„Ich möchte anderen Betroffenen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen.“
Hallo, meine Name ist Eric. Ich lebe in Norddeutschland. Bewegung und Sport sind schon immer ein sehr wichtiger Teil meines Lebens gewesen. Wahrscheinlich, weil es meiner Mutter irgendwann einfach zu viel wurde, meinen Bewegungsdrang zu bändigen, meldete sie mich schon früh in verschiedenen Sportvereinen an. Vor allem Ausdauer- und Kontaktsportarten haben es mir seitdem besonders angetan.

Kleinere Wehwehchen und auch ein paar größere Blessuren gehörten immer dazu. Aber die waren für mich nie wirklich ein Problem. Kurze Pause, und dann ging es wieder weiter. Mein Körper hält das aus, dachte ich damals. Aber dann, etwa mit Mitte 20, nahmen meine Bewegungseinschränkungen und meine Rückenschmerzen nicht nur immer deutlicher zu, sondern die Phasen, in denen ich sie nicht spürte, wurden immer kürzer. Ich habe aufgehört, zu zählen, wie viele Nächte ich damals in der Child-Position, also in der Yoga-Stellung des Kindes, vor meinem Bett verbracht habe.
Den Gedanken, zum Arzt zu gehen, schob ich beiseite.“
Zur Arbeit und zum Training ging am nächsten Tag natürlich trotzdem. Es muss ja weitergehen, sagte ich mir. Meine Schmerzen betäubte ich mit Ibuprofen – oft mehrmals am Tag. Den Gedanken, mit einer Ärztin oder einem Arzt über meine Beschwerden zu sprechen, schob ich lange beiseite.
Irgendwann bin ich dann aber doch zu einem Arzt gegangen. Nach ein paar Untersuchungen stand die Diagnose schließlich fest: Bandscheibenvorfall. Und zwar einer, der schon vor über einem halben Jahr passiert sein musste. Der Arzt riet mir zu einer Operation an der Wirbelsäule. Ein relativ kurzer Eingriff, dafür würde aber die anschließende Reha umso länger dauern. Und mein Training? Der Arzt schüttelte den Kopf: „Ein klares Nein.“
Das wollte ich so nicht akzeptieren. Es musste doch noch eine andere Möglichkeit, eine andere Therapie geben! So stieß ich auf einen Physiotherapeuten aus dem Sportbereich. Ich erzählte ihm von meinen Schmerzen und von der OP-Empfehlung des Arztes. Er riet mir sofort von dem Eingriff ab. Stattdessen stellte er mir spezielle kräftigende Übungen zusammen. Aber zu meinem geliebten Training durfte ich trotzdem mehrere Monate nicht gehen. Ersatzweise sollte ich dreimal pro Woche diese Übungen machen.
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„Der Schmerz ließ nach – ganz ohne OP.“
Am Anfang war ich eher skeptisch, aber ich habe es durchgezogen und konnte es am Anfang selbst kaum glauben: Meine Schmerzen ließen nach, langsam zwar, aber, sie ließen nach. Und je weniger es wehtat, desto mehr kehrten meine alte Beweglichkeit und meine Bewegungsfreude wieder zurück – ohne Operation.
Seitdem hat sich in meinem Leben viel getan. Ich habe geheiratet und bin Vater von drei Kindern geworden. Dadurch hat sich mein eigener Fokus komplett verändert. Mir sind heute ganz andere Dinge wichtig als früher. Sport und Bewegung gehören für mich immer noch dazu, aber ich trainiere heute weniger und zu anderen Zeiten. Die Übungen, die mir der Physiotherapeut zusammengestellt hat, mache ich nach wie vor regelmäßig, meistens jedenfalls. Rückenschmerzen habe ich seit damals nie wieder gehabt. Darüber bin ich sehr froh.
„Ich will euch helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.“
Ich wollte meine Geschichte auf meine-gelenkschmerzen.de aber noch aus einem anderen Grund erzählen: So wie es mir seinerzeit ging, als mir der Arzt die Operation an der Wirbelsäule empfahl, geht es vielen anderen Betroffenen in einer derartigen Situation auch, denke ich. Ihnen fehlen wichtige und richtige Informationen. Zum Beispiel, dass neun von zehn Eingriffen an der Bandscheibe völlig unnötig sind. Oder, dass es sogar von den gesetzlichen Krankenkassen gewollt und bezahlt wird, sich in solchen Fällen eine zweite ärztliche Meinung einzuholen. Dieses Wissen hätte ich damals gebraucht. So war es nur ein glücklicher Zufall, dass ich nicht unterm Skalpell gelandet bin.
Deshalb habe ich mit anderen Betroffenen diese Online-Plattform gegründet. Wir wollen Menschen mit Gelenk- und Bewegungsschmerzen helfen, bessere und informierter Entscheidungen zu treffen, wenn es um ihre medizinische Behandlung geht. Schmerzen erlebt jede und jeder anders. Es gibt keine Lösung, keine Therapie, die für alle passt, sondern jeder „Fall“ muss individuell betrachtet und behandelt werden. Es gibt immer eine Wahl, nie nur einen Weg, und dann sollte jede und jeder Betroffene für sich die bestmögliche Entscheidung treffen können. Dafür werden wir uns einsetzen, das Team von meine-gelenkschmerzen.de und ich.
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