Knieschmerzen an der Innenseite: Das Pes anserinus-Syndrom
Treten beispielsweise beim Treppensteigen, Laufen oder Springen Schmerzen an der Innenseite eines Knies auf, spricht das dafür, dass ein bestimmter Sehnenansatz unterhalb des Kniegelenks überlastet und gereizt ist.
Ärztinnen und Ärzte sprechen dann auch vom sogenannten Pes anserinus-Syndrom. Hier erfahren Sie, was dieses Krankheitsbild mit Gänsefüßen zu tun hat, wie es festgestellt und anschließend behandelt wird und was Sie selbst tun können, um die Beschwerden zu lindern.
Was ist das Pes anserinus-Syndrom?
Mit dem Fachbegriff „Syndrom“ benennen Ärztinnen und Ärzte im Allgemeinen das gleichzeitige Auftreten von Symptomen (Beschwerden) beziehungsweise Befunden, die aller Wahrscheinlichkeit nach auf die gleiche Ursache zurückzuführen sind.
In diesem Fall, beim Pes anserinus-Syndrom geht es um eine spezielle Stelle am oberen innen Schienenbein unterhalb des Kniegelenks. Genau hier setzen die Sehnen von drei verschiedenen Muskeln an:
- der hintere Oberschenkelmuskel (lat. Musculus semitendinosus, engl. hamstrings)
- der Schneidermuskel (lat. Musculus sartorius)
- der Schlankmuskel (lat. Musculus gracilis)
Mit etwas Fantasie sieht dieser dreistrahlige Sehnenansatz wie ein Gänsefuß (lat. Pes anserinus) aus. So kam das Syndrom zu seinem Namen, bei den es genau an dieser Stelle zu einer entzündlichen Reizung kommt.
Zwischen den Sehnenansätzen und dem Schienenbein darunter befindet sich außerdem ein Schleimbeutel (lat. Bursa), der sich beim Pes anserinus-Syndrom ebenfalls entzünden kann. Eine solche Schleimbeutel-Entzündung (lat. Bursitis) liegt aber nicht immer vor.
Ursachen und Risikofaktoren
Eine Entzündung am „Gänsefuß“ an der Innenseite unterhalb des Knies entwickelt sich in den meisten Fällen, weil sich durch andere krankhafte Veränderungen das fein abgestimmte Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenken in den Beinen ungünstig verändert hat.
Dadurch entstehen Fehlbelastungen, durch die mit der Zeit auch der „Gänsefuß“ in Mitleidenschaft gerät. Mit am häufigsten kann sich ein Pes anserinus-Syndrom in beziehungsweise nach folgenden Situationen entwickeln:
Verletzungen der hinteren Oberschenkelmuskulatur (z.B. Muskelfaserrisse):
Nach Ermüdungsbrüchen sind sie die zweithäufigste Verletzung bei (Profi-)Sportlern. Daher kommt das Pes anserinus-Syndrom u.a. häufig bei Langstrecken- und Marathonläufern vor.
Fehl- oder Schonhaltungen
Bei Knieschmerzen entwickeln viele Betroffene unbewusst eine Schonhaltung oder passen ihre Bewegungen an, um das schmerzende Gelenk zu entlasten. Diese Veränderungen im Bewegungsmuster erhöhen jedoch die Belastung der Sehnen und Schleimbeutel rund um den Pes anserinus („Gänsefuß“) und können zu Mikroverletzungen und chronischen Reizungen führen.
Arthrose im Kniegelenk
Bei einer Gonarthrose kommt es zu einem fortschreitenden Knorpelabbau im Kniegelenk. Diese Abnutzung verändert die Mechanik des Gelenks. Betroffene haben oft eine veränderte Gangart, eine Instabilität im Knie oder eine veränderte Lastverteilung im Gelenk.
Der Körper versucht, den Gelenkverschleiß zu kompensieren, indem er andere Strukturen stärker belastet – auch den Sehnenansatz am Pes anserinus. Die Folge ist, dass die Sehnen schneller überlastet werden und sich so eine Entzündung entwickeln kann.
Meniskus- und Knorpelschäden
Beispielsweise Risse im Meniskus oder Knorpelverletzungen wirken sich ebenfalls auf die Stabilität und Belastungsverteilung im Knie aus. Ein geschädigter Meniskus reduziert zudem die Stoßdämpfung im Knie, was zu einer ungleichmäßigen Belastung der umliegenden Strukturen führen kann. Die Sehnen des Pes anserinus müssen dann vermehrt arbeiten, um das Knie zu stabilisieren, was auf Dauer ebenfalls zu einer Überlastung führen kann.
X-Beine
Bei X-Beinen (med. Genu Valgum) neigen die Knie nach innen, was zu einer veränderten Achsenbelastung führt. Das Gewicht des Körpers wird stärker auf die Innenseite des Knies verlagert, wo auch der Pes anserinus sitzt. Diese ungleichmäßige Lastverteilung kann die Sehnen im Bereich des Pes anserinus überbeanspruchen und so zu Mikroverletzungen und Entzündungen führen.
Plattfüße
Plattfüße (med. Pes planus) sind dadurch gekennzeichnet, dass das Fußgewölbe abgeflacht ist, wodurch das Fußgelenk und der Unterschenkel eine veränderte Haltung einnehmen. In der Regel rotiert das Bein vermehrt nach innen (med. Pronation), was sich bis zum Knie fortsetzt und die Statik des gesamten Beins verändert.
Dies führt im weiteren Verlauf zu einer ungünstigen Verteilung der Last auf die Strukturen im Knie und damit auch auf den Pes anserinus. Die Sehnen werden stärker beansprucht, da sie das Knie in seiner veränderten Stellung stabilisieren müssen.
Übergewicht
Durch das zusätzliche Gewicht müssen die Kniegelenke und die umliegenden Strukturen eine höhere Belastung tragen, insbesondere beim Gehen, Treppensteigen oder beim Sport.
Diese dauerhafte Mehrbelastung führt auch zu einem erhöhten Druck auf die Pes anserinus-Strukturen (die Sehnen und den Schleimbeutel). Übergewicht kann zudem die natürliche Bewegungsmechanik, die Körperhaltung und die Gangart verändern. Dadurch können sich ebenfalls ungleichmäßige Belastungen entwickeln.
Eine ungünstige Bein- und Fußstellung, die bei Übergewicht häufig auftritt, verstärkt die Fehlbelastung an den Kniegelenken und fördert Entzündungen in diesem Bereich. Bei Übergewicht ist darüber hinaus oft auch die Regenerationsfähigkeit der Gelenke und des umgebenden Gewebes eingeschränkt. Sind sie überbeansprucht, können sich schlechter erholen, und das Risiko für chronische Entzündungen oder wiederkehrende Beschwerden steigt.
Diabetes
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt dazu, dass das Gewebe im Kniebereich steifer, schlechter durchblutet und entzündungsanfälliger wird. Dadurch kann eine Überlastung der Sehnen der Gänsefuß-Region zum Pes-anserinus-Syndrom führen.
Des Weiteren scheint auch das Geschlecht eine Rolle zu spielen, denn das Pes anserinus-Syndrom tritt bei Frauen insgesamt häufiger auf als bei Männern.
Symptome beim Pes anserinus-Syndrom
Das Pes anserinus-Syndrom macht sich vor allem durch wiederkehrende Schmerzen auf der Innenseite des oberen Schienenbeins bemerkbar, etwa dort, wo der Unterschenkel am oberen Ende breiter wird und in das Kniegelenk übergeht.
Die Schmerzen an der Innenseite des Knies nehmen bei körperlicher Aktivität häufig zu, z.B. beim Treppensteigen, Laufen oder Springen. Sie können auch zu Beginn der körperlichen Aktivität stärker sein, dann etwas nachlassen und am Ende der körperlichen Aktivität wieder zunehmen. Darüber hinaus reagiert die Gänsefuß-Region sehr empfindlich auf Druck von außen. Manchmal kann eine Ärztin oder ein Arzt hier auch eine leichte Schwellung ertasten.
Hier nochmal alle Symptome im Überblick:
- Bewegungsabhänige Schmerzen in der Innenseite des oberen Schienenbeins
- Druckempfindlichkeit Gänsefuß-Region
- Leichte Schwellung der Gänsefußregion
Wann zum Arzt?
Entwickeln sich Schmerzen in der Gänsefuß-Region innen am rechten oder linken Knie, sollten Betroffene zunächst beim Sport pausieren, die Stelle kühlen und ein Schmerzgel auftragen.
Bei Bedarf kann auch eine stabilisierende Bandage oder ein leichter Kompressionsverband angelegt werden. Mit anderen Worten: Auch beim Pes anserinus-Syndrom gilt zunächst die sogenannte PECH-Regel.
- P = Pause
- E = Eis
- C = Compression (engl. Kompression)
- H = Hochlagern
Nehmen die Schmerzen jedoch zu und/oder tritt trotz Selbstbehandlung innerhalb von zwei Wochen keine Besserung ein, sollte auf jeden Fall eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Beim Pes anserinus Syndrom handelt es sich um eine, wie es in der Fachsprache heißt, „klinische Diagnose“. Das bedeutet, dass eine Erkrankung hauptsächlich durch die Untersuchung und Beurteilung des Arztes diagnostiziert wird, ohne dass dafür zwingend aufwendige apparative oder bildgebende Verfahren notwendig sind.
Daher wird der Arzt zunächst mit Ihnen ein Anamnese-Gespräch führen, um durch gezieltes Nachfragen herauszufinden, seit wann die Beschwerden bestehen, wie sie sich in dieser Zeit entwickelt haben, in welchen Situationen sie auftreten und wodurch sie ausgelöst werden. Typischerweise wird der Arzt u.a. folgende Fragen stellen:
- Seit wann bestehen die (Knie-)Schmerzen?
- Wo genau tut es weh?
- Wie stark sind die Schmerzen, z.B. auf einer Skala von 1 („leicht“) bis 10 („extrem“)?
- Wann treten die Schmerzen auf?
- Sind die Schmerzen schlimmer geworden, seitdem sie das erste Mal aufgetreten sind?
- Wann und wodurch lassen die Schmerzen nach?
- Was wurde bislang gegen die Schmerzen unternommen (z.B. Medikamente, Hausmittel)?
- Gibt es weitere Beschwerden, weitere Probleme im Bewegungsapparat und/oder andere Vorerkrankungen?
Im Anschluss an das Anamnese-Gespräch wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen. Er wird insbesondere das betroffene Knie und die betroffene Gänsefuß-Region genauer anschauen, abtasten und bewegen. Reagiert die Gänsefuß dabei empfindlich auf Druck von außen, spricht das ebenfalls für ein Pes anserinus Syndrom.
Bildgebende Verfahren
Da sich das Pes anserinus Syndrom jedoch in vielen Fällen infolge von anderen Veränderungen im Knie und/oder im Bewegungsapparat entwickelt (mehr dazu in diesem Abschnitt), kann es sinnvoll sein, weitere Untersuchungen durchzuführen, um diese Auslöser aufzuspüren. Folgende Untersuchungen kommen dafür infrage:
- Ultraschall: Eine Sonografie eignet sich besonders gut, um die Weichteile in der Gänsefuß-Region (Sehnen, Bänder, Schleimbeutel) darzustellen. Auch problematische Flüssigkeitsansammlungen, Verdickungen oder entzündliche Veränderungen im Gewebe werden sichtbar. Auch eine Beurteilung der Strukturen in Bewegung ist mit Ultraschall möglich.
- Röntgen/CT/MRT: Diese bildgebenden Verfahren können gelegentlich bei einem Pes anserinus Syndrom sinnvoll sein, um z.B. Veränderungen an den Knochen, Knochenhautentzündungen, Schleimbeutelentzündungen, Ödeme, verkalkte Sehnen oder Risse im Gewebe nachzuweisen.
- Bewegungsanalyse: Beim Gehen oder Laufen kann der Arzt bei dieser Untersuchung feststellen, ob z.B. eine Fehlstellung des Beckens, eine Fehlstellung der Füße oder eine ungünstig veränderte Beinachse vorliegt.
- Fußdruckmessung: Eine Podometrie zeigt die Lastverteilung beim Auftreten und beim Abrollen an der Fußsohle ohne den Einsatz von Strahlung und gibt Hinweise auf die Situation der Gelenke, Sehnen und Weichteile im Fuß. Schmerzen oder Fehlstellungen ändern den Fußabdruck sichtbar.
Zehn Tipps für den Arztbesuch bei Gelenkschmerzen
Zum Arzt geht niemand gern. Umso wichtiger, die ohnehin meist knapp bemessene Zeit in der Praxis bestmöglich für sich und sein Anliegen zu nutzen. Mit kluger Vorbereitung und ein wenig Fingerspitzengefühl gelingt das.
Wie wird das Pes anserinus Syndrom behandelt?
Da die Knieschmerzen an der Innenseite beim Pes anserinus Syndrom vor allem bei körperlicher Aktivität auftreten und stärker werden, sind Sportpausen und Schonung sinnvoll, um die Gänsefuß-Region zu entlasten. Gegen die akuten Schmerzen können im Bedarfsfall Medikamente wie Ibuprofen oder Naproxen helfen, sogenannte nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). Sie können auch Entzündungsprozesse hemmen.
Mit speziellen Knieorthesen kann die betroffene Gänsefuß-Region gleichzeitig stimuliert und entlastet werden. Dies gelingt durch eine sogenannte Pelotte, die den äußeren Anteil der Oberschenkelmuskulatur entlastet und durch eine zweite Pelotte, die den geschwächten inneren Anteil der Oberschenkelmuskulatur aktiviert.
Darüber hinaus kommen bei einem Pes anserinus Syndrom folgende Behandlungsverfahren infrage:
Injektionstherapien mit Cortison
Bei Cortison handelt es sich um ein stark entzündungshemmendes Medikament, das in den betroffenen Bereich, z.B. den Schleimbeutel unterhalb des Pes anserinus, gespritzt werden kann. Cortison blockiert Entzündungsprozesse, indem es die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe (Zytokine) hemmt und die Immunreaktion herunterreguliert.
Dadurch nimmt die Schwellung ab, der Schmerz wird reduziert, und die gereizten Strukturen können sich erholen. Diese Therapie ist vor allen bei stark entzündlichen Zuständen besonders wirksam, hat aber eher kurzfristige Effekte. Wiederholte Injektionen können jedoch auch das Gewebe schwächen.
Injektionstherapien mit Lokalanästhetika
Ein Lokalanästhetikum wird oft zusammen mit Cortison injiziert. Es blockiert die Schmerzweiterleitung der Nerven in der betroffenen Region, was eine sofortige, jedoch nur eine kurzfristige Schmerzlinderung bewirkt. Diese Methode eignet sich besonders, um akute Schmerzen zu behandeln und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)
Bei der ESWT werden hochenergetische Schallwellen gezielt auf die schmerzhafte Gänsefuß-Region angewendet. Diese Wellen regen die Heilungsprozesse im Gewebe an, indem sie die Durchblutung verbessern und die Neubildung von kleinen Blutgefäße fördern, wodurch die Versorgung der geschädigten Sehnen und des Schleimbeutels mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessert wird. Zudem stimulieren die Schallwellen die Aktivität von Zellen, die für die Reparatur von Bindegewebe verantwortlich sind (Fibroblasten) und regen die Kollagenproduktion an.
Darüber hinaus kann die ESWT die Schmerzempfindlichkeit in der behandelten Region senken. Diese Behandlungsmethode eignet sich besonders bei chronischen Beschwerden oder wenn andere Behandlungen, z.B. Injektionen, nicht ausreichend wirken.
Therapeutische Plasmatherapie (PRP, engl. Platelet Rich Plasma)
Bei der PRP wird patienteneigenes Blutplasma verwendet, das besonders reich an Blutplättchen (Thrombozyten) ist. Blutplättchen enthalten Wachstumsfaktoren, die die Heilung fördern können. Nach der Entnahme des Blutes wird es zentrifugiert, um das Plättchen-reiche Plasma abzutrennen, das dann in die betroffene Region injiziert wird. Die darin enthaltenen Wachstumsfaktoren können die Heilung von Sehnen und Schleimbeuteln anregen, indem sie die Zellteilung und Kollagenbildung stimulieren.
Außerdem fördern sie die Auflösung chronischer Entzündungen und verbessern die Durchblutung des geschädigten Gewebes. Die PRP ist besonders für die Heilung von chronischen Sehnenreizungen oder degenerativen Erkrankungen geeignet.
In einer aktuellen Studie wurde die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethoden beim Pes anserinus Syndrom miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass die Injektionstherapie mit Cortison bessere Ergebnisse erzielte als die PRP und die ESWT.
Auch mögliche Auslöser behandeln
Da sich das Pes anserinus Syndrom jedoch häufig als Folge von anderen krankheitsbedingten Veränderungen entwickelt, kommt es bei der Therapie auch darauf an, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. Daher können auch folgende Maßnahmen erforderlich sein:
Übergewicht abbauen durch eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität
- Bestmögliche Einstellung des Blutzuckerspiegels bei einem vorhandenen Diabetes
- Behandlung einer vorhandenen rheumatischen Erkrankung, z.B. einer Kniegelenksarthrose
- Angepasste Einlagen für die Schuhe, um z.B. Fehlbelastungen durch Platt- oder Knick-Senk-Füße auszugleichen
- Operativer Ausgleich von starken Fehlstellungen der Beine oder des Beckens
Gute Prognose
Die Behandlungsprognose hängt davon ab, wie lange das Pes anserinus Syndrom bereits besteht und welche weiteren Erkrankungen, die es möglicherweise ausgelöst haben, vorliegen. Insgesamt ist die Prognose aber gut: Nach sechs Monaten sind über 80% der Betroffenen wieder schmerzfrei.
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Knieschmerzen an der Innenseite vorbeugen
Eine wichtige Möglichkeit, das Risiko zu verringern, dass sich ein Pes anserinus Syndrom entwickelt, besteht darin, Übergewicht abzubauen. Idealerweise sollte der Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9 liegen.
Um den persönlichen BMI zu berechnen, wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die quadrierte Körpergröße in Metern geteilt, also: BMI = kg / m2 . Beispiel: Eine Person, die 1,80 m groß ist und 75 kg wiegt, hätte einen BMI von 75 kg / 1,80 m2 = 23,15, also Normalgewicht.
Angepasste Ausrüstung, korrekte Ausführung
Neben einer ausgewogenen Ernährung kann auch körperliche Aktivität dabei helfen, Übergewicht abzubauen. Um jedoch Fehl- oder Überlastungen zu vermeiden, die dann im weiteren Verlauf ein Pes anserinus Syndrom begünstigen können, sollte die Sportausrüstung, insbesondere die Sportschuhe, möglichst gut an die körperlichen Voraussetzungen angepasst sein.
Außerdem sollten sportliche Übungen immer möglichst korrekt durchgeführt werden, damit Gelenke, Muskeln und Sehnen nicht falsch belastet werden. Ein Trainer oder erfahrene Sportler können hier z.B. Hilfestellung geben.
Unabhängig davon, welche Sportart ausgeübt wird, sollten immer erst ein paar Auswärmübungen durchgeführt werden, bevor im Training oder im Sportkurs die volle körperliche Leistung abgerufen wird. So können Zerrungen und andere Verletzungen verhindert werden.
Darüber hinaus eignen sich verschiedene Kräftigungs- und Dehnungsübungen dafür, die Beschwerden beim Pes anserinus Syndrom zu lindern. Drei Übungen stellen wir Ihnen hier vor. Aufwärmen nicht vergessen! Für die Übungen benötigen Sie ein Physioband (im Fachhandel):
Bridging mit Physioband
Binden Sie das Physioband zu einer Schlaufe und legen Sie es knapp oberhalb der Knie um die Oberschenkel. Legen Sie sich nun auf den Rücken und die Arme seitlich neben den Körper. Stellen Sie Ihre Beine hüftbreit und halten Sie die Spannung auf dem Physioband. Heben Sie das Becken vom Boden ab und legen Sie es dann langsam wieder ab. Wiederholen Sie das Ganze 10 bis 15 Mal. Dadurch kräftigen Sie die hintere Oberschenkelmuskulatur.
Kniebeuge mit Physioband
Stellen Sie sich hüftbreit auf den Boden, binden Sie das Physiowand zu einer Schlaufe und legen Sie es knapp oberhalb der Knie um Ihre Oberschenkel. Gehen Sie nun langsam in die Hocke und schieben Sie dabei den Po nach hinten. Halten Sie die Knie gegen den Widerstand des Physiobandes gerade.
Der Oberkörper bleibt gerade und Ihre Fersen bleiben am Boden. Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück. Achten Sie bei der Durchführung auf eine gute Rumpfspannung. Machen Sie insgesamt drei Durchgänge à 15 Wiederholungen und zwischen den Durchgängen jeweils 30 Sekunden Pause. So stärken Sie die vordere Oberschenkelmuskulatur.
Dehnung im Sitzen
Setzen Sie sich auf den Boden. Strecken Sie das rechte Bein nach vorne aus und winkeln Sie das linke Bein so an, dass die linke Fußsohle die Innenseite des rechten Oberschenkels berührt. Bewegen Sie jetzt den Oberkörper in Richtung des gestreckten Beins nach vorn. Halten Sie die Spannung für 45 Sekunden.
Strecken Sie danach das linke Bein nach vorn, winkeln Sie das rechte Bein an und führen Sie die Dehnung erneut durch. Wiederholen Sie die Übung pro Seite dreimal. Machen Sie zwischen den Durchgängen jeweils 60 Sekunden Pause. So dehnen Sie die hintere Oberschenkelmuskulatur.
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Weitere Schmerzarten
Nackenschmerzen
Nackenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden im Rückenbereich und sind meist auf muskuläre Verspannungen zurückzuführen. Starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge. Unterstützen Sie den Heilungsprozess und gelangen Sie schnell in Ihren Alltag zurück.
Muskelschmerzen
Muskelschmerzen sind häufig auf Überanstrengungen und Fehlbelastungen zurückzuführen. Zerrungen, Verspannungen sowie Verletzungen können für Muskelschmerzen verantwortlich sein. Mit verschiedenen Maßnahmen lassen sich die Beschwerden meist lindern.
Rückenschmerzen
Volksleiden Rückenschmerzen – Hauptsächlich sind Verschleißerscheinungen, Fehlbelastungen und Bewegungsmangel verantwortlich. Am häufigsten ist der untere Rückenbereich betroffen. Eine Schonhaltung sollte trotzdem vermieden werden.