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Autor: MGS Redaktion
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Geprüft: Dipl.-Psych. Stephan Hillig
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Lesedauer ca. 6 min
01.07.2025

Sjögren Syndrom: Erste Symptome, Ursachen und Behandlung

Ständig sind die Augen und der Mund trocken, eine unerklärliche Müdigkeit schränkt der Alltag ein, dazu wiederkehrende Gelenkschmerzen – hinter derartigen Beschwerden kann auch das sogenannte Sjögren-Syndrom stecken. Obwohl der Name vielleicht nicht jedem sofort geläufig ist, handelt es sich dabei um eine chronische Autoimmunerkrankung, die mehr Menschen betrifft, als man zunächst annehmen mag.

Das Sjögren-Syndrom kann sehr unterschiedlich äußern, und oft vergeht einige Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Deshalb ist es umso wichtiger, über die Erkrankung gut informiert zu sein. Genau dafür ist dieser Artikel gedacht. Denn ein besseres Krankheitsverständnis kann Betroffenen und ihren Angehörigen helfen, die Symptome richtig einzuordnen, frühzeitig ärztliche Hilfe zu suchen und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Sjögren-Syndrom (ausgesprochen „Schögren-Syndrom“, benannt nach dem schwedischen Augenarzt Henrik Sjögren

Was ist das Sjögren Syndrom?

Das Sjögren-Syndrom (ausgesprochen „Schögren-Syndrom“, benannt nach dem schwedischen Augenarzt Henrik Sjögren1) gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen. Bei einer solchen Erkrankung kommt es zu einer Fehlsteuerung des körpereigenen Abwehrsystems: Das Immunsystem, das eigentlich Krankheitserreger wie Bakterien und Viren bekämpfen soll, attackiert sich fälschlicherweise gegen gesunde Zellen und Gewebe des eigenen Körpers.

Im Falle des Sjögren-Syndroms greift das Immunsystem vor allem die exokrinen Drüsen an, insbesondere die Tränen- und Speicheldrüsen. Diese Drüsen sind dafür zuständig, Feuchtigkeit für die Augen (Tränenflüssigkeit) und den Mund (Speichel) zu produzieren. Durch den autoimmunen Angriff kommt es zu einer chronischen Entzündung dieser Drüsen, wodurch ihre Funktion beeinträchtigt wird.

Die Folge ist eine verminderte Produktion von Tränenflüssigkeit und Speichel, was zu den charakteristischen und oft sehr belastenden Trockenheitssymptomen führt – dem sogenannten Sicca-Syndrom. Das Sjögren-Syndrom kann aber auch andere Organe und Körperbereiche betreffen, wie z.B. Gelenke, Haut, Nerven, Lunge oder Nieren, was die Vielfalt der möglichen Beschwerden und die oft langwierige Diagnosestellung erklärt.

Mediziner unterscheiden zwei Hauptformen des Sjögren-Syndroms:

  • Primäres Sjögren-Syndrom: Bei dieser Form tritt die Erkrankung eigenständig auf, ohne dass eine andere rheumatische Grunderkrankung vorliegt. Die Symptome der Trockenheit stehen hier oft im Vordergrund.
  • Sekundäres Sjögren-Syndrom: Hier entwickelt sich das Sjögren-Syndrom begleitend zu einer bereits bestehenden anderen Autoimmunerkrankung. Häufige Begleiterkrankungen sind beispielsweise die rheumatoide Arthritis, der systemische Lupus erythematodes (SLE) oder die systemische Sklerose. Beim sekundären Sjögren-Syndrom stehen meist die Symptome der Grunderkrankung im Vordergrund.

Symptome erkennen: von Trockenheit bis Gelenkschmerzen

Die Symptome des Sjögren-Syndroms können vielfältig sein und sich von Person zu Person erheblich unterscheiden, sowohl in ihrer Art als auch in ihrer Intensität. Dies ist einer der Gründe, warum die Erkrankung manchmal erst spät erkannt wird.

Grundsätzlich lassen sich die Beschwerden in Symptome, die direkt durch die Drüsenfunktionsstörung entstehen (med. glanduläre Manifestationen), und solche, die andere Körperbereiche betreffen (med. extraglanduläre Manifestationen), einteilen.

Frau wendet Augentropfen gegen trockene Augen an.
Häufiges Symptom: Trockene Augen (med. Xerophthalmie)

Die Leitsymptome: Trockenheit an Augen und Mund (Sicca-Syndrom)

Die häufigsten und bekanntesten Anzeichen des Sjögren-Syndroms betreffen die Augen und den Mund, da primär die Tränen- und Speicheldrüsen von der Autoimmunreaktion betroffen sind:

  • Trockene Augen (med. Xerophthalmie): Dies äußert sich oft durch ein quälendes Fremdkörper- oder Sandkorngefühl in den Augen. Betroffene klagen über Brennen, Juckreiz, gerötete Augen, Lichtempfindlichkeit und/oder müde Augen. Manchmal kann es auch zu verschwommenem Sehen oder zu klebrigen Absonderungen kommen, besonders morgens. Paradoxerweise kann es anfangs auch zu vermehrtem Tränenfluss kommen, bevor die Tränenproduktion dann ungewöhnlich deutlich nachlässt.
  • Mundtrockenheit (med. Xerostomie): Ein trockener Mund macht sich durch ein klebriges Gefühl, Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken trockener Speisen sowie beim Sprechen bemerkbar. Viele Betroffene haben einen veränderten Geschmackssinn, häufiger Durst (auch nachts) und leiden unter unangenehmem Mundgeruch. Da der Speichel eine wichtige Schutzfunktion für die Zähne hat, steigt bei anhaltender Mundtrockenheit auch das Risiko für Karies, Zahnfleischentzündungen und Pilzinfektionen im Mundraum deutlich an. Auch Zungenbrennen oder rissige Lippen können beim Sjögren-Syndrom auftreten.

Weitere häufige Symptome des Sjögren-Syndroms

Neben den typischen Trockenheitssymptomen können auch allgemeinere Beschwerden und Symptome auftreten, die den gesamten Körper betreffen:

  • Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen: Viele Patienten mit Sjögren-Syndrom leiden unter Schmerzen in den Gelenken (med. Arthralgien), ähnlich wie bei einer Arthritis. Die Gelenke können geschwollen, steif und druckempfindlich sein. Betroffen sind oft die kleinen Gelenke der Hände und Füße, aber auch Knie, Handgelenke oder Schultern. Diese Gelenkbeschwerden können die Beweglichkeit und Lebensqualität stark einschränken.
  • Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung (med. Fatigue): Eine oft sehr belastende Begleiterscheinung ist eine ausgeprägte, chronische Müdigkeit, die sich auch durch ausreichend Schlaf nicht bessert. Diese Fatigue kann die Leistungsfähigkeit im Alltag erheblich reduzieren.
  • Hauttrockenheit: Ähnlich wie die Schleimhäute kann auch die Haut von Trockenheit betroffen sein, was zu Juckreiz und Schuppung führen kann.
  • Trockenheit anderer Schleimhäute: Auch die Schleimhäute der Nase, des Rachens, der Atemwege oder im Genitalbereich können betroffene sein. Das kann zu Nasenbluten, Heiserkeit, trockenem Husten oder bei Frauen zu Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
Frau liegt erschöpft auf dem Sofa und wirkt nachdenklich.
Betroffene liegt erschöpft auf dem Sofa und wirkt nachdenklich.

Weniger häufige Symptome und mögliche Komplikationen

In einigen Fällen kann das Sjögren-Syndrom auch andere Organe und Systeme betreffen. Das kommt zwar weniger häufig vor, kann aber wichtige Hinweise für die Diagnosestellung liefern:

  • Beteiligung innerer Organe: Selten können Lunge, Nieren, Leber oder das Nervensystem betroffen sein. Dadurch können sich z.B. eine interstitielle Lungenerkrankung, eine tubulointerstitielle Nephritis oder Missempfindungen in Armen und/oder Beinen entwickeln.
  • Vaskulitis: Eine Entzündung der Blutgefäße kann zu Hautveränderungen (z.B. kleine, punktförmige Einblutungen) oder seltener zu Problemen mit inneren Organen führen.
  • Raynaud-Syndrom: Hierbei kommt es zu anfallsartigen Durchblutungsstörungen der Finger und/oder Zehen, die sich durch Weißwerden, Blauwerden und anschließende Rötung äußern, oft ausgelöst durch Kälte oder Stress.
  • Lymphknotenschwellungen: Anhaltende oder zunehmende Lymphknotenschwellungen sollten ärztlich abgeklärt werden, da bei Patienten mit Sjögren-Syndrom ein leicht erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs) besteht. Dies kommt zwar selten vor (weniger als 5 von 100 Betroffenen), bedarf aber dennoch einer sorgfältigen ärztlichen Überwachung.

Selbstverständlich entwickelt nicht jede(r) Patient:in mit Sjögren-Syndrom alle genannten Symptome. Die Ausprägung ist sehr individuell. Manche haben nur milde Trockenheitssymptome, während andere unter einer Vielzahl von Beschwerden leiden. Die Symptome können zudem schubweise auftreten oder sich im Laufe der Zeit verändern.

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Ursachen und Risikofaktoren: Wie entsteht das Sjögren-Syndrom?

Die genauen Ursachen für die Entstehung des Sjögren-Syndroms sind noch nicht vollständig geklärt. Wie bei vielen Autoimmunerkrankungen geht die Forschung davon aus, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren dazu führt, dass das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Ärztinnen und Ärzte sprechen hier von einer multifaktoriellen Genese.

Genetische Veranlagung spielt eine Rolle

Eine genetische Prädisposition scheint bei der Entwicklung des Sjögren-Syndroms von Bedeutung zu sein. Das heißt, bestimmte Erbanlagen (Gene) können eine Person anfälliger für die Erkrankung machen. So wurde beobachtet, dass das Sjögren-Syndrom in manchen Familien gehäuft auftritt.

Auch bestimmte Gewebemerkmale, die bei der Immunantwort eine wichtige Rolle spielen, werden häufiger bei Betroffenen gefunden. Eine genetische Veranlagung allein führt jedoch nicht zwangsläufig zum Ausbruch der Krankheit. Es müssen meist weitere Faktoren hinzukommen.

Umweltfaktoren als mögliche Auslöser

Neben den genetischen Faktoren (siehe oben) scheinen auch äußere Einflüsse, also Umweltfaktoren, an der Krankheitsentstehung beteiligt zu sein. Forscher vermuten, dass Infektionen mit bestimmten Viren oder Bakterien bei entsprechend veranlagten Personen die fehlgeleitete Immunreaktion auslösen oder verstärken könnten.

Diese Erreger könnten das Immunsystem so verändern, dass es beginnt, die eigenen Drüsenzellen anzugreifen. Welche spezifischen Erreger hier eine Rolle spielen, wird aktuell intensiv erforscht.

Hormonelle Einflüsse

Auffällig ist, dass Frauen deutlich häufiger vom Sjögren-Syndrom betroffen sind als Männer. Etwa neun von zehn Erkrankten sind weiblich. Dieser Unterschied legt nahe, dass weibliche Geschlechtshormone, insbesondere Östrogene, einen Einfluss auf das Immunsystem und die Krankheitsentwicklung haben könnten.

Die genauen Zusammenhänge sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. Die Erkrankung tritt zudem meist im mittleren Lebensalter auf, oft nach der Menopause.

Die fehlgeleitete Immunreaktion

Im Zentrum des Sjögren-Syndroms steht eine spezifische Autoimmunreaktion. Das Immunsystem erkennt körpereigene Zellen, vor allem in den Speichel- und Tränendrüsen, fälschlicherweise als fremd und gefährlich.

Es bildet daraufhin Antikörper und schickt bestimmte Abwehrzellen (Lymphozyten), in diese Drüsen. Infolgedessen entwickelt sich dort eine chronische Entzündung, die das Drüsengewebe schädigt und dessen Funktion beeinträchtigt. Warum das Immunsystem diesen Fehler macht, ist noch nicht abschließend geklärt, wird aber durch die oben genannten genetischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst.

Aktuelle Forschungsansätze

Die Forschung zum Sjögren-Syndrom ist sehr aktiv. Wissenschaftler:innen arbeiten intensiv daran, die Krankheitsmechanismen besser zu verstehen, um neue und gezieltere Therapieansätze zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei Medikamente, die spezifischer in das Immungeschehen eingreifen und die Funktion der Drüsen verbessern könnten.

