Naproxen auch bei Fieber oder grippalen Symptomen als Alternative zu anderen Schmerzmitteln verwendet, da es fiebersenkende Eigenschaften besitzt. Wichtig ist jedoch, dass Naproxen – wie alle Schmerzmittel – die Ursache der Schmerzen nicht beseitigt, sondern lediglich vorübergehend die Symptome lindert.

    Wirkungseintritt und Wirkdauer

    • Wirkungseintritt: in der Regel innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein. Die maximale Wirkung wird meist nach 1–2 Stunden erreicht.
    • Wirkdauer: Naproxen zeichnet sich durch eine lange Wirkdauer aus: Eine einzelne Dosis kann etwa 8 bis 12 Stunden Linderung verschaffen.

    Aus diesem Grund genügt oft eine Einnahme zweimal täglich (zum Beispiel morgens und abends), um anhaltende Schmerzkontrolle zu erreichen. Die genaue Wirkdauer kann individuell variieren und hängt unter anderem von der Dosis sowie der individuellen Reaktion des Körpers ab.

    Anwendung und Einnahme

    Naproxen wird meist in Tabletten- oder Kapselform eingenommen. Für eine sichere Anwendung sind folgende Hinweise zu beachten:

    • Tabletten oder Kapseln unzerkaut mit ausreichend Wasser schlucken.
    • Möglichst nach einer Mahlzeit einnehmen, um Magenbeschwerden zu vermeiden.
    • Ärztliche Dosierungsempfehlungen oder Angaben der Packungsbeilage genau beachten.
    • In der Selbstmedikation Naproxen nur kurzfristig (maximal 3–4 Tage) anwenden.
    • Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden ärztliche Abklärung suchen.
    • Grundsatz: so niedrig dosiert und kurz wie möglich, so hoch und lange wie nötig – stets nach ärztlichem Rat.

    Nebenwirkungen

    Wie jedes Medikament kann auch Naproxen Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht jeden betreffen. Insgesamt wird es gut vertragen, dennoch sind einige mögliche Wirkungen zu beachten:

    • Magen-Darm-Beschwerden: Häufig treten Übelkeit, Sodbrennen, Bauchschmerzen oder Durchfall auf. In seltenen Fällen können Schleimhautreizungen, Geschwüre oder Blutungen entstehen, besonders bei längerer Anwendung.
    • Zentralnervöse Reaktionen: Gelegentlich kommt es zu Schwindel, Müdigkeit oder Kopfschmerzen, meist in milder Form.
    • Allergische Reaktionen: Hautausschlag, Juckreiz oder Rötungen sind möglich. Schwere Reaktionen wie Atemnot oder Gesichtsschwellungen sind sehr selten, aber ernst.
    • Nieren- und Leberfunktion: Selten können Wassereinlagerungen oder veränderte Leberwerte auftreten, besonders bei Langzeitanwendung.
    • Herz-Kreislauf: Bei langfristiger hochdosierter Einnahme besteht ein geringfügig erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

    Treten starke Beschwerden wie heftige Magenschmerzen, blutiger Stuhl oder schwere allergische Reaktionen auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

    Wechselwirkungen

    Naproxen kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen oder durch diese beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, den Arzt oder Apotheker über alle eingenommenen Arzneimittel zu informieren. Zu den bekannten Wechselwirkungen zählen:

    Wichtige Wechselwirkungen bestehen insbesondere mit:

    • Andere Schmerzmittel (NSAR): Die gleichzeitige Einnahme mit Ibuprofen, Diclofenac oder hochdosierter Acetylsalicylsäure erhöht das Risiko von Nebenwirkungen und sollte vermieden werden.
    • Blutverdünner: Wirkstoffe wie Warfarin oder Clopidogrel können das Blutungsrisiko in Kombination mit Naproxen erhöhen.
    • Blutdrucksenker und Diuretika: Naproxen kann deren Wirkung abschwächen und die Nieren zusätzlich belasten.
    • Kortison-Präparate: Kombiniert mit Naproxen steigt die Gefahr von Magen-Darm-Geschwüren.
    • Antidepressiva (SSRIs): Wirkstoffe wie Sertralin oder Fluoxetin erhöhen gemeinsam mit Naproxen das Risiko für Magen-Darm-Blutungen.
    • Methotrexat: Naproxen kann den Abbau dieses Rheumamittels verzögern und dessen Nebenwirkungen verstärken.

    Gegenanzeigen

    Unter bestimmten Umständen darf Naproxen nicht angewendet werden. Zu den wichtigsten sogenannten Gegenanzeigen (Kontraindikationen) gehören:

    • Allergie/Überempfindlichkeit: Personen, die schon einmal eine allergische Reaktion (z.B. Asthmaanfall, Hautausschlag, Schwellungen) auf Naproxen, Acetylsalicylsäure oder andere NSAR gezeigt haben, dürfen Naproxen nicht einnehmen.
    • Magen-Darm-Geschwüre oder -Blutungen: Bei aktiven Geschwüren im Magen oder Zwölffingerdarm, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder vorangegangenen schweren Magen-Darm-Blutungen ist Naproxen kontraindiziert, da es diese Zustände verschlechtern kann.
    • Schwere Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen: Patienten mit schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), stark eingeschränkter Leberfunktion oder schwerer Niereninsuffizienz sollten kein Naproxen einnehmen. In solchen Fällen wäre das Risiko von Komplikationen zu hoch.
    • Letztes Schwangerschaftsdrittel: Im dritten Trimester der Schwangerschaft (ca. ab der 28. Schwangerschaftswoche) darf Naproxen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt unten), da es zu schweren Beeinträchtigungen beim ungeborenen Kind kommen kann.

    Neben diesen absoluten Gegenanzeigen gibt es noch relative, bei denen Naproxen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden sollte (z.B. bei bestimmten Blutgerinnungsstörungen oder wenn gleichzeitig andere kritische Medikamente genommen werden). Im Zweifelsfall entscheidet der Arzt, ob Naproxen im individuellen Fall geeignet ist.

    Anwendung bei Kindern und Schwangeren

    Bei der Anwendung von Naproxen sind besondere Vorsichtsmaßnahmen in bestimmten Lebensphasen wie Kindheit, Schwangerschaft, Stillzeit sowie im Zusammenhang mit Alkoholkonsum zu beachten

    Kinder und Jugendliche:

    • Naproxen wird für Kinder unter 12 Jahren in der Regel nicht empfohlen. Ärzte greifen bei dieser Altersgruppe meist auf bewährte Alternativen wie Ibuprofen oder Paracetamol zurück.
    • Jugendliche ab etwa 12 Jahren (ca. 40 kg Körpergewicht) können Naproxen in angepasster Dosierung unter ärztlicher Aufsicht erhalten.
    • Eltern sollten Naproxen nicht ohne ärztliche Anweisung an Kinder verabreichen.

    Schwangere:

    • In der Schwangerschaft sollte Naproxen nur bei dringendem Bedarf eingesetzt werden.
    • Besonders im ersten und zweiten Trimester wird meist auf andere Mittel wie Ibuprofen (bis etwa zur 27. Woche) oder bevorzugt Paracetamol ausgewichen.
    • Ab dem dritten Trimester ist Naproxen kontraindiziert, da es beim ungeborenen Kind schwerwiegende Kreislaufprobleme verursachen kann.

    Stillzeit:

    • Während der Stillzeit wird Naproxen nicht empfohlen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht und sich beim Säugling anreichern könnte.
    • Bei Bedarf sind Paracetamol oder Ibuprofen die besser untersuchten und bevorzugten Alternativen.
    • Naproxen darf nur ausnahmsweise und unter ärztlicher Kontrolle kurzzeitig eingesetzt werden.

    Alkohol:

    Unter Naproxen ist Vorsicht mit Alkohol geboten, da dieser die Magen-Darm-Verträglichkeit verschlechtern und Nebenwirkungen verstärken kann.

    Zudem können Alkohol und Naproxen gemeinsam Schwindel und Benommenheit verstärken. Während der Behandlung sollte Alkohol möglichst gemieden oder stark eingeschränkt werden.

    Dosierung

    Die genaue Dosierung von Naproxen richtet sich nach Art und Schwere der Beschwerden sowie individuellen Faktoren und wird idealerweise vom Arzt festgelegt. Allgemein lassen sich folgende Richtwerte nennen:

    Erwachsene:

    • Übliche Anfangsdosis: 500 mg (z. B. 2 × 250 mg Tabletten).
    • Nach 8–12 Stunden: bei Bedarf 250–500 mg zusätzlich.
    • Maximale Tagesdosis: 1000–1250 mg, kurzfristig bis 1500 mg nur unter ärztlicher Aufsicht.

    Jugendliche (ab etwa 12 Jahren):

    • Dosierung nach Körpergewicht: 10–15 mg/kg, verteilt auf 2–3 Gaben täglich.
    • Anwendung nur nach ärztlicher Anweisung.

    Selbstmedikation:

    • Frei verkäufliche Dosis: meist 200–250 mg pro Tablette.
    • Maximal 2–3 Tabletten in 24 Stunden.
    • Einnahme maximal 3–4 Tage ohne ärztliche Rücksprache.
    • Packungsbeilage beachten; ärztliche Vorgaben haben Vorrang.

    Darreichungsformen

    Naproxen ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, vor allem zur Einnahme. Am gebräuchlichsten sind:

    • Tabletten/Filmtabletten: Dies sind feste Tabletten, die Naproxen (häufig als Naproxen-Natrium, also Natriumsalz, für schnellere Aufnahme) enthalten. Sie werden mit Wasser geschluckt. Es gibt sie in unterschiedlichen Stärken (z.B. 250 mg, 500 mg).
    • Kapseln: Weiche oder harte Gelatinekapseln, die Naproxen enthalten, sind ebenfalls verfügbar, allerdings seltener als Tabletten.
    • Brausegranulat/Beutel: Einige Präparate bieten Naproxen als Granulat oder Pulver in Beuteln an, das vor der Einnahme in Wasser aufgelöst wird. Dies kann die Aufnahme beschleunigen und ist für Personen geeignet, die ungern Tabletten schlucken.
    • Kombinationspräparate: Wie bereits erwähnt, gibt es Medikamente, in denen Naproxen mit einem Magenschutzmittel (einem Protonenpumpenhemmer wie Esomeprazol) kombiniert ist, um bei längerer Einnahme Magenproblemen vorzubeugen (Beispiel: Vimovo®).
    • Äußerliche Anwendung: Im Gegensatz zu Wirkstoffen wie Diclofenac ist Naproxen zur äußerlichen Anwendung (als Gel oder Creme) kaum verbreitet. Die Schmerzbehandlung mit Naproxen erfolgt überwiegend durch Einnahme.

    Andere Formen wie Zäpfchen sind mit Naproxen eher unüblich. In der Apotheke erhältlich sind größtenteils die genannten Formen. Der Arzt oder Apotheker kann beraten, welche Darreichungsform im individuellen Fall am sinnvollsten ist.

    Hinweise für besondere Risikogruppen

    Einige Personengruppen müssen Naproxen besonders vorsichtig anwenden oder darauf verzichten, da das Nebenwirkungsrisiko erhöht ist:

    • Ältere Menschen: Senioren (besonders über 65–70 Jahre) haben ein höheres Risiko für Magenblutungen und Nierenschäden. Sie sollten Naproxen nur in niedrigster wirksamer Dosis und unter ärztlicher Kontrolle einnehmen. Oft wird ein Magenschutz empfohlen.
    • Personen mit Magen-Darm-Vorerkrankungen: Patienten mit Magengeschwüren, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder blutverdünnender Therapie dürfen Naproxen nur nach ärztlicher Anweisung verwenden, meist mit zusätzlichem Magenschutz.
    • Patienten mit Nieren- oder Leberproblemen: Bei bestehenden Funktionsstörungen kann sich Naproxen im Körper anreichern. Eine Dosisanpassung oder ein anderes Schmerzmittel kann nötig sein. Bei schweren Störungen ist Naproxen kontraindiziert.
    • Herz-Kreislauf-Patienten: Menschen mit Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwerem Bluthochdruck sollten Naproxen nur nach sorgfältiger Abwägung verwenden. Obwohl das Herzrisiko bei Naproxen etwas niedriger ist als bei anderen NSAR, ist Vorsicht geboten.
    • Asthmatiker mit Analgetika-Intoleranz: Diese Patienten sollten Naproxen meiden, da es Asthmaanfälle auslösen kann. Die Schmerztherapie sollte ärztlich abgestimmt werden.
    • Schwangere und Stillende: (Siehe oben – Anwendung nur in Ausnahmefällen erlaubt.)

    Wichtig: Für alle Risikogruppen gilt: Naproxen nur nach ärztlicher Rücksprache und gegebenenfalls unter engmaschiger Überwachung einnehmen (z.B. Nierenwerte, Blutbild).

    Lagerung und Haltbarkeit

    Naproxen-haltige Medikamente sind in der Originalverpackung aufzubewahren, um sie vor Feuchtigkeit, Licht und extremen Temperaturen zu schützen. Eine Lagerung bei Raumtemperatur unter 25 °C wird empfohlen; Kühlschrank oder heiße Orte wie ein Auto sind ungeeignet. Das Arzneimittel sollte außerhalb der Reichweite von Kindern, idealerweise in einem verschlossenen Schrank, aufbewahrt werden.

    Nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatums darf Naproxen nicht mehr verwendet werden. Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Arzneimittel sind über Apotheken oder zugelassene Sammelstellen und nicht über den Hausmüll oder die Toilette zu entsorgen, um die Umwelt zu schützen.

    Auswirkungen auf Verkehrstüchtigkeit & Maschinenbedienung

    Naproxen hat keine direkte dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Dennoch können unter der Einnahme Nebenwirkungen wie Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen oder Müdigkeit auftreten. Besonders zu Beginn der Behandlung oder bei höheren Dosierungen sollte individuell geprüft werden, ob die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt ist.

    Im Zweifelsfall sollte auf das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen gefährlicher Maschinen verzichtet werden. Zusätzlich kann Alkohol die möglichen Beeinträchtigungen verstärken, weshalb während der Behandlung besondere Vorsicht geboten ist.

    Beispiele für Fertigarzneimittel

    Einige bekannte Handelsnamen bzw. Fertigarzneimittel, die den Wirkstoff Naproxen enthalten, sind:

    • Dolormin für Frauen®: Speziell gegen Regelschmerzen, enthält Naproxen in rezeptfreier Dosierung.
    • Aleve®: Ein frei verkäufliches Schmerzmittel mit Naproxen (als Naproxen-Natrium), geeignet zur Kurzzeitanwendung bei verschiedenen Schmerzen.
    • Naproxen-ratiopharm®: Ein Generikum (Nachahmerpräparat) von Naproxen, meist in verschiedenen Dosierungen als Tablette erhältlich.
    • Proxen®: Ein weiteres Naproxen-haltiges Schmerzmittel, das in Deutschland auf Rezept erhältlich ist.

    Daneben gibt es zahlreiche weitere Präparate und Generika, die Naproxen enthalten (oft erkennbar am Namen „Naproxen“ in Kombination mit dem Hersteller, z.B. Naproxen STADA, Naproxen AL usw.). Auch Kombinationspräparate wie Vimovo® (Naproxen + Magenschutz) sind auf dem Markt verfügbar.

    Bei Unsicherheit, ob ein bestimmtes Medikament Naproxen enthält, hilft ein Blick in die Packungsbeilage oder die Rücksprache mit dem Apotheker.

    Diese Informationen dienen als allgemeiner Überblick und ersetzen nicht die individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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    Inhalt

    • Beschreibung
    • Wirkweise
    • Anwendungsgebiete
    • Nebenwirkungen
    • Wechselwirkungen
    • Gegenanzeigen
    • Kindern und Schwangere
    • Darreichungsformen
    • Hinweise für Risikogruppen

    Rheuma: Symptome und Anzeichen erkennen

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      Lesedauer ca. 4 min
      08.05.2025

      Beschreibung

      Entwickelt in den 1970er Jahren, zählt Diclofenac heute zu den häufig verwendeten Schmerzmitteln bei verschiedenen entzündlichen Schmerzzuständen. Es ist in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich und sowohl als rezeptpflichtiges Medikament (vor allem in höheren Dosierungen) als auch in niedriger Dosierung rezeptfrei verfügbar.

      Wichtig zu wissen: Diclofenac lindert Schmerzen und Entzündungen, aber nicht die zugrundeliegenden Ursachen.

      Wirkweise

      Diclofenac gehört zur Wirkstoffklasse der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Im Körper blockiert Diclofenac beide Unterformen des körpereigenen Enzyms  Cyclooxygenase (COX1 und COX2), das für die Bildung von Prostaglandinen verantwortlich ist.

      Prostaglandine sind Entzündungsbotenstoffe, die Schmerz, Schwellung und Fieber auslösen. Durch die Hemmung der Enzyme COX1 und COX2 reduziert Diclofenac die Produktion dieser Botenstoffe. Dadurch werden Schmerzen gelindert, Entzündungsreaktionen abgeschwächt und Fieber gesenkt.

      Anwendungsgebiete

      Diclofenac wird bei einer Vielzahl von schmerzhaften entzündlichen Zuständen eingesetzt.

      Typische Anwendungsgebiete sind rheumatische Erkrankungen, Arthrose, Rückenschmerzen, Sportverletzungen, Regelschmerzen sowie Schmerzen durch Entzündungen wie Nebenhöhlenentzündungen. Bei chronischen Erkrankungen dient Diclofenac vor allem der symptomatischen Langzeittherapie.

      Wirkungseintritt und Wirkdauer

      • Wirkungseintritt: Innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Einnahme.
      • Wirkdauer: Hält in der Regel 6 bis 8 Stunden an. Bei Retard-Präparaten kann die Wirkung bis zu 24 Stunden anhalten.

      Anwendung und Einnahme

      Je nach Darreichungsform – ob Tablette, Salbe, Pflaster oder Injektion – gibt es unterschiedliche Hinweise, die für eine sichere und verträgliche Nutzung wichtig sind.

      Tabletten/Kapseln:

      • Mit reichlich Wasser einnehmen.
      • Einnahme während oder nach einer Mahlzeit wird empfohlen, um Magenreizungen zu vermeiden.
      • Tabletten nicht zerkauen oder zerbrechen.

      Gel/Salbe:

      • Auf die schmerzende Stelle dünn auftragen und leicht einmassieren.
      • Nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute auftragen.
      • Nach dem Auftragen Hände waschen.

      Pflaster:

      • Auf die intakte Haut kleben,
      • Meist 12 bis 24 Stunden wirksam.

      Zäpfchen:

      • Rektale Anwendung, vorzugsweise nach Darmentleerung.

      Injektionen:

      • Nur durch medizinisches Fachpersonal.

      Nebenwirkungen

      Wie alle Arzneimittel kann auch Diclofenac Nebenwirkungen verursachen. Diese treten nicht bei jedem auf und ihre Ausprägung kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Besonders häufig sind Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sowie Kopfschmerzen oder Hautreaktionen.

      Häufige Nebenwirkungen:

      • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen, Durchfall
      • Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit
      • Hautausschlag, Juckreiz

      Seltene bis schwerwiegende Nebenwirkungen:

      • Magen- oder Darmgeschwüre und Blutungen
      • Nierenfunktionsstörungen
      • Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall

      Bei Anzeichen schwerer Nebenwirkungen (z.B. schwarzer Stuhl, Atemnot, starke Hautreaktionen) sollte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

      Wechselwirkungen

      Diclofenac kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen oder durch andere Mittel in seiner eigenen Wirkung verändert werden. Um Risiken zu vermeiden, sollten Patienten ihren Arzt oder Apotheker über alle eingenommenen Arzneimittel informieren.

      Wichtige Wechselwirkungen bestehen insbesondere mit:

      • Blutverdünnern (z.B. Warfarin, ASS)
      • Blutdruckmitteln (z.B. ACE-Hemmern, Diuretika)
      • Lithium, Digoxin, Phenytoin
      • anderen NSAR und Kortikosteroiden

      Auch Alkohol kann die Verträglichkeit verschlechtern und sollte während der Einnahme möglichst gemieden werden.

      Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

      Es gibt bestimmte Situationen, in denen Diclofenac nicht angewendet werden darf. Dazu gehören sowohl akute gesundheitliche Probleme als auch bestimmte chronische Erkrankungen.

      Diclofenac sollte nicht eingenommen werden bei:

      • Allergie gegen Diclofenac oder andere NSAR
      • Aktiven Magen- oder Darmgeschwüren
      • Schwerer Leber-, Nieren- oder Herzinsuffizienz
      • Schwangerschaft im dritten Trimester
      • Bestehendem Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall

      Bei Unsicherheiten sollte immer vor der Einnahme ärztlicher Rat eingeholt werden.

      Anwendung bei Kindern und Schwangeren

      Die Anwendung von Diclofenac ist bei bestimmten Personengruppen eingeschränkt. Insbesondere Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten den Wirkstoff nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung einnehmen.

      Kinder:

      • Diclofenac sollte bei Kindern unter 14 Jahren nur unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.

      Schwangere:

      • Im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt.
      • Im dritten Trimester kontraindiziert.
      • In der Stillzeit sollte Diclofenac möglichst vermieden werden.

      Alkohol:

      Während der Einnahme von Diclofenac wird empfohlen, auf Alkohol zu verzichten oder ihn nur in sehr geringen Mengen zu konsumieren. Alkohol kann die Nebenwirkungen auf Magen und Leber verstärken und das Risiko für Magenblutungen erhöhen.

      Dosierung

      Die richtige Dosierung hängt von der Art und Schwere der Beschwerden ab. Grundsätzlich sollte Diclofenac so niedrig dosiert und so kurzzeitig wie möglich angewendet werden.

      Erwachsene (Selbstmedikation):

      • Maximal 75 mg pro Tag (z.B. 3× 25 mg).
      • Ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3 bis 4 Tage anwenden.

      Ärztlich verordnete Anwendung:

      • Maximal 150 mg pro Tag, auf 2–3 Einzeldosen verteilt.
      • Bei Langzeitanwendung niedrigste wirksame Dosis verwenden.

      Gel/Salbe:

      • Je nach Präparat 2- bis 4-mal täglich auftragen.
      • Maximal empfohlene Tagesmenge beachten.

      Darreichungsformen

      Je nach Bedarf und Art der Beschwerden stehen verschiedene Darreichungsformen zur Verfügung:

      • Filmtabletten
      • Retard-Kapseln
      • Schmelztabletten
      • Gele, Cremes, Salben
      • Schmerzpflaster
      • Zäpfchen
      • Injektionslösungen
      • Augentropfen

      Die Wahl der Darreichungsform richtet sich nach Art und Ort der Schmerzen.

      Hinweise für besondere Risikogruppen

      Bestimmte Personengruppen müssen bei der Anwendung von Diclofenac besonders vorsichtig sein. Hier ist gegebenenfalls eine Anpassung der Dosis oder eine engmaschige ärztliche Kontrolle erforderlich.

      Besondere Vorsicht ist geboten bei:

      • Älteren Menschen (höheres Risiko für Magen-Darm-Blutungen und Nierenschäden)
      • Herz-Kreislauf-Patienten (erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall)
      • Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen (z.B. Magengeschwüre)
      • Asthmatikern (Risiko für Analgetika-Asthma)
      • Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen

      Lagerung und Haltbarkeit

      Diclofenac sollte trocken, kühl (unter 25 °C) und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Geöffnete Gele, Suspensionen oder Tropfen sind nur für einen begrenzten Zeitraum haltbar. Beachten Sie hierzu die Angaben in der Packungsbeilage.

      Auswirkungen auf Verkehrstüchtigkeit & Maschinenbedienung

      Diclofenac beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit in der Regel nicht.
      Treten jedoch Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit oder Sehstörungen auf, sollte auf das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen verzichtet werden.

      Beispiele für Fertigarzneimittel

      Einige bekannte Handelsnamen bzw. Fertigarzneimittel, die den Wirkstoff Diclofenac enthalten, sind:

      • Voltaren®: Schmerz- und Entzündungshemmer mit Diclofenac für Gelenk- und Muskelbeschwerden.
      • Diclofenac-ratiopharm®: Diclofenac-Präparat zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen.
      • Diclo 75 – 1 A Pharma®: Retardiertes Diclofenac gegen chronische Schmerz- und Entzündungszustände.
      • Diclac®: Diclofenac zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen des Bewegungsapparats.
      • Olfen®: Diclofenac-Arznei bei rheumatischen Beschwerden und akuten Schmerzen.

      Diese Informationen dienen als allgemeiner Überblick und ersetzen nicht die individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.iduelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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      Inhalt

      • Beschreibung
      • Wirkweise
      • Anwendungsgebiete
      • Nebenwirkungen
      • Wechselwirkungen
      • Gegenanzeigen
      • Kinder und Schwangere
      • Darreichungsformen
      • Hinweise für Risikogruppen

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        Lesezeichen
        Lesedauer ca. 4 min
        08.05.2025

        Beschreibung

        Entwickelt in den 1950er und 1960er-Jahren, zählt Ibuprofen heute zu den häufig verwendeten Schmerzmitteln bei verschiedenen entzündlichen Schmerzzuständen. Es ist in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich und sowohl in rezeptfreier Dosierung (bis 400 mg) als auch in rezeptpflichtiger Dosierung (600 bis 800 mg) verfügbar.

        Wichtig zu wissen: Ibuprofen lindert Schmerzen und Entzündungen, aber nicht die zugrundeliegenden Ursachen.

        Wie wirkt Ibuprofen?

        Ibuprofen gehört zu den sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Es wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend, weil es ein bestimmtes Enzym im Körper hemmt.

        Dieses Enzym heißt Cyclooxygenase (COX) und ist an der Freisetzung von Prostaglandinen beteiligt. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die Schmerzen, Entzündungen und Fieber verursachen können.

        Anwendungsgebiete

        Ibuprofen wird zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen eingesetzt, z.B. Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen, Menstruationsschmerzen, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen. Darüber hinaus kann Ibuprofen auch bei Fieber sowie bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma eingesetzt werden.

        Wann wirkt Ibuprofen und wie lange?

        • Wirkungseintritt: Innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Einnahme
        • Wirkdauer: Hält in der Regel 4 bis 6 Stunden an

        Wie wird Ibuprofen angewendet und eingenommen?

        Ibuprofen wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten. Tabletten sind die häufigste. Es gibt aber auch zum Beispiel Salben und Cremes, die Ibuprofen enthalten.

        Tabletten:

        • Die Einnahme sollte mit ausreichend Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, erfolgen.
        • Bei empfindlichem Magen empfiehlt sich die Einnahme während oder nach einer Mahlzeit, um Magenreizungen zu vermeiden.

        Bei Bedarf kann nach Rücksprache mit einem Arzt zusätzlich ein Medikament eingenommen werden, dass die Magensäure-Produktion hemmt, ein sogenannter Protonenpumpen-Inhibitor (z.B. Pantoprazol). Salbe/Creme:

        • Creme oder Salbe auf nur intakte Hautareale schmieren
        • Großzügige auf der schmerzende Stellen verteilen

        Bekannte Nebenwirkungen

        Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Ibuprofen zählen:

        • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenschmerzen
        • Kopfschmerzen
        • Schwindel
        • Hautausschlag
        • Seltener können Magen- und Darmgeschwüre sowie Blutungen auftreten

        Wechselwirkungen

        Bei Ibuprofen ist eine Wechselwirkung mit Acetylsalicylsäure (ASS z.B. Aspirin) bekannt. Bei einer gleichzeitigen Einnahme wird die Blutverdünnende Wirkung von ASS 100 gehemmt. Es empfiehlt sich Ibuprofen erst 2 Stunden nach der Einnahme von ASS 100 einzunehmen.

        Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

        Ibuprofen sollte nicht eingenommen werden bei:

        • Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR)
        • Magen- oder Darmgeschwüren in der Vorgeschichte
        • Schweren Leber- oder Nierenerkrankungen
        • Schwerer Herzinsuffizienz
        • Blutungsneigung oder Blutgerinnungsstörungen

        Anwendung bei Kindern und Schwangeren

        • Kinder: Ibuprofen kann in alters- und gewichtsgerechten Dosierungen auch bei Kindern und Säuglingen ab 6 Monate angewendet werden. Für Kleinkinder und Säuglinge stehen spezielle Darreichungsformen wie Säfte und Zäpfchen zur Verfügung.
        • Die Dosierung sollte immer genau nach Anweisung des Arztes oder des Beipackzettels erfolgen.
        • Schwangere: Im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft sollte Ibuprofen nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt eingenommen werden.
          Im dritten Trimester ist die Einnahme kontraindiziert, da Ibuprofen das Risiko für Komplikationen wie vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus (ein Blutgefäß beim Fötus) und verminderte Wehenaktivität erhöhen kann.
        • Alkohol: Alkohol kann die Nebenwirkungen von Ibuprofen verstärken. Es wird daher empfohlen Alkohol zu vermeiden oder nur in geringen Mengen zu konsumieren.

        Dosierung:

        • Bei rezeptfreier Einnahme sollte die maximale Tagesdosis nicht überschritten werden (ohne ärztliche Verordnung 3x 400mg (1200mg) für 4 Tage; bezogen auf Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene)
        • Bei ärztlicher Verordnung sollte die Einnahme nach vorgeschriebener Dosierung stattfinden (maximal 3x tgl. 800mg; bezogen auf Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene).
        • Bei Spannungskopfschmerzen oder Migräne sollte Ibuprofen nicht länger als an drei Tagen in Folge und nicht häufiger als an 10 Tagen mit Monat eingenommen werden. Ansonsten kann es zu Kopfschmerzen kommen, die durch den übermäßigen Gebrauch des Schmerzmittels entstehen, sogenannter Übergebrauchskopfschmerz.

        Darreichungsformen

        Ibuprofen ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter:

        • Filmtabletten
        • Schmelztabletten
        • Pulver
        • Kapseln
        • Brausetabletten
        • Suspensionen (Saft)
        • Gele und Salben zur äußerlichen Anwendung
        • Zäpfchen
        • Pflaster

        Bei Gelenkschmerzen eignen sich besonders Gele und Salben zur äußeren Anwendung, die direkt auf der betroffenen Stelle aufgetragen werden können. Bei einer Entzündung in den Gelenken wird vermehrt auf die orale Einnahme zurückgegriffen, da es hier zu einer systemischen Wirkung kommt.

        Hinweise für besondere Risikogruppen

        • Ältere Menschen: Sie haben ein höheres Risiko für Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Blutungen oder Nierenprobleme. Eine niedrige Dosierung und Rücksprache mit dem Arzt sind empfohlen.
        • Personen mit Magenproblemen: Ibuprofen kann die Magenschleimhaut reizen. Eine Einnahme nach dem Essen oder mit einem Magenschutz (z. B. Protonenpumpenhemmer) wird empfohlen.
        • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Langfristige Anwendung kann das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle erhöhen.

        Lagerung & Haltbarkeit

        Imbuprofen solltekühl und trocken, unter 25°C, außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden.

        Haltbarkeit nach Anbruch:
        Je nach Darreichungsform unterschiedlich

        • Tabletten sind meist bis zum angegebenen Verfallsdatum haltbar
        • Ibuprofen-Suspensionen nach Anbruch oft nur wenige Monate verwendbar sind.

        Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit & Maschinenbedienung

        In der Regel hat man durch die Einnahme von Ibuprofen keine starken Einschränkungen jedoch können mögliche Nebenwirkungen: Müdigkeit, Schwindel oder Sehstörungen sein– in diesen Fällen sollte auf das Fahren und das Bedienen von Maschinen verzichtet werden.

        Beispiele von Fertigarzneimitteln:

        • Ibu-ratiopharm® ist ein Schmerz- und Entzündungshemmer mit Ibuprofen zur Behandlung leichter bis mäßiger Schmerzen.
        • Ibu 400 akut – 1 A Pharma® bzw. Ibu 800 – 1 A Pharma® enthalten Ibuprofen zur schnellen Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
        • Ibu-Lysin-ratiopharm® 400 mg ist eine schnell wirksame Ibuprofen-Lysin-Verbindung gegen akute Schmerzen.
        • Nurofen® ist ein bekanntes Ibuprofenpräparat zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen.
        • Ibuflam® kombiniert Ibuprofen und wird vor allem bei entzündlichen Schmerzen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
        • IbuHEXAL® ist ein Ibuprofenpräparat gegen Schmerzen, Entzündungen und Fieber in verschiedenen Dosierungen.
        • Dolormin® ist eine Schmerztablette, meist mit Ibuprofen oder Ibuprofen-Lysin, zur schnellen Schmerzlinderung.

        Diese Informationen dienen als allgemeiner Überblick und ersetzen nicht die individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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        • Hinweise für Risikogruppen

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