Auch wenn eine Heilung noch nicht in Sicht ist, gibt es Hoffnung auf weitere Fortschritte bei der Behandlung des Sjögren-Syndroms, um die Lebensqualität der Betroffenen stetig zu verbessern.

Diagnostik: So wird das Sjögren-Syndrom festgestellt

Da die Symptome des Sjögren-Syndroms auch auf einige andere Erkrankungen hindeuten können und sich oft schleichend entwickeln, kann leider manchmal viel Zeit vergehen, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Ein frühzeitiger Arztbesuch ist jedoch sehr wichtig, um gezielter handeln zu können.

Arztgespräch und körperliche Untersuchung als Basis

Am Anfang des Diagnoseprozesses steht immer ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, die sogenannte Anamnese. Der Arzt wird detailliert nach den Beschwerden fragen. Wichtig sind dabei Informationen über Art, Dauer und Intensität der Trockenheitssymptome an Augen und Mund. Auch Fragen zu Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder anderen allgemeinen Symptomen werden gestellt. Zudem erkundigt sich der Arzt nach bestehenden anderen Erkrankungen und eingenommenen Medikamenten, da diese ebenfalls Trockenheitssymptome verursachen können.

Anschließend erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Der Arzt achtet dabei besonders auf Anzeichen trockener Augen und Schleimhäute. Er kann den Zustand der Mundschleimhaut und der Zunge beurteilen und eventuell geschwollene Speicheldrüsen ertasten.

Spezifische Tests zur Bestätigung des Verdachts

Um den Verdacht auf ein Sjögren-Syndrom zu erhärten und andere Ursachen auszuschließen, sind verschiedene spezielle Untersuchungen notwendig:

  • Augenärztliche Untersuchungen: Ein Augenarzt kann die Tränenproduktion und den Zustand der Augenoberfläche beurteilen. Beim sogenannten Schirmer-Test wird ein kleiner Filterpapierstreifen für einige Minuten in den unteren Bindehautsack des Auges gelegt. Anhand der Befeuchtung des Streifens lässt sich die Menge der Tränenproduktion messen. Bei der sogenannten Bengalrosa- oder Lissamingrün-Färbung machen spezielle Farbstoffe trockene Stellen und Schäden an der Hornhaut und Bindehaut unter der Spaltlampe sichtbar. Die Spaltlampe ist ein spezielles Mikroskop, mit dem der Augenarzt das Auge vergrößert betrachten kann.
  • Untersuchung der Speicheldrüsenfunktion: Bei einem Speichelflusstest (Sialometrie) kann die Menge des produzierten Speichels über einen bestimmten Zeitraum gemessen werden. Dafür muss die/der Patient:in  z.B. ein Paraffinstück kauen. Eine Speicheldrüsenszintigraphie, eine nuklearmedizinische Untersuchung, kann zeigen, wie gut die Speicheldrüsen Speichel aufnehmen und abgeben. Eine Lippenbiopsie kann notwendig werden, um eine kleine Gewebeprobe aus der Lippenschleimhaut zu entnehmen. Unter dem Mikroskop können dann typische entzündliche Veränderungen in den kleinen Speicheldrüsen nachgewiesen werden. Diese Untersuchung wird aber meist nur bei unklaren Befunden durchgeführt.
  • Blutuntersuchungen: Im Blut können bestimmte Antikörper nachgewiesen werden, die typisch für das Sjögren-Syndrom sind. Dazu gehören vor allem die SS-A (Ro)- und SS-B (La)-Antikörper. Auch Entzündungswerte wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) oder das C-reaktive Protein (CRP) können erhöht sein. Bluttests können auch helfen, andere Erkrankungen auszuschließen.

Die Bedeutung der Klassifikationskriterien

Um die Diagnose des Sjögren-Syndroms zu standardisieren, haben internationale Expertengremien Klassifikationskriterien entwickelt. Diese Kriterien fassen typische Beschwerden und Untersuchungsergebnisse zusammen und weisen ihnen Punktwerte zu. Erreicht ein(e) Patient:in eine bestimmte Gesamtpunktzahl (z.B. vier oder Punkte nach den ACR/EULAR-Kriterien), spricht das dafür, dass sie oder er unter dem Sjögren-Syndrom leidet.

In den meisten Fällen arbeiten Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Fachrichtrungen zusammen, um das Sjögren-Syndrom festzustellen oder auszuschließen. Dazu gehören:

  • Allgemeinmedizin
  • Augenheilhunde
  • Zahnheilkunde
  • Rheumatologie

Eine Rheumatologin oder ein Rheumatologe ist oft die/der Spezialist:in, die/der die verschiedenen Befunde zusammenführt und die Diagnose letztendlich stellt. Zögern Sie nicht, bei anhaltenden oder unklaren Beschwerden, insbesondere bei der Kombination von Trockenheitssymptomen und Gelenkschmerzen, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.

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Behandlung: Die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern

Eine Heilung für das Sjögren-Syndrom gibt es bisher leider nicht, da es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung handelt. Die Behandlung zielt daher vor allem darauf ab, die vielfältigen Symptome zu lindern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und möglichen Komplikationen vorzubeugen.

Die Therapie ist daher sehr individuell und richtet sich nach den vorherrschenden Beschwerden und dem Schweregrad der Erkrankung. Ein wichtiger Pfeiler ist die symptomatische Behandlung, insbesondere der belastenden Trockenheit.

Linderung der Trockenheitssymptome (Sicca-Syndrom)

Die Behandlung der trockenen Augen und des trockenen Mundes steht für viele Patienten im Vordergrund. Für trockene Augen (Xerophthalmie) kommen folgende Therapiemöglichkeiten infrage:

  • Tränenersatzmittel: Sogenannte künstliche Tränen in Form von Tropfen, Gelen oder Sprays sind die Basistherapie. Sie befeuchten die Augenoberfläche und lindern das Sandkorngefühl. Es gibt sie in unterschiedlicher Zusammensetzung und Viskosität. Produkte ohne Konservierungsmittel sind oft besser verträglich, besonders bei häufiger Anwendung.
  • Augensalben für die Nacht: Reichhaltigere Salben können über Nacht einen längeren Schutzfilm bilden.
  • Verschluss der Tränenpünktchen: In einigen Fällen kann der Augenarzt die kleinen Abflusskanälchen für die Tränenflüssigkeit (Tränenpünktchen) vorübergehend oder dauerhaft verschließen. So verbleibt mehr Flüssigkeit auf dem Auge.
  • Medikamentöse Augentropfen: Bei stärkeren Entzündungen können Augentropfen mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Ciclosporin vom Augenarzt verordnet werden. Diese können auch die körpereigene Tränenproduktion anregen.
  • Zusätzliche Maßnahmen: Schutzbrillen können die Augen vor Wind und Zugluft schützen. Luftbefeuchter in Räumen können die Austrocknung reduzieren. Reizfaktoren wie Rauch, Staub und trockene Klimaanlagenluft sollten gemieden werden.

Gegen die Mundtrockenheit (Xerostomie) kommen folgende Therapiemöglichkeiten infrage:

  • Speichelersatzmittel: Künstlicher Speichel in Form von Sprays, Gelen oder Mundspülungen kann die Mundschleimhaut befeuchten und das Sprechen sowie Schlucken erleichtern.
  • Anregung der Speichelproduktion: Zuckerfreie Kaugummis oder Bonbons, besonders mit Xylit, können den Speichelfluss anregen. Bei starker Mundtrockenheit können Medikamente verschrieben werden, welche die Speicheldrüsen stimulieren.
  • Intensive Mund- und Zahnpflege: Da Mundtrockenheit das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen erhöht, ist eine sorgfältige Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen unerlässlich.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Regelmäßiges Trinken kleiner Mengen Wasser oder ungesüßter Tees hilft, den Mund feucht zu halten.
  • Vermeidung austrocknender Substanzen: Auf Alkohol, koffeinhaltige Getränke und stark gewürzte oder saure Speisen sollte bei Bedarf verzichtet werden, da sie die Mundschleimhaut zusätzlich reizen können.

Behandlung weiterer Symptome

Neben den Trockenheitsbeschwerden können auch andere Symptome eine gezielte Behandlung erfordern:

  • Gelenkschmerzen: Bei leichten bis mäßigen Gelenkschmerzen können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac kurzfristig Linderung verschaffen. Wegen möglicher Nebenwirkungen sollten sie jedoch nicht dauerhaft ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden. Bei stärkeren oder anhaltenden Gelenkbeschwerden kann der Arzt z.B. Medikamente mit niedrig dosierten Kortikosteroide (Kortison) verordnen. Physiotherapie und moderate Bewegung sind ebenfalls wichtig, um die Gelenkfunktion zu erhalten.
  • Müdigkeit (Fatigue): Die ausgeprägte Erschöpfung ist oft schwer zu behandeln. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität an der frischen Luft und ein guter Schlaf-Wach-Rhythmus können helfen. Auch Techniken zum Stressmanagement und das Einplanen von Ruhepausen im Alltag sind wichtig.

Medikamentöse Therapie bei Beteiligung anderer Organe

Sind neben den Drüsen auch innere Organe wie Lunge, Leber oder Nieren betroffen oder ist die Krankheit gerade sehr aktiv, können stärker wirksame Arzneimittel zum Einsatz. Diese zielen darauf ab, die fehlgeleitete Immunreaktion zu dämpfen. Dazu gehören beispielsweise Immunmodulatoren oder Immunsuppressiva. In schweren Fällen können auch Biologika notwendig werden. Die Entscheidung für eine solche Therapie trifft der Rheumatologe jedoch immer nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko.

Ergänzende und unterstützende Maßnahmen

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie beim Sjögren-Syndrom Behandlung können darüber hinaus noch folgende Ansätze hilfreich sein:

  • Ernährung: Eine ausgewogene, antientzündliche Ernährung wird generell empfohlen. Manche Betroffene profitieren von einer Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren (z.B. in fettem Seefisch, Leinsamen) und viel frischem Gemüse und Obst. Der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel kann sich ebenfalls positiv auswirken.
  • Physiotherapie und Bewegung: Regelmäßige, an die individuelle Belastbarkeit angepasste Bewegung und körperliche Aktivität (Spor) sowie  gezielte physiotherapeutische Übungen können helfen, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten, Muskeln zu kräftigen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  • Behandlung von Haut- und Schleimhauttrockenheit: Feuchtigkeitsspendende Lotionen und Cremes für die Haut sowie spezielle Präparate bei Trockenheit im Nasen- oder Genitalbereich können Linderung verschaffen.

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Tipps für den Alltag: Gut leben mit dem Sjögren-Syndrom

Das Leben mit einer chronischen Erkrankung wie dem Sjögren-Syndrom kann den Alltag und die Lebensqualität spürbar beeinflussen. Die ständige Trockenheit, Schmerzen und Müdigkeit sind oft sehr belastend. Doch auch wenn die Erkrankung nicht heilbar ist, gibt es viele Möglichkeiten, wie Betroffene aktiv dazu beitragen können, ihren Alltag besser zu gestalten und die Beschwerden zu managen. Ein guter Umgang mit der Erkrankung ist ein wichtiger Schlüssel zu mehr Wohlbefinden.

Praktische Alltagshilfen bei Augentrockenheit

  • Tragen Sie regelmäßig und konsequent Ihre Tränenersatzmittel auf. Haben Sie diese immer griffbereit.
  • Vermeiden Sie direkte Zugluft von Ventilatoren oder Klimaanlagen.
  • Nutzen Sie bei Bedarf eine Schutzbrille im Freien, besonders bei Wind oder starker Sonneneinstrahlung.
  • Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßige Pausen, besonders bei Bildschirmarbeit.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen.

Praktische Alltagshilfen bei Mundtrockenheit

  • Trinken Sie häufig kleine Schlucke Wasser oder ungesüßten Tee, um den Mund feucht zu halten.
  • Führen Sie eine sorgfältige Mundhygiene durch: Mindestens zweimal täglich Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta, Zahnseide oder Interdentalbürsten verwenden.
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen sind besonders wichtig, um Karies und Zahnfleischproblemen vorzubeugen.
  • Verwenden Sie bei Bedarf Speichelersatzmittel oder zuckerfreie Produkte zur Anregung des Speichelflusses.
  • Vermeiden Sie Lebensmittel und Getränke, die den Mund zusätzlich austrocknen oder reizen können (z.B. sehr salzige, saure oder stark gewürzte Speisen, Alkohol, Kaffee in großen Mengen).

Haut- und Schleimhautpflege:

  • Verwenden Sie milde, pH-neutrale und rückfettende Dusch- und Waschprodukte.
  • Cremen Sie Ihre Haut regelmäßig mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen ein, besonders nach dem Duschen oder Baden.
  • Bei trockener Nasenschleimhaut können Nasensprays mit Meersalz oder spezielle Nasensalben helfen.
  • Bei Scheidentrockenheit können feuchtigkeitsspendende Gele oder Cremes Linderung verschaffen. Sprechen Sie hierzu auch mit Ihrem Gynäkologen.

Umgang mit Müdigkeit und Schmerzen

  • Energiemanagement: Lernen Sie, Ihre Energiereserven gut einzuteilen. Planen Sie Ruhepausen in Ihren Alltag ein und setzen Sie Prioritäten bei Ihren Aktivitäten.
  • Bewegung: Regelmäßige, moderate Bewegung kann helfen, die Müdigkeit zu reduzieren und die Gelenkfunktion zu verbessern. Finden Sie eine Bewegungsform, die Ihnen guttut und Sie nicht überfordert, z.B. Spaziergänge, Radfahren, Schwimmen oder sanftes Yoga.
  • Schmerzmanagement: Neben der medikamentösen Therapie können auch Wärme- oder Kälteanwendungen, Entspannungstechniken oder sanfte Massagen bei Gelenk- oder Muskelschmerzen hilfreich sein.

Anpassungen im Lebensstil

  • Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene, antientzündliche Ernährung.
  • Stressbewältigung: Chronischer Stress kann Symptome verstärken. Erlernen Sie Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Meditation.
  • Ausreichend Schlaf: Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus und eine gute Schlafhygiene sind wichtig.
  • Rauchverzicht: Rauchen verschlechtert die Symptome des Sjögren-Syndroms und schadet der allgemeinen Gesundheit. Holen Sie sich Unterstützung, um mit dem Rauchen möglichst bald aufhören können.

Zudem ist es wichtig, zu lernen, die Erkrankung zu akzeptieren und mit ihr gelassener umzugehen. Möglichst gut über das Sjögren-Syndrom Bescheid zu wissen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was dazu beiträgt, den eigenen Alltag mit möglichst wenigen Einschränkungen bewältigen zu können, ist dafür ein erster wichtiger Schritt.

Ein gutes Krankheitsverständnis hilft Ihnen, Ihre Bedürfnisse besser zu erkennen und Ihre Behandlung aktiv mitzugestalten. Sprechen Sie offen mit Ihren Ärzten über Ihre Beschwerden und Therapieziele. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr wertvoll sein.

Psychologische Unterstützung : Schutzschild für die Seele

Die Diagnose Sjögren-Syndrom und das Leben mit den Beschwerden können eine erhebliche psychische Belastung darstellen. Anhaltende Trockenheit, Gelenk- und/oder Muskelschmerze, die oft übermächtige Müdigkeit, all das kann zu Frustration, Ängsten oder auch depressiven Verstimmungen führen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Sie mit diesen Gefühlen nicht allein sind und es Unterstützung gibt. Die seelische Gesundheit spielt eine ebenso große Rolle für das Wohlbefinden wie die körperliche Gesundheit.

Akzeptanz und emotionaler Unterstützung

Der erste Schritt ist oft, die Erkrankung anzunehmen und zu lernen, mit den Einschränkungen umzugehen. Das ist nicht immer leicht. Sprechen Sie offen mit Ihrer Familie und Ihren Freunden über Ihre Gefühle und Bedürfnisse. Soziale Unterstützung aus dem nahen Umfeld kann eine große Hilfe sein.

Selbsthilfegruppen: Austausch mit anderen Betroffenen

Der Kontakt zu anderen Menschen, die ebenfalls am Sjögren-Syndrom erkrankt sind, kann sehr wertvoll sein. In Selbsthilfegruppen finden Sie Verständnis, können Erfahrungen austauschen und praktische Tipps für den Alltag erhalten.

Zu wissen, dass andere Ähnliches erleben, kann entlastend wirken und Mut machen. Viele Selbsthilfegruppen bieten auch Informationsmaterial, organisieren Treffen und/oder Online-Foren. Wenden können Sie sich z.B. an:

  • Selbsthilfe-Netzwerk Sjögren-Syndrom, Tel. 07031 / 38 62 02, per Mail: sjoegrenjg@yahoo.de, www.sjoegren-erkrankung.de
  • Netzwerk Autoimmunerkrankter e.V., per Mail: info@nik-ev.de, www.nik-ev.de

Professionelle psychologische Hilfe

Manchmal reichen der Austausch im privaten Umfeld oder in Selbsthilfegruppen nicht aus, um die psychischen Belastungen zu bewältigen. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten oder einer psychologischen Beraterin kann helfen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln, Ängste abzubauen und die Lebensqualität zu verbessern.

Auch Ihr Hausarzt kann Ihnen hier erste Anlaufstellen nennen oder Sie bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten unterstützen. Darüber hinaus gibt es spezialisierte Beratungsstellen für Menschen mit chronischen Erkrankungen, die ebenfalls wertvolle Unterstützung bieten.

Ernährung bei Arthrose: Entzündungshemmend essen

Eine gesunde Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung degenerative Gelenkerkrankungen und kann als unterstützende Maßnahme neben anderen Behandlungsmethoden dienen. 

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Gesunde Ernährung

Häufige Fragen (FAQ) zum Sjögren-Syndrom

Im Zusammenhang mit dem Sjögren-Syndrom haben Betroffene und ihre Angehörigen oft ähnliche Fragen. Hier finden Sie Antworten auf einige der häufigsten.

Wie kann ich feststellen, ob ich das Sjögren-Syndrom habe?

Die Feststellung, ob Sie am Sjögren-Syndrom leiden, kann nur ein Arzt treffen. Eine Selbstdiagnose ist nicht möglich und auch nicht ratsam, da die Symptome vielfältig sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn Sie unter anhaltender Trockenheit der Augen und/oder des Mundes leiden, vielleicht begleitet von Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder anderen unklaren Beschwerden, sollten Sie einen Arztbesuch nicht scheuen.

Ihr Arzt wird Sie ausführlich zu Ihren Symptomen befragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Besteht der Verdacht auf ein Sjögren-Syndrom, werden weitere spezielle Untersuchungen veranlasst. Dazu gehören augenärztliche Tests, Untersuchungen der Speicheldrüsenfunktion und Bluttests auf bestimmte Antikörper. Oft ist ein Rheumatologe der Spezialist, der die Diagnose dann endgültig stellt.

Was löst einen Sjögren-Schub aus?

Viele Betroffene mit Sjögren-Syndrom erleben Phasen, in denen sich ihre Symptome vorübergehend verschlechtern. Solche Phasen werden oft als Schub bezeichnet. Die Auslöser für einen solchen Schub können sehr individuell sein und sind nicht immer eindeutig identifizierbar. Mögliche Trigger, die bei manchen Patienten zu einer Verstärkung der Symptome führen können, sind:

  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infekte können das Immunsystem zusätzlich aktivieren.
  • Stress: Starke körperliche oder seelische Belastungen.
  • Hormonelle Schwankungen: Bei manchen Frauen können hormonelle Veränderungen, z.B. im Zyklusverlauf oder in den Wechseljahren, einen Einfluss haben.
  • Umweltfaktoren: Extreme Wetterbedingungen (sehr trocken, sehr kalt), intensive Sonneneinstrahlung oder bestimmte Medikamente.

Es ist hilfreich, ein Symptomtagebuch zu führen. Darin können Sie festhalten, wann sich Ihre Beschwerden verändern und welche Umstände möglicherweise damit in Zusammenhang stehen. Dies kann Ihnen und Ihrem Arzt helfen, individuelle Auslöser besser zu erkennen und gegebenenfalls Strategien zur Vermeidung zu entwickeln. Eine pauschale Antwort, was genau einen Schub auslöst, gibt es jedoch nicht, da die Reaktionen sehr unterschiedlich sein können.

Quellenangaben

  1. Dieppe, P., Wollheim, F.A., & Schumacher, H.R. (2001). Classic Papers in Rheumatology (1st ed.). Chapter
  2. Zur Kenntnis der Keratoconjunctivis sicca: Keratitis filiformis bei Hypofunktion der Tränendrüsen; CRC Press. https://doi.org/10.4324/9780203214237
  3. Ramos-Casals M, Tzioufas AG, Font J. Primary Sjögren's syndrome: new clinical and therapeutic concepts. Ann Rheum Dis. 2005 Mar;64(3):347-54. doi: 10.1136/ard.2004.025676.
  4. André F, Böckle BC. Sjögren's syndrome. J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Jul;20(7):980-1002. doi: 10.1111/ddg.14823.
  5. Stefanski AL, Tomiak C, Pleyer U, Dietrich T, Burmester GR, Dörner T. The Diagnosis and Treatment of Sjögren's Syndrome. Dtsch Arztebl Int. 2017 May 26;114(20):354-361. doi: 10.3238/arztebl.2017.0354.
  6. Bjordal O, Norheim KB, Rødahl E, Jonsson R, Omdal R. Primary Sjögren's syndrome and the eye. Surv Ophthalmol. 2020 Mar-Apr;65(2):119-132. doi: 10.1016/j.survophthal.2019.10.004.
  7. Longhino S, Chatzis LG, Dal Pozzolo R, Peretti S, Fulvio G, La Rocca G, Navarro Garcia IC, Orlandi M, Quartuccio L, Baldini C, Bartoloni E. Sjögren's syndrome: one year in review 2023. Clin Exp Rheumatol. 2023 Dec;41(12):2343-2356. doi: 10.55563/clinexprheumatol/255qsx.
  8. Luppi F, Sebastiani M, Silva M, Sverzellati N, Cavazza A, Salvarani C, Manfredi A. Interstitial lung disease in Sjögren's syndrome: a clinical review. Clin Exp Rheumatol. 2020 Jul-Aug;38 Suppl 126(4):291-300.
  9. Brito-Zerón P, Retamozo S, Ramos-Casals M. Sjögren syndrome. Med Clin (Barc). 2023 Feb 24;160(4):163-171. English, Spanish. doi: 10.1016/j.medcli.2022.10.007.
  10. Shiboski CH, Shiboski SC, Seror R, Criswell LA, Labetoulle M, Lietman TM, Rasmussen A, Scofield H, Vitali C, Bowman SJ, Mariette X; International Sjögren's Syndrome Criteria Working Group. 2016 American College of Rheumatology/European League Against Rheumatism Classification Criteria for Primary Sjögren's Syndrome: A Consensus and Data-Driven Methodology Involving Three International Patient Cohorts. Arthritis Rheumatol. 2017 Jan;69(1):35-45. doi: 10.1002/art.39859.

Inhalt

  • Was ist das Sjögren Syndrom?
  • Unterscheidung Hauptformen
  • Symptome erkennen
  • Ursachen und Risikofaktoren
  • Diagnose
  • Behandlung
  • Tipps für den Alltag
  • Häufige Fragen
Hausmittel bei Gelenkschmerzen

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    20.05.2025

    Tee bei Arthrose – natürliche Unterstützung für gesunde Gelenke

    Arthrose betrifft immer mehr Menschen – auch Jüngere. Viele suchen sanfte Wege zur Linderung, ohne starke Medikamente. Pflanzliche Mittel, besonders Tee, rücken dabei wieder in den Fokus.

    Denn zahlreiche Teesorten enthalten natürliche Wirkstoffe, die Entzündungen hemmen, den Knorpel schützen und Schmerzen lindern sollen. Doch welche Tees helfen wirklich? Wie genau wirken sie im Körper? Und was ist wissenschaftlich belegt?

    Dieser Ratgeber beleuchtet, wie Tee gezielt zur Vorbeugung und begleitenden Behandlung von Arthrose eingesetzt werden kann.

    Tee bei Arthrose - hilft das wirklich?

    Was passiert im Körper bei Arthrose?

    Arthrose ist eine langsam fortschreitende, degenerative Erkrankung, bei der in unterschiedlichen Gelenken der schützende Gelenkknorpel zunehmend abgebaut wird. Dieser Knorpel wirkt normalerweise wie ein Puffer, der die Reibung zwischen den Knochen minimiert, die im Gelenk aufeinandertreffen, und dadurch für geschmeidige Bewegungen sorgt.

    Wird dieser Knorpel jedoch dünner oder rissig, kommt es zu schmerzhaften Reibungen im Gelenk. Die Folge: Schmerzen, Steifheit und Entzündungen, welche die Lebensqualität deutlich einschränken können.

    • Arthrose verstehen: Symptome und Ursachen

    Wie Tee bei Arthrose helfen kann

    Der gezielte Konsum bestimmter Teesorten kann dazu beitragen, diesen schädlichen Prozessen entgegenzuwirken. Viele Heilpflanzen enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole, Flavonoide oder ätherische Öle, die entzündungshemmend, antioxidativ und schmerzlindernd wirken. Dabei entfalten sie ihre Effekte nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit dem gesamten Organismus.

    So können bestimmte Inhaltsstoffe aus Tees beispielsweise körpereigene Botenstoffe blockieren, die für Entzündungen verantwortlich sind. Auch extrem reaktionsfreudige Moleküle (freie Radikale), die im Körper bei verschiedenen Prozessen entstehen und u.a. Zellschäden verursachen können (oxidativer Stress), können von einigen Tee-Wirkstoffen unschädlich gemacht werden. Andere Substanzen wiederum fördern die Produktion von Gelenkschmiere oder verbessern die Versorgung des Knorpelgewebes mit Nährstoffen.

    Selbst eine milde, natürliche Schmerzlinderung – ähnlich wie bei herkömmlichen Schmerzmitteln – ist bei manchen Pflanzenextrakten nachweisbar.

    Frischer Ingwertee mit Zitrone bei Gelenkschmerzen
    Frischer Ingwertee mit Zitrone kann Gelenkschmerzen lindern.

    Die besten Teesorten bei Arthrose und ihre Wirkung

    Nicht jeder Tee ist gleich wirksam. Entscheidend sind die in der Pflanze enthaltenen Stoffe und ihre biologische Verfügbarkeit. Hier eine Auswahl der am besten untersuchten und wirksamsten Teesorten bei Arthrose:

    TeesorteWirkstoffeWirkung auf Arthrose
    Grüner TeeEGCG (Epigallocatechingallat)Hemmt Knorpelabbau, reduziert Entzündungen1
    IngwerteeGingerole, ShogaoleNatürliches Schmerzmittel, stark entzündungshemmend2
    Kurkuma-TeeCurcuminBlockiert COX-2-Enzyme, verbessert Beweglichkeit3,4
    BrennnesselteeFlavonoide, KieselsäureEntzündungshemmend, mineralstoffreich, leicht entwässernd5
    WeidenrindenteeSalicinWirkt wie pflanzliches Aspirin, schmerzlindernd6
    HagebuttenteeVitamin C, GalaktolipideFördert Knorpelregeneration, antioxidativ7

    Jede dieser Teesorten bringt ihre eigenen Stärken mit – und oft entfaltet erst die Kombination verschiedener Tees über einen längeren Zeitraum hinweg die optimale Wirkung.

    Grüner Tee – mehr als nur ein Getränk

    Grüner Tee zählt zu den am besten untersuchten Heilpflanzen bei entzündlichen Erkrankungen – auch bei Arthrose. Der Schlüsselwirkstoff EGCG (Epigallocatechingallat), ein starkes Polyphenol, wirkt entzündungshemmend, zellschützend und knorpelschützend. Studien zeigen, dass EGCG Enzyme hemmen kann, die am Knorpelabbau beteiligt sind, und gleichzeitig Prozesse unterstützt, welche die Regeneration des Knorpelgewebes fördern.

    Grüner Tee bei Arthrose

    Regelmäßiger Konsum von grünem Tee – etwa 2–3 Tassen täglich – kann dazu beitragen, Gelenkentzündungen zu reduzieren und das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen.

    Besonders wirksam ist frisch aufgebrühter, hochwertiger grüner Tee, da hier die empfindlichen Polyphenole noch intakt sind. Wer empfindlich auf Koffein reagiert, kann auf entkoffeinierte Varianten oder Grüntees mit geringem Koffeingehalt ausweichen.

    Anwendung und richtige Zubereitung

    Damit die pflanzlichen Wirkstoffe ihre Wirkung entfalten können, ist nicht nur die Auswahl des Tees entscheidend, sondern auch die Zubereitung und Regelmäßigkeit des Konsums.

    Wie oft und wie viel Tee trinken?

    Tee als unterstützende Maßnahme bei Arthrose entfaltet seine Wirkung nicht sofort – sondern über die Zeit. Entscheidend ist die tägliche Anwendung über mehrere Wochen hinweg.

    Eine gelegentliche Tasse bringt kaum nachhaltige Effekte. Wer jedoch konsequent bleibt, kann schon nach vier bis sechs Wochen eine Verbesserung der Gelenkbeschwerden spüren.

    Ernährung bei Arthrose: Entzündungshemmend essen

    Eine gesunde Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung degenerative Gelenkerkrankungen und kann als unterstützende Maßnahme neben anderen Behandlungsmethoden dienen. 

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    Gesunde Ernährung

    Empfohlene Dosierung (pro Tag):

    • Grüner Tee: 2–3 Tassen, am besten frisch gebrüht und nach den Mahlzeiten
    • Ingwertee: 1–2 Tassen aus frischen Ingwerscheiben, ggf. mit Honig und Zitrone
    • Kurkuma-Tee: 1–2 Tassen mit etwas Pfeffer und Öl zur besseren Aufnahme
    • Brennnesseltee: 2–3 Tassen, besonders morgens für eine sanfte Entwässerung
    • Weidenrindentee: Max. 1–2 Tassen, nicht bei Einnahme von Blutverdünnern
    • Hagebuttentee: 2 Tassen täglich, ideal als Kaltansatz oder leicht erwärmt

    Häufige Fragen zu Tee und Arthrose

    Gibt es Tees, die man besser meiden sollte?

    Nicht jeder Kräutertee ist automatisch sinnvoll bei Arthrose. Tees mit entwässernder Wirkung wie Mate oder schwarzer Tee in großen Mengen können zu Mineralstoffverlust führen. Auch Pfefferminztee ist zwar krampflösend, aber bei Arthrose nicht gezielt wirksam. Zudem sollte bei Vorerkrankungen auf Wechselwirkungen geachtet werden – besonders bei blutdruck- oder blutzuckersenkenden Mitteln.

    Wie lange sollte man Tee trinken, um eine Wirkung zu merken?

    Die Wirkung baut sich langsam auf. In der Regel berichten viele Betroffene nach vier bis sechs Wochen regelmäßigen Konsums von einer Linderung der Beschwerden. Wichtig ist, konsequent zu bleiben – einzelne Tassen zwischendurch zeigen kaum Effekt.

    Kann man Tee auch äußerlich anwenden bei Arthrose?

    Das ist möglich. Umschläge mit Ingwer- oder Kamillenaufgüssen können lokal die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Auch Bäder mit Brennnessel- oder Weidenrindenextrakt werden traditionell zur Entspannung schmerzender Gelenke genutzt.

    Was ist besser: loser Tee oder Teebeutel?

    Loser Tee enthält oft mehr Wirkstoffe, da er meist weniger stark verarbeitet ist. Bei Teebeuteln sind die Pflanzenteile oft fein zermahlen, wodurch ätherische Öle schneller verloren gehen. Wer Wirkung und Qualität optimieren will, greift zu hochwertigem, losem Tee aus der Apotheke oder dem Fachhandel.

    Kann man verschiedene Teesorten kombinieren?

    Das ist sogar sinnvoll. Die Wirkstoffe verschiedener Pflanzen ergänzen sich oft und können gemeinsam eine stärkere Wirkung entfalten. Man kann die Teesorten über den Tag verteilt trinken oder auch eigene Mischungen zusammenstellen – je nach Geschmack und Verträglichkeit.

    Welche Rolle spielt die Ernährung zusätzlich?

    Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper. Eine vollwertige, pflanzenbasierte Kost mit wenig Zucker und vielen Omega-3-Fettsäuren kann den positiven Effekt von Tee unterstützen. Eine entzündungshemmende Ernährung ergänzt die Wirkung optimal und hilft, die Gelenkgesundheit langfristig zu fördern.

    Kaffee bei Arthrose: Gut oder schlecht für die Gelenke?

    Kaffee enthält Koffein, Antioxidantien und andere bioaktive Verbindungen, die die Gelenkgesundheit beeinflussen können. Hier alle Informationen zur Wirkung von Kaffee auf Arthrose.

    Mehr erfahren
    Kaffee bei Arthrose: Positive und negative Auswirkungen

    Viele weitere Tipps und Ratgeber rund um Ernährung, Bewegung und zum Umgang mit Gelenkschmerzen finden sich in unserem Blog.

    Stand: 05.2025

    Quellenangaben

    1. Rasheed Z, Rasheed N, Al-Shobaili HA. Epigallocatechin-3-O-gallate up-regulates microRNA-199a-3p expression by down-regulating the expression of cyclooxygenase-2 in stimulated human osteoarthritis chondrocytes. J Cell Mol Med. 2016 Dec;20(12):2241-2248. doi: 10.1111/jcmm.12897. Epub 2016 Aug 12
    2. Ayustaningwarno F, Anjani G, Ayu AM, Fogliano V. A critical review of Ginger’s (Zingiber officinale) antioxidant, anti-inflammatory, and immunomodulatory activities. Front Nutr. 2024 Jun 6;11:1364836. doi: 10.3389/fnut.2024.1364836
    3. Zeng L, Yu G, Hao W, Yang K, Chen H. The efficacy and safety of Curcuma longa extract and curcumin supplements on osteoarthritis: a systematic review and meta-analysis. Biosci Rep. 2021 Jun 25;41(6):BSR20210817. doi: 10.1042/BSR20210817
    4. Zeng L, Yang T, Yang K, Yu G, Li J, Xiang W, Chen H. Efficacy and Safety of Curcumin and Curcuma longa Extract in the Treatment of Arthritis: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trial. Front Immunol. 2022 Jul 22;13:891822. doi: 10.3389/fimmu.2022.891822
    5. Bhusal KK, Magar SK, Thapa R, Lamsal A, Bhandari S, Maharjan R, Shrestha S, Shrestha J. Nutritional and pharmacological importance of stinging nettle (Urtica dioica L.): A review. Heliyon. 2022 Jun 22;8(6):e09717. doi: 10.1016/j.heliyon.2022.e09717
    6. Zhu Z, Gao S, Chen C, Xu W, Xiao P, Chen Z, Du C, Chen B, Gao Y, Wang C, Liao J, Huang W. The natural product salicin alleviates osteoarthritis progression by binding to IRE1α and inhibiting endoplasmic reticulum stress through the IRE1α-IκBα-p65 signaling pathway. Exp Mol Med. 2022 Nov;54(11):1927-1939. doi: 10.1038/s12276-022-00879-w. Epub 2022 Nov 10
    7. Schwager J, Hoeller U, Wolfram S, Richard N. Rose hip and its constituent galactolipids confer cartilage protection by modulating cytokine, and chemokine expression. BMC Complement Altern Med. 2011 Nov 3;11:105. doi: 10.1186/1472-6882-11-105

    Inhalt

    • Wie Tee helfen kann
    • Teesorten bei Arthrose
    • Grüner Tee im Fokus
    • Anwendung und Zubereitung
    • Häufige Fragen
    Hausmittel bei Gelenkschmerzen

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      Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
      Geprüft: Dipl.-Psych. Stephan Hillig
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      Lesedauer ca. 8 min
      25.03.2025

      Gelenkschmerzen nach Alkohol: Ursachen, Risiken und wann ein Arztbesuch ratsam ist 

      Viele Menschen wissen, wie sich ein Kater anfühlt: Kopfschmerzen, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein. Doch auch Gelenkschmerzen können nach dem Konsum von Alkohol auftreten. Meist halten sie nicht lange an oder – sie weisen auf eine zugrunde liegende Erkrankung hin. 

      Regelmäßiger und/oder übermäßiger Alkoholgenuss kann jedoch nicht nur zu Gelenkschmerzen führen. Vielmehr lassen sich inzwischen zahlreiche weitere körperliche und seelische Probleme ebenfalls auf die (langfristigen) Auswirkungen von Alkohol zurückführen¹.

      Gelenkschmerzen nach Alkohol: Ursachen und Risiken

      Immer mehr medizinische Fachgesellschaften, darunter z.B. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn, raten deshalb  mittlerweile dazu, im Alltag auf Alkohol möglichst ganz zu verzichten beziehungsweise empfehlen, zumindest folgende Alkoholmengen nicht zu überschreiten²:

      • Frauen sollten pro Tag nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein trinken. 
      • Männer sollten pro Tag nicht mehr als 0,6 Liter Bier oder 0,2 Liter Wein trinken. 
      • Mindestens zwei Tage pro Woche sollten bei beiden Geschlechtern alkoholfrei bleiben. 

      Gut zu wissen:

      Wer Schwierigkeiten damit hat, sich an diese Mengen zu halten, kann sich z.B. an das Infotelefon des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) zur Suchtvorbeugung wenden. Die Telefonnummer lautet: 0221 / 89 20 31 (Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr). Außerdem bietet das BIÖG eine Online-Beratung an.  

      Warum schadet Alkohol den Gelenken?  

      Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen kann Alkohol verschiedene körpereigene Prozesse ganz direkt so beeinträchtigen, dass sich im weiteren Verlauf Gelenkschmerzen entwickeln können. Zum anderen kann Alkohol zu körperlichen Veränderungen führen, die indirekt Gelenkbeschwerden begünstigen können. 

      Alkohol begünstigt entzündliche Prozesse 

      Dauerhafter Alkohol-Konsum kann die körpereigene Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe fördern und gleichzeitig die Freisetzung entzündungshemmender Signalmoleküle stören. Dadurch kann ein Ungleichgewicht im Immunsystem entstehen, das (chronische) Entzündungen im Körper begünstigt, bereits vorhandene (Gelenk-)Entzündungen verstärkt und das Risiko erhöht, dass sich Autoimmunerkrankungen wie eine rheumatoide Arthritis entwickeln.      

      Darüber hinaus kann Alkohol die Darmwand schädigen. Dadurch können Giftstoffe (Endotoxine), die von bestimmten Bakterien im Darm freigesetzt werden, leichter in den Blutkreislauf gelangen und das Immunsystem aktivieren. So können entzündliche Prozesse ebenfalls verstärkt werden. Passiert das in den Gelenken, können diese anschwellen, rot und/oder warm werden und (wieder) anfangen, wehzutun. 

      Zudem kann Alkohol eine sogenannte „sterile Entzündung“ in der Leber verursachen, also eine Entzündung ohne Infektion. Dabei werden entzündungsfördernde Signalmoleküle ausgeschüttet, die Entzündungsprozesse in anderen Organen, einschließlich der Gelenke, verstärken können. 

      Alkohol stört den Harnsäure-Abbau 

      Alkohol kann die Produktion von Harnsäure erhöhen und gleichzeitig ihre Ausscheidung über die Nieren behindern. Das gilt insbesondere für alkoholische Getränke, die viele Purine enthalten, z.B. Bier, da Purine vom Körper ebenfalls zu Harnsäure abgebaut werden [3].  

      Ein zu hoher Harnsäurespiegel kann im weiteren Verlauf zur Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken führen. Diese Ablagerungen können dann akute Gichtanfälle auslösen, die sich durch starke Schmerzen, Schwellungen und Rötungen äußern. Am häufigsten sind davon die großen Zehen betroffen, aber auch in den Knien, den Handgelenken oder den Sprunggelenken können sich Gichtanfälle entwickeln. 

      Alkohol entwässert den Körper 

      Alkohol wirkt harntreibend, weil er die Ausschüttung des Hormons ADH (antidiuretisches Hormon) hemmt. Dadurch verliert der Körper mehr Flüssigkeit über die Nieren [4]. Diese Dehydration führt zu einem Flüssigkeitsmangel im gesamten Körper – auch in den Gelenken. Diese sind jedoch auf eine ausreichende Menge an Flüssigkeit angewiesen. Der Gelenkknorpel besteht zu etwa 70-80 % aus Wasser. Er dient als Schmiermittel und Stoßdämpfer.  

      Fehlt Flüssigkeit, erhöht sich die Reibung zwischen den Gelenkflächen und der Gelenkknorpel wird weniger elastisch und anfälliger für Verletzungen. Langfristig kann das die Arthrose-Entstehung beschleunigen oder bestehende Arthrose verschlimmern. 

      Kopf- und Gliederschmerzen nach Alkoholkonsum.
      Kopf- und Gliederschmerzen nach Alkoholkonsum.

      Alkohol belastet die Muskeln 

      Regel- und übermäßiger Alkoholkonsum kann die Muskulatur auf mehreren Wegen beeinträchtigen. Alkohol stört zum einen die Bildung von Proteinen (Eiweißen) und die Freisetzung von Hormonen, die für den Muskelaufbau und die Muskelregeneration notwendig sind. Zum anderen hemmt Alkohol die Aufnahme wichtiger Vitamine und Mineralstoffe sowie die Energieproduktion in den Muskelzellen. Dadurch ermüden die Muskeln schneller und entwickeln weniger Kraft. 

      Eine derart geschwächte Muskulatur (Myopathie) kann im weiteren Verlauf zu einer veränderten Belastung der Gelenke führen. Sie können z.B. Stöße, Erschütterungen oder schnelle Drehungen weniger gut abfedern. Es können sich Fehlstellungen und Überlastungen entwickeln, die ebenfalls Gelenkschmerzen auslösen und/oder verstärken können. 

      Alkohol wirkt mit anderen Risikofaktoren 

      Ältere Untersuchungen kamen noch zu dem Ergebnis, dass maßvoller Alkoholgenuss vor bestimmten Gelenkerkrankungen schützen kann. Doch inzwischen wurden diese Erkenntnisse widerlegt [5]. Stattdessen zeigte sich, dass der Konsum von Alkohol mit anderen bekannten Risikofaktoren für Gelenkerkrankungen zusammenwirken beziehungsweise diese verstärken kann: 

      • Alkohol verschlechtert die Schlafqualität [6] [7]: Dadurch kann bei den Betroffenen die sogenannte Schmerzschwelle sinken. Sie nehmen Gelenkschmerzen (und andere Schmerzen) eher und intensiver wahr. Zudem finden im Schlaf wichtige Regenerationsprozesse im Körper statt, die durch Alkohol ebenfalls gestört werden. Dies kann u.a. chronische Entzündungen begünstigen, das Immunsystem schwächen, das Demenz-Risiko erhöhen und zu einer problematischen Gewichtszunahme (siehe nächster Punkt) führen. 
      •  Alkohol begünstigt Übergewicht: Er verändert zum einen das Hunger- und Sättigungsgefühl und führt zum anderen dazu, dass Fette im Körper gespeichert werden [8]. Beides trägt dazu bei, dass Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, eher Überwichtig entwickeln. Das führt zu einer dauerhaften Mehrbelastung der Gelenke und erhöht das Risiko, dass sich Gelenkerkrankungen und Gelenkschmerzen entwickeln. 
      • Alkohol gehört oft zu einer ungesunden Ernährung: Menschen, die (zu) viel Alkohol trinken, konsumieren oft auch andere ungesunde Lebensmittel zu häufig. Alkohol kann z.B. den Heißhunger auf fettreiche, salzige, süße und kohlenhydratreiche Speisen (z. B. Pizza, Burger, Chips) steigern und die Fettverbrennung blockieren. Dies führt zum einen ebenfalls vermehrt zu Übergewicht (siehe oben). Zum anderen wirken viele ungesunde Lebensmittel darüber hinaus entzündungsfördernd und können auf diese Weise schmerzhafte Gelenkentzündungen fördern.

      Hausmittel, die bei Gelenkschmerzen helfen können

      Ob während einer Grippe, aufgrund von Gelenkentzündungen oder einer kleinen Verletzung – lesen Sie hier, was Sie zu Hause dagegen tun können. Wir haben Ihnen die besten Tipps und Hausmittel gegen Gelenkschmerzen zusammengestellt.

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      Wann mit Gelenkschmerzen nach Alkohol zum Arzt?  

      Nicht alle Gelenkbeschwerden, die nach Alkoholkonsum auftreten, bedürfen einer intensiven medizinischen Untersuchung. Dennoch gibt es klare Warnsignale, die auf eine ernsthaftere Ursache hinweisen können: 

      • Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen: Treten die Beschwerden regelmäßig auf oder dauern sie mehrere Tage an, sollte der Verdacht auf eine chronische Erkrankung, wie Gicht oder Arthritis, in Betracht gezogen werden. 
      • Deutliche Schwellungen und Rötungen: Insbesondere bei Gichtanfällen entwickeln sich in den betroffenen Gelenken oft mit sichtbaren Entzündungszeichen, die eine ärztliche Abklärung erfordern. 
      • Einschränkungen der Beweglichkeit: Gelenkschmerzen, die zu einer spürbaren Einschränkung im Alltag führen – beispielsweise bei einfachen Bewegungen oder sportlichen Aktivitäten – sollten nicht ignoriert werden. 
      • Zusätzliche neurologische Symptome: Taubheitsgefühle, Kribbeln oder andere Anzeichen einer möglichen Polyneuropathie können auf eine Schädigung der Nerven im Zusammenhang mit chronischem Alkoholkonsum hindeuten. 

      In solchen Fällen empfiehlt es sich, einen Arzt oder Fachspezialisten aufzusuchen, um durch gezielte diagnostische Maßnahmen (Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren etc.) die Ursache der Beschwerden zu ermitteln und eine geeignete Therapie einzuleiten. 

      Wie läuft die Untersuchung beim Arzt ab? 

      Um die Ursache der Gelenkschmerzen zu klären, kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz: 

      • Blutuntersuchungen: Die Bestimmung von Entzündungswerten, Harnsäurespiegeln und Leberwerten kann wichtige Hinweise liefern. 
      • Bildgebende Verfahren: Ultraschall, Röntgen oder MRT können strukturelle Veränderungen in den Gelenken aufzeigen. 
      • Gelenkflüssigkeitsanalyse: Besonders bei Verdacht auf Gicht oder andere entzündliche Prozesse kann die Untersuchung der Synovialflüssigkeit entscheidende Erkenntnisse bringen. 

      Wie werden Gelenkschmerzen nach Alkohol behandelt? 

      Die Behandlung richtet sich immer nach der zugrundeliegenden Ursache. Folgende Maßnahmen stehen zur Verfügung. Sie können auch kombiniert werden. 

      • Medikamentöse Therapie: Entzündungshemmende Medikamente oder spezielle Präparate zur Senkung des Harnsäurespiegels können helfen, akute Beschwerden zu lindern. 
      • Physiotherapie und Bewegung: Gezielte Übungen und physiotherapeutische Maßnahmen verbessern die Gelenkfunktion und stärken die Muskulatur. 
      • Ernährungsumstellung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und entzündungshemmenden Lebensmitteln ist, unterstützt die Regeneration der Gelenke. 
      • Reduktion des Alkoholkonsums: Eine bewusste Begrenzung oder sogar der Verzicht auf Alkohol kann langfristig dazu beitragen, wiederkehrende Beschwerden zu vermeiden.

      10 nützliche Tipps für den Arztbesuch

      Niemand geht gern zum Arzt, aber die knappe Zeit in der Praxis sollte bestmöglich genutzt werden. Diese zehn Tipps helfen, offene Fragen zu klären und den Arztbesuch effizient zu gestalten.

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      Arztbesuch bei Gelenkschmerzen

      Präventive Maßnahmen und Empfehlungen für den Alltag 

      Um Gelenkschmerzen in Verbindung mit Alkoholkonsum vorzubeugen, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden: 

      • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Neben der Reduktion von Alkohol hilft es, über den Tag verteilt genügend Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und die Nierenfunktion zu unterstützen. 
      • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die entzündungshemmende Nährstoffe enthält – wie frisches Obst, Gemüse, Nüsse und Fisch – kann die Gelenkgesundheit fördern und das Risiko für Gichtanfälle senken. 
      • Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung fördert nicht nur den Stoffwechsel, sondern stärkt auch die Muskulatur rund um die Gelenke, was wiederum zu einer besseren Stabilität und weniger Schmerzen führt. 
      • Maßvoller Alkoholkonsum: Insbesondere für Personen mit Vorerkrankungen wie Gicht oder rheumatoider Arthritis ist es ratsam, den Alkoholkonsum deutlich einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten. 
      • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Eine frühzeitige Überwachung der Gelenkfunktion und Blutwerte kann helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. 

      Langzeitfolgen und Ausblick 

      Wird der schädliche Einfluss von Alkohol auf die Gelenke über einen längeren Zeitraum hinweg nicht ausreichend berücksichtigt, können sich langfristige Probleme entwickeln: 

      • Chronische Entzündungen und degenerative Prozesse: Wiederholte Entzündungsphasen können zu einer dauerhaften Schädigung der Gelenkstrukturen und letztlich zu Arthrose führen. 
      • Muskel-Skelett-Dysbalancen: Eine geschwächte Muskulatur infolge alkoholbedingter Myopathie kann zu Fehlbelastungen der Gelenke führen, was das Risiko für Verletzungen und chronische Schmerzen erhöht. 
      • Verschlechterung bestehender Erkrankungen: Personen, die bereits an chronischen Gelenkerkrankungen leiden, riskieren eine zusätzliche Verschlechterung ihrer Symptome durch unkontrollierten Alkoholkonsum. 

      Ein Bewusstsein für diese langfristigen Risiken und eine frühzeitige Anpassung des Lebensstils können entscheidend dazu beitragen, die Gelenkgesundheit nachhaltig zu schützen. 

      Kaffee bei Arthrose: Gut oder schlecht für die Gelenke?

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      Kaffee bei Arthrose: Positive und negative Auswirkungen

      Die wichtigsten Punkte im Überblick 

      Alkoholkonsum kann auf vielfältige Weise zu Gelenkschmerzen beitragen – von kurzfristiger Dehydration und entzündlichen Reaktionen bis hin zu einer langfristigen Schädigung durch erhöhte Harnsäurewerte, Myopathien und immunologische Veränderungen.

      Während gelegentliche Beschwerden oftmals nur eine temporäre Reaktion darstellen, können wiederkehrende oder langanhaltende Schmerzen ein Warnsignal für ernsthafte gesundheitliche Probleme sein. 

      • Diagnose und Therapie: Durch gezielte diagnostische Maßnahmen und individuelle Therapiekonzepte, die medikamentöse, physiotherapeutische und ernährungsbezogene Ansätze kombinieren, lässt sich der Ursachenkomplex meist gut eingrenzen und behandeln. 
      • Prävention: Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und einer ausgewogenen Ernährung ist vor allem der maßvolle Alkoholkonsum ein Schlüsselfaktor zur Vermeidung von Gelenkschmerzen. 
      • Langfristige Perspektive: Ein frühzeitiges Erkennen und konsequentes Gegensteuern der schädlichen Mechanismen können nicht nur akute Beschwerden lindern, sondern auch die Entstehung chronischer Gelenkerkrankungen verhindern. 

      Durch einen bewussten Lebensstil und regelmäßige ärztliche Kontrollen können Betroffene aktiv dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von Alkoholkonsum auf ihre Gelenke zu minimieren und langfristig ihre Lebensqualität zu sichern.  

      Stand: 04.2025

      Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
      Autor
      MGS Redaktion

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      Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
      Geprüft
      Dipl.-Psych. Stephan Hillig

      Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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      Quellenangaben

      1. Antwerpes F. Bewegungsschmerz. Stand 2012. Online verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Bewegungsschmerz. Abgerufen am 03.02.2022.
      2. Van den Höfel N. Anlaufschmerz. Stand 2010. Online verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Anlaufschmerz. Abgerufen am 03.02.2022.
      3. Antwerpes F. Ruheschmerz. Stand 2012. Online verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Ruheschmerz. Abgerufen am 03.02.2022.

      Inhalt

      • Warum schadet Alkohol den Gelenken?
      • Wann zum Arzt?
      • Präventive Maßnahmen
      • Langzeitfolgen und Ausblick
      • Wichtiges im Überblick
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        Lesedauer ca. 19 min
        03.07.2025

        Gelenkschmerzen in den Wechseljahren: Ursachen und Hilfe

        Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau, doch sie bringen oft eine Vielzahl von körperlichen und emotionalen Veränderungen mit sich. Zu den weniger bekannten, aber häufig auftretenden Beschwerden gehören Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese können den Alltag erheblich beeinträchtigen und werden oft von Frauen unterschätzt oder nicht ausreichend behandelt.  

        In diesem Beitrag erklären wir, warum diese Schmerzen während der Wechseljahre auftreten, welche Ursachen dahinterstecken und wie Gelenke und Muskeln durch gezielte Maßnahmen entlastet und gestärkt werden können. 

        Alles Wichtige auf einen Blick

        • Umbruch: In den Wechseljahren produzieren vor allem die Eierstöcke immer weniger Östrogene. Diese hormonelle Umstellung kann sich auf viele Stoffwechselprozesse ungünstig auswirken. 
        • Symptome: Über 35 Beschwerden sind bekannt, die in den Wechseljahren auftreten können. 85 von 100 Frauen entwickeln in dieser Phase mindestens ein Symptom, z.B. Hitzewallungen. Etwa bei jeder zweiten Frau sind es Gelenkschmerzen. 
        • Ursachen: Östrogene und winzige Andockstellen (Rezeptoren) für diese Hormone befinden sich in allen Geweben des Bewegungsapparats. Lässt die Östrogen-Produktion in den Wechseljahren nach, kann dies Entzündungen, Muskel-, Knorpel und Knochenabbau begünstigen und entsprechende Beschwerden auslösen. 
        • Behandlung: Beschwerden in den Wechseljahren können u.a. mit einer Hormonersatztherapie (HRT) behandelt werden, die aber auch das Krebs- und Thromboserisiko erhöhen kann. Auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel und einige pflanzliche Wirkstoffe können Linderung bringen und dazu beitragen, dass Gelenke, Knochen und Muskeln gesund bleibt. 
        • Selbsthilfe: Mit einer ausgewogenen, antientzündlichen Ernährung sowie mit Bewegung, Kraft- und Ausdauersport können sich Frauen in den Wechseljahren gut selbst helfen und effektiv vorbeugen.  

        Das passiert in den Wechseljahren

        Forschende gehen heute davon aus, das weltweit pro Jahr etwa 47 Millionen Frauen in die Wechseljahre kommen. Die meisten von ihnen erleben diese besondere Phase zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr.1 Zwei medizinische Fachbegriffe sind in diesem Zusammenhang wichtig: 

        1. Die Menopause: Diese haben Frauen zwölf Monate nach ihrer letzten Regelblutung erreicht. Im Schnitt sind sie dann knapp 53 Jahre alt (± 2,5 Jahre) 2 
        1. Die Perimenopause: Damit meinen Ärztinnen und Ärzte den Übergang in die Wechseljahre, also jene Zeit, die bei Frauen bis zur Menopause vergeht und in der sie immer häufiger Unregelmäßigkeiten in ihrem Monatszyklus feststellen und typische Symptome wie Hitzewallungen entwickeln. Im Schnitt sind Frauen knapp 48 Jahre alt, wenn die Perimenopause bei ihnen beginnt.3

        Östrogene geben den Ton an

        Die wichtigsten Geschlechtshormone der Frau spielen in den Wechseljahren eine ganz entscheidende Rolle. Insgesamt gibt es vier verschiedene Östrogene: 

        • Estron (E1)  
        • Estradiol (E2) 
        • Estriol (E3) 
        • Estetrol (E4) 

        E1, E2 und E3 kommen im weiblichen Körper am häufigsten vor. Estradiol wirkt am stärksten. Estetrol ist nur in der Schwangerschaft nachweisbar, weil es dann von der Leber des Babys freigesetzt wird.

        Die übrigen Östrogene werden überwiegend von den Eierstöcken produziert. Östrogene sind an diversen Stoffwechselprozessen direkt oder indirekt beteiligt – auch im Bewegungsapparat. Sie wirken dort in allen Geweben, die dort vorkommen (Knochen, Bänder, Sehnen, Muskeln, Knorpel, Fettgewebe).4,5

        Während der Perimenopause verringert sich die Funktion der Eierstöcke allmählich.
        In der Perimenopause verringert sich die Funktion der Eierstöcke allmählich

        Erst zu viel…   

        In der Perimenopause nimmt die Funktion der Eierstöcke (Ovarialfunktion) nach und nach ab. Sie reagieren auch weniger auf Hormone, die im Gehirn gebildet werden und die Eierstöcke steuern. Infolgedessen werden diese Steuerungshormone vermehrt ausgeschüttet, vor allem das follikelstimulierende Hormon (FSH). Dadurch steigt der Östrogenspiegel zunächst wieder an.     

        In der ersten Zyklushälfte fördert Östrogen das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und die Reifung der Eizelle. In der zweiten Zyklushälfte wird dann normalerweise Progesteron ausgeschüttet, um die Gebärmutterschleimhaut zu stabilisieren und die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten. Progesteron stellt also gewissermaßen ein „Gegengewicht“ zum Östrogen dar. 

        … dann zu wenig 

        Steigt bei Frauen in der Perimenopause jedoch der Östrogen-Spiegel, zieht der Progesteron-Spiegel kaum nach. Es kommt zu einer, wie Ärzte sagen, Östrogen-Dominanz. Diese löst bei vielen Frauen z.B. ein starkes Spannungsgefühl in der Brust aus (Mastodynie). Zudem kann es zu einer verstärkten Regelblutung, Unterleibsschmerzen und/oder Vorblutungen kommen. Fällt der Östrogen-Spiegel dann im Laufe des Zyklus stark ab, können sich z.B. die in den Wechseljahren typischen Hitzewallungen, sogenannte vasomotorische Beschwerden, entwickeln. 

        Im weiteren Verlauf (bis zur Menopause) fahren die Eierstöcke ihre Aktivität nun immer weiter zurück und stellen die Östrogen-Produktion schließlich ganz ein. Der Monatszyklus und die Monatsblutungen werden immer unregelmäßiger und bleiben am Ende ganz aus. Dem weiblichen Körper steht immer weniger Östrogen zur Verfügung und es kann zu Östrogenmangel-Symptomen kommen. 

        Inzwischen sind mehr als 35 Beschwerden bekannt, die bei Frauen in den Wechseljahren auftreten können.6 Von 100 Frauen in diesem Alter haben 85 mindestens ein Symptom. Am häufigsten treten vasomotorische Beschwerden (Hitzewallungen), depressive Phasen und Schlafstörungen auf.7

        Häufige Beschwerden in den Wechseljahren: 

        • Hitzewallungen 
        • Vermehrtes Schwitzen 
        • Schlafstörungen 
        • Stimmungsschwankungen 
        • Depressivität 
        • Menstruationsprobleme 
        • Scheidentrockenheit 
        • Harninkontinenz 
        • Beckenbodenschwäche 
        • Herz-Kreislauf-Beschwerden 
        • Nachlassende Lust auf Sex (Libido) 
        • Schmerzen beim Sex 

        Darüber hinaus berichten etwa fünf von zehn Frauen in den Wechseljahren von Gelenkbeschwerden und Gelenkschmerzen.8,9

        Ursachen für Gelenkschmerzen in den Wechseljahren

        Da Östrogene in allen Geweben des Bewegungsapparats vorkommen und wirken, kann sich der sinkende Östrogen-Spiegel in den Wechseljahren auch hier ungünstig auswirken.

        Forscher aus den USA haben kürzlich vorgeschlagen, die dadurch verursachten Beschwerden unter einem neuen medizinischen Oberbegriff zusammenzufassen. Dieser lautet: das muskuloskelettale Syndrom der Menopause (engl.: musculoskeletal syndrome of menopause).10

        Über zwei Drittel haben Beschwerden 

        Aktuelle Studien gehen davon aus, dass von 100 Frauen in den Wechseljahren mindestens 70 von diesem muskuloskelettalen Syndrom der Menopause betroffen sind. Etwa 25% entwickeln deshalb starke Beschwerden. Das Paradoxe: Bei etwa 40% der Betroffenen lassen sich mit bildgebenden Verfahren (MRT, Ultraschall, Röntgen) im Bewegungsapparat keine strukturellen Veränderungen nachweisen, die eine Erklärung für die Beschwerden liefern würden. 

        Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick, worauf sich der sinkende Östrogen-Spiegel in den Wechseljahren ungünstig auswirken kann und welche Symptome sich im weiteren Verlauf entwickeln können:6 

        Symptome: Wie Östrogenmangel den Bewegungsapparat verändert

        Wo fehlen die Hormone? Welche Beschwerden kann das auslösen? 
        Entzündungsprozesse Gelenkschmerzen Gelenkschwellungen
        Gelenkknorpelschäden Gelenkentzündung
        Schultersteife 
        Muskelstoffwechsel Verlust von Muskelmasse 
        Verlust von Muskelkraft
        Verlust von Ausdauer
        Muskelschmerzen
        Gestörtes Gleichgewicht
        Neigung zu Stürzen
        Gangunsicherheit
        Gestörter Muskelaufbau 
        Knochenstoffwechsel
        Knorpelstoffwechsel 
        Verringerung der Knochendichte 
        Osteoporose 
        Gewichtsverlust 
        Rückenschmerzen 
        Gebückte Haltung 
        Neigung zu Knochenbrüchen 

        Östrogenmangel begünstigt Gelenkentzündungen 

        Am häufigsten entwickeln sich Entzündungen, wenn das Immunsysteme Krankheitserreger oder Schadstoffe bekämpft, die in den Körper eingedrungen sind. Bei Allergien und sogenannten Autoimmunkrankheiten, löst ein übereifriges Immunsystem Entzündungsprozesse gegen eigentlich harmlose Eindringlinge aus, z.B. Pflanzenpollen, oder bekämpft mit ihnen sogar körpereigene Strukturen.  

        Bei der Entstehung von Entzündungen spielen verschiedene Boten- und Signalstoffe eine wichtige Rolle. Dazu gehören u.a. die Tumor-Nekrose-Faktoren (TNF). Diese werden hauptsächlich von Fresszellen (Makrophagen) ausgeschüttet. Einer der wichtigsten Tumor-Nekrose-Faktoren ist TNF-Alpha. Mehrere Studien zeigen, dass Estradiol (E2) die Freisetzung von TNF-Alpha hemmen kann. Kommt es also bei Frauen in den Wechseljahren zu einem Östrogenmangel, kann diese Hemmung nachlassen. Dadurch kann es wahrscheinlicher werden, dass sich z.B. Gelenkentzündungen (Arthritis) und Gelenkschmerzen entwickeln.11 

        Ungebremste Botenstoffe schaden den Muskeln 

        Kann Estradiol den Botenstoff TNF-Alpha nicht mehr ausreichend hemmen, steigt darüber hinaus die Gefahr, dass durch den Entzündungsbotenstoff bestimmte wichtige Proteine in den Muskeln abgebaut werden. Zudem kann TNF-Alpha die Fähigkeit der Muskeln schwächen, auf Überlastung und Schäden in den Muskelfasern zu reagieren. Vermehrt auftretende Muskelschmerzen in den Wechseljahren können die Folge sein. Außerdem kann TNF-Alpha die Ansammlung von Fettgewebe begünstigen.12 

        TNF-Alpha steuert die körpereigenen Entzündungsprozesse aber natürlich nicht allein. Daran sind u.a. auch sogenannte Inflammasome beteiligt. Diese winzigen Protein-Komplexe sind gewissermaßen die „Alarmzentralen“ in den Zellen. Sie erkennen z.B. Bestandteile von Bakterien oder Stoffe, die von beschädigten Zellen freigesetzt werden. Registrieren Inflammasome solche Gefahrenquellen, aktivieren sie ihrerseits spezielle Proteine, die dann zusätzlich weitere Entzündungsbotenstoffe, sogenannte Interleukine, aktivieren. 

        Chronische Entzündungen werden wahrscheinlicher

        Auch in diesen komplexen Immunprozess können Östrogene eingreifen: Sie können die Aktivität der Inflammasome hemmen. Das hilft, überschießende Entzündungsreaktionen zu verhindern. Vor allem das mit am besten untersuchte NLRP3-Inflammasom wurde in vielen Studien durch Östrogene herunterreguliert.

        Das bedeutet: Lässt in den Wechseljahren die Östrogen-Produktion nach, könnte auch an dieser Stelle seine entzündungshemmende Wirkung zunehmend wegfallen. Überschießende und chronische Entzündungsreaktionen können dadurch wahrscheinlicher werden und, wenn sie z.B. die Gelenke betreffen, ebenfalls Gelenkschmerzen verursachen.13

        Rückenschmerzen treten häufiger auf 

        In einigen Studien konnte zudem nachgewiesen werden, dass es auch in den Bandscheiben in der Wirbelsäule winzige Andockstellen (Rezeptoren) für Östrogene gibt. Forschende nehmen daher an, dass es auch hier durch die immer weiter nachlassende Östrogen-Produktion in den Wechseljahren zu Veränderungen bei diesen Andockstellen kommen könnte, und dass genau diese Veränderungen Abbauprozesse in den Bandscheiben und Bandscheibenvorfälle begünstigen könnten.

        Ob es sich tatsächlich so verhält, ist wissenschaftlich aber noch nicht abschließend geklärt. Doch es könnte eine Erklärung dafür liefern, warum vor allem Schmerzen im unteren Rücken in den Wechseljahren ebenfalls vermehrt auftreten können.14    

        Östrogenmangel kann zu Muskelabbau führen

        Ergebnisse aus Experimente mit Tieren lassen sich zwar nicht eins zu eins auf Menschen übertragen, können aber erste wichtige Hinweise liefern: Bei Tieren führte nämlich z.B. ein 24-wöchiger Östrogenmangel zu einem 10-prozentigen Verlust an Muskelkraft und zu einer 18-prozentigen Verringerung der Querschnittsfläche der Muskelfasern. Mit anderen Worten: Die Muskeln der Tiere wurden dünner und schwächer.15

        Bei Mäusen, denen Forschende zuvor die Eierstöcke entfernt hatten, wurden die Muskeln darüber hinaus schadensanfälliger und sie erholten sich schlechter von Verletzungen, wenn kein Östrogen mehr vorhanden war.16 Studien mit Frauen nach der Menopause haben ebenfalls gezeigt, dass ihre Muskelmasse pro Jahr um 0,6% abnimmt.17 

        Weniger Energie, mehr oxidativer Stress

        Durch den Östrogenmangel kann es in den Muskeln beziehungsweise in den Muskelzellen noch zu weiteren ungünstigen Veränderungen kommen:18,19

        • Weniger Energie: Die Mitochondrien in den Muskelzellen, quasi ihre „Kraftwerke“, werden in ihrer Funktion beeinträchtigt. Dadurch steht den Muskelzellen weniger Energie zur Verfügung. 
        • Weniger Flexibilität: Der Östrogenmangel kann dazu führen, dass die Zellwände der Muskelzellen weniger dehnbar werden, wodurch ihre Funktion beeinträchtigt werden kann. 
        • Weniger Antioxidantien: In den Muskelzellen sorgen bestimmte Proteine normalerweise dafür, dass bestimmte Sauerstoffverbindungen dort keinen Schaden anrichten können. Infolge des Östrogenmangels nimmt die Zahl dieser Proteine in den Muskelzellen ab. Gleichzeitig führt er dazu, dass die Mitochondrien in den Muskelzellen mehr Wasserstoffperoxid (H2O2) freisetzen, eine chemische Verbindung, die Zellschäden verursachen kann. Die Muskelzellen werden also stärker durch oxidativen Stress belastet. 
        • Weniger Empfindlichkeit: Die Muskulatur spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels. Durch den Östrogenmangel kann jedoch die Insulin-Empfindlichkeit der Muskelzellen abnehmen. Die Folge: Der Körper kann den Blutzuckerspiegel schlechter steuern und das Diabetes-Risiko nimmt zu.   

        Gelenke verlieren ihre Stabilisatoren 

        Diese Veränderungen können auf Dauer dazu führen, dass die Muskulatur von Frauen in und nach den Wechseljahren nicht mehr so leistungs- und regenerationsfähig ist wie davor. Ärzte sprechen dann auch von einer beginnenden Sarkopenie. Diese kann nicht nur Muskelschmerzen und weitere muskuläre Beschwerden verursachen.

        Viele Muskeln stabilisieren außerdem verschiedene Gelenke. Lässt diese „Unterstützung“ nach, weil die dafür notwendigen Muskeln infolge des Östrogenmangels schwächer werden, kann das ebenfalls zu Gelenkschmerzen und anderen Gelenkproblemen führen: 

        • Ungleiche Verteilung: Lassen Muskelkraft und Muskelmasse nach, kann dies zu einer ungleichen Verteilung des Körpergewichts führen. Dadurch können bestimmte Gelenke fehlbelastet oder überlastet werden, wodurch schmerzhafter Gelenkverschleiß (Arthrose) begünstigt werden kann. 
        • Eingeschränkte Beweglichkeit: Geschwächte Muskeln können bestimmte Bewegungsabläufe nur noch verlangsamt oder unvollständig bewältigen. Auf Dauer können so mit der Zeit ungünstige Bewegungsmuster, Fehl- und/oder Schonhaltungen entstehen, die bestimmte Gelenke ebenfalls überlasten können. 
        • Fehlende Dämpfung: Muskeln wirken auch als Stoßdämpfer für die Gelenke. Wenn die Muskelmasse abnimmt, fehlt diese dämpfende Funktion, was dazu führt, dass die Gelenke bei alltäglichen Bewegungen mehr Belastungen ausgesetzt sind. Dies kann besonders in den Knie- und Hüftgelenken Beschwerden verursachen.

        Gelenkschmerzen in der Schwangerschaft: Was hilft wirklich?

        Hormone, die Gewichtszunahme und eine veränderte Körperhaltung sind meist für die Beschwerden verantwortlich. In der Stillzeit kommen noch mögliche Fehlhaltungen zu den Ursachen hinzu.

        Mehr erfahren

        Östrogenmangel kann Gelenkverschleiß fördern

        Ärzte sprechen von Arthrose (Gelenkverschleiß), wenn es in einem Gelenk, z.B. in den Knien, zu einer fortschreitenden Gelenkknorpelabnutzung kommt. Der Gelenkknorpel überzieht normalerweise die Enden jener Knochen, die durch das Gelenk flexible miteinander verbunden werden. Zusammen mit der Gelenkflüssigkeit sorgt der Knorpel also dafür, dass es im Gelenk nicht zu schmerzhaften Knochenabreibungen kommt. 

        Östrogen reguliert den Knorpelstoffwechsel  

        Gelenkknorpel besteht zu 95% aus der sogenannten Knorpelmatrix und zu 5% aus Knorpelzellen, den sogenannten Chondrozyten. Diese Chondrozyten sind für den Auf- und Abbau der Knorpelmatrix zuständig. In verschiedenen Untersuchungen stellte sich heraus, dass Östrogene die Arbeitsweise der Chondrozyten steuern kann, weil es im Gelenkknorpel Andockstellen (Rezeptoren) für Östrogene gibt.

        Vor allem Estradiol (E2) bringt die Chondrozyten dazu, vermehrt Glykosaminoglykane (GAG) zu bilden. Zu diesen GAG gehört z.B. die recht bekannte Hyaluronsäure, die sowohl dehnbar als auch zähflüssig (viskoelastisch) ist – ideal für ihren Schutzeinsatz im Gelenk.20

        Ab der Menopause steigt die Arthrose-Gefahr 

        Lässt die Östrogen-Produktion aber in den Wechseljahren nach, könnte das auch die GAG-Produktion ungünstig verändern. Das Risiko, dass sich im Gelenk eine Arthrose entwickelt, kann dadurch zunehmen. Aktuelle Übersichtsarbeiten zeigen z.B., dass die Arthrose-Häufigkeit bei Frauen nach der Menopause deutlich zunimmt, während sie bei Frauen, die sich in den Wechseljahren für eine Hormonersatztherapie (HRT) entscheiden, eher abnimmt.21

        Es muss allerdings noch in weiteren Studien geklärt werden, wie eine HRT am besten dosiert werden und in welchem Lebensalter sie beginnen sollte, um das Arthrose-Risiko bei Frauen in den Wechseljahren bestmöglich zu senken.  

        Östrogenmangel kann den Knochen schaden

        Ihre Beschreibung hört sich vielleicht so an, aber Knochen sind kein starres Gebilde. Die Knochensubstanz ist ein Leben lang im Umbau. Nur so kann sie sich an körperliche Herausforderungen anpassen und nur so können Knochenbrüche heilen. Dafür sorgen zwei verschiedene Zellen: 

        • Osteoblasten stellen ständig neues Knochenmaterial her.  
        • Osteoklasten bauen altes Knochenmaterial ab. 

        Studien zeigen, dass Östrogene die Aktivität der Osteoblasten fördert, also einen wichtigen Teil zur Knochengesundheit beitragen. In den Wechseljahren scheint dieser Effekt allerdings immer mehr nachzulassen. Durchschnittlich verringert sich die Knochendichte bei Frauen in der Perimenopause um bis zu 10%.22 Weltweit sind schätzungsweise 200 Millionen Frauen nach den Wechseljahren von Osteoporose betroffen. Und 70% aller Knochenbrüche im Bereich der Hüfte treten bei Frauen auf.23

        Auch andere Knochenbrüche, z.B. in den Handgelenken oder in der Wirbelsäule treten bei Osteoporose häufiger auf. Solche, wie Ärzte sagen, osteoporotischen Frakturen können schmerzhaft sein und neigen zudem dazu, chronische Schmerzen zu verursachen. 

        So bleiben die Knochen gesund 

        Frauen in den Wechseljahren sollten daher gemeinsam in Ruhe mit ihrem Gynäkologen abwägen, ob sie sich für eine Hormonersatztherapie (HRT) entscheiden. In puncto Knochendichte und Knochengesundheit konnten inzwischen mehrere Studien zeigen, dass Frauen in den Wechseljahren durch eine HRT weniger Osteoporose-Knochenbrüche erleiden und ihre Knochendichte im gesamten Skelett erhalten bleibt oder sogar wieder zunimmt.24    

        Einige Forschende raten zudem dazu, bei Frauen ab 65 regelmäßig ein Osteoporose-Screening und bei Bedarf eine Knochendichtemessung durchzuführen. Bei Frauen in den Wechseljahren mit jüngeren Osteoporose-Betroffenen in der Familie sollte dieses Screening bereits zwischen dem 50. und dem 64. Lebensjahr durchgeführt werden. 

        Darüber hinaus können verschiedene Nahrungsergänzungsmittel bei Frauen dazu beitragen, die Knochengesundheit zu erhalten. Dazu gehören: 25,26,27 

        • Calcium  
        • Vitamin D3 
        • Magnesium 
        • Vitamin K2 (Menachinon) 

        Frauen in den Wechseljahren sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob die Einnahme  dieser Nahrungsergänzungsmittel für sie infrage kommt. Ein Calcium-reiche Ernährung kann sich ebenfalls positiv auf die Knochengesundheit auswirken. Gute Calcium-Lieferanten sind z.B.: 

        • Gemüse: Brokkoli, Grünkohl, Rucola, Feldsalat 
        • Milchprodukte: Hartkäse, Joghurt, Milch, Buttermilch 
        • Nüsse und Samen: Sesam, Mandeln, Haselnüsse, Sonnenblumen- und Kürbiskerne 
        • Pflanzliches Protein: Hülsenfrüchte, Tofu, Lupine 
        • Fisch: Kaltwasser-Fische wie Hering, Makrele, Lachs liefern Vitamin D  

        Gelenkschmerzen in den Wechseljahren: Wann zum Arzt? 

        Frauen in den Wechseljahren, die durch hormonelle Veränderungen und den damit verbundenen Östrogen-Mangel Gelenkschmerzen und/oder weitere Beschwerden wie Hitzewallungen, Zyklus- oder Schlafstörungen entwickeln, die sie im Alltag beeinträchtigen und ihre Lebensqualität mindern, sollten sich in jedem Fall an ihre Frauenärztin oder ihren Frauenarzt wenden, um mit ihr oder mit ihm zu besprechen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. 

        In den allermeisten Fällen kann der Arzt durch gezieltes Nachfragen im Anamnese-Gespräch gut eingrenzen, in welcher Phase der Wechseljahre sich seine Patientin befindet. Die Bestimmung von speziellen Hormonen im Labor ist in der Regel dafür nicht notwendig und wird in den aktuellen Behandlungsleitlinien auch nicht empfohlen. 28,29

        Mögliche Therapien in Ruhe abwägen 

        Bei vielen Beschwerden, die in den Wechseljahren auftreten können, hat sich in zahlreichen Studien eine sogenannte Hormonersatztherapie (HRT) als nützlich erwiesen. Das bedeutet, dass Patientinnen regelmäßig Östrogene (und bei Bedarf weitere Hormone) in einer für sie geeigneten Dosis zu sich nehmen. Dafür stehen Hormone in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung: 

        • Oral: Tabletten oder Kapseln 
        • Transdermal: Gele, Sprays, Pflaster 
        • Vaginal: Creme, Zäpfchen 

        Mehrere Studien haben allerdings auch gezeigt, dass eine HRT das Brust- und das Gebärmutterkrebs-Risiko erhöhen kann. Auch Thrombosen (Verstopfungen in den Blutgefäßen) können durch eine HRT öfter auftreten. Diese Risiken sollten Frauen in den Wechseljahren gemeinsam mit ihrem Arzt in Ruhe gegen den belegten Nutzen abwägen. 

        Pflanzliche Alternativen prüfen 

        Es liegen tatsächlich einige Hinweise vor, dass bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Isoflavone, ausgeprägte vasomotorische Beschwerden (Hitzewallungen, Schwitzen) lindern können.

        Diese Pflanzenstoffe stecken z.B. in Rotklee, Traubensilberkerze, Mönchspfeffer, Soja oder in der asiatischen Kudzu-Wurzel. Doch vor der Einnahme von Produkte mit Isoflavonen sollten Frauen in den Wechseljahren immer erst mit ihrem Arzt sprechen. Vor allem folgende Punkte gilt es dabei zu berücksichtigen: 

        • Es gibt sehr unterschiedliche Produkte, deren Qualität und Sicherheit nicht einheitlich ist. 
        • Es handelt sich um pflanzliche Produkte, die immer erst nach einer gewissen Zeit und bei einigen Frauen gar nicht wirken. 
        • Es gibt mehrere Arzneimittel, die zusammen mit Isoflavonen ungünstige Wechselwirkungen verursachen können. 

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        Selbsthilfe: Was Frauen gegen Gelenkschmerzen tun können   

        Wie sehr Frauen die Wechseljahre als körperliche Belastung und Einschränkung ihrer Lebensqualität empfinden, hängt auch davon ab, wie sie selbst diese Lebensphase emotional bewerten.

        Steht die Perimenopause vor allem für den Verlust der Weiblichkeit oder eher für den Übergang in eine neue Weiblichkeit?

        Sich bei dieser Frage z.B. mit anderen betroffenen Frauen auszutauschen oder sich psychologische oder psychotherapeutische Hilfe zu suchen, kann in vielen Fällen schon eine gewisse Erleichterung bringen. 

        Du bist, was du isst 

        Darüber hinaus können Frauen mit einer ausgewogenen und antientzündlichen Ernährung selbst eine Menge tun, um Gelenkschmerzen und weiteren Beschwerden in den Wechseljahren vorzubeugen. Leckere und dazu passende Rezepte haben wir hier für Sie zusammengestellt. 

        Eine gute Orientierung kann auch die sogenannte DASH-Diät bieten.30 Die vier großen Buchstaben stehen für „Dietary Approach to Stop Hypertension“, auf Deutsch: „Diätetische Ansatz zum Stopp von Bluthochdruck“. Doch dieser Ansatz wirkt sich tatsächlich nicht nur positiv auf den Blutdruck aus, sondern kann auch das Wohlbefinden in den Wechseljahren verbessern.31

        Du bist, was du isst: Antientzündliche Ernährung

        Die wichtigsten DASH-Empfehlungen für jeden Tag lauten: 

        • Vollkorn und Vollkornprodukte: 7–8 Portionen pro Tag. Eine Portion sind z.B. eine Scheibe Brot, 240 Gramm Müsli oder 120 Gramm gekochter Reis oder 120 Gramm Vollkorn-Nudeln. 
        • Gemüse: 4–5 Portionen am Tag. Eine Portion sind z.B. 240 Gramm rohes Blattgemüse, 120 Gramm gekochtes Gemüse oder 170 Milliliter Gemüsesaft. 
        • Obst: 4–5 Portionen am Tag. Eine Portion sind z.B. 120 Gramm frisches oder tiefgefrorenes Obst, 120 Gramm Dosenfrüchte, 60 Gramm Trockenobst oder 170 Milliliter Obstsaft. 
        • Fettarme oder fettfreie Milchprodukte: 2–3 Portionen am Tag. Eine Portion sind z.B. 240 Milliliter Milch, 240 Gramm Joghurt oder 40 Gramm Käse. 
        • Fette und Öle: 2–3 Portionen am Tag. Eine Portion sind z.B. 1 Esslöffel weiche Margarine, 1 Esslöffel fettarme Mayonnaise, 1 Esslöffel leichtes Salatdressing oder 1 Teelöffel Pflanzenöl. 
        • Mageres Fleisch, Geflügel ohne Haut, Fisch: weniger als 2 Portionen pro Tag. Eine Portion sind 85 Gramm gekochtes mageres Fleisch, Geflügel oder Fisch. 
        • Nüsse, Samen und getrocknete Bohnen: 4–5 Portionen pro Woche. Eine Portion sind z.B. 80 Gramm Nüsse, 1 Esslöffel Samen (z.B. Chia, Kürbis, Sonnenblume oder Leinsamen) oder 120 Gramm gekochte getrocknete Bohnen. 
        • Süßigkeiten: weniger als 5 Portionen pro Woche. Eine Portion sind z.B. 1 Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Marmelade, 15 Gramm Gummibärchen oder 230 Milliliter Limonade. 
        • Kochsalz: weniger als 6 Gramm pro Tag. 

        Diese Lebensmittel in den Wechseljahren lieber meiden: 

        • Rotes Fleisch (z.B. Rind, Schwein oder Lamm)
        • Fettreiches Fleisch (z.B. Schweinebraten oder Hähnchenschenkel) 
        • Wurstwaren (z.B. Schinken, Speck oder Aufschnitt) 
        • Fettreiche Milchprodukte (z.B. Käse) 
        • Fastfood (z.B. Hamburger, Pommes, Pizza) 
        • Gesalzene Snacks (z.B. Kartoffelchips, Salzbrezeln, Erdnüsse) 
        • Fertigprodukte (z.B. Mahlzeiten für die Mikrowelle oder aus der Dose)   

        Bei der Ernährungsumstellung kann z.B. eine Ernährungsberatung, eine Ernährungsmedizinerin oder ein Ernährungsmediziner helfen. 

        Ernährung bei Arthrose: Entzündungshemmend essen

        Eine gesunde Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung degenerative Gelenkerkrankungen und kann als unterstützende Maßnahme neben anderen Behandlungsmethoden dienen. 

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        Immer in Bewegung bleiben 

        Damit Muskeln, Gelenke und Knochen in den Wechseljahren möglichst beschwerdefrei bleiben, sind auch Bewegung und Sport im Alltag enorm wichtig. Sie sorgen dafür, dass alle Strukturen des Bewegungsapparats ausreichend gefordert werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt daher etwa 20 Minuten Bewegung und Sport am Tag. Ideal ist eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining.  

        Geeignete Ausdauersportarten sind z.B. Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren. Aber auch ein längerer Spaziergang mit dem Hund, Gartenarbeit oder Toben mit den Enkelkindern zahlen auf das eigene Bewegungskonto ein. Beim Krafttraining hat sich bei Frauen in den Wechseljahren gezeigt, dass weniger Wiederholungen mit schwereren Gewichten effektiver sind als mehr Wiederholungen mit leichteren Gewichten.32

        Frauen in den Wechseljahren, die längere Zeit keinen Sport getrieben haben, sollten zunächst mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, wie viel sie sich körperlich zumuten können und welche Sportarten für sie am besten geeignet sind. 

        Gelassen durch die Wechseljahre     

        Muskel- und Gelenkschmerzen in der Perimenopause sind also kein unausweichliches Schicksal. Mit der richtigen Kombination aus Bewegung, Ernährung und gezielter Therapie lassen sich diese Beschwerden erfolgreich lindern und die Lebensqualität spürbar verbessern.  

        Stand: 09.2024

        Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
        Autor
        MGS Redaktion

        Alle Inhalte für meine-gelenkschmerzen.de werden von erfahrenen Medizin- und Gesundheitsredakteur:innen produziert, zusammengestellt und geprüft. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Expert:innen zusammen und tauschen uns regelmäßig mit Betroffenen aus. Denn uns ist wichtig, dass alle Inhalte nicht nur fachlich korrekt sind. Sie sollen auch verständlich und so hilfreich wie möglich sein.

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        Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
        Geprüft
        Dipl.-Psych. Stephan Hillig

        Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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        Quellenangaben

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        2. Chan, S., Gomes, A. & Singh, R.S. Is menopause still evolving? Evidence from a longitudinal study of multiethnic populations and its relevance to women’s health. BMC Women’s Health 20, 74 (2020). https://bmcwomenshealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12905-020-00932-8
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        10. Wright VJ, Schwartzman JD, Itinoche R, Wittstein J. The musculoskeletal syndrome of menopause. Climacteric. 2024 Jul 30:1-7. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13697137.2024.2380363
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        Inhalt

        • Häufige Beschwerden
        • Ursachen
        • Symptome
        • Wann zum Arzt?
        • Therapien
        • Selbsthilfe

        Bewegungsschmerzen: Übungen und Tipps

        Hilfreiche Übungen und Tipps zum Umgang mit Bewegungsschmerzen.

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          Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
          Autor: MGS Redaktion
          Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
          Geprüft: Stephanie Nitsch
          Lesezeichen
          Lesedauer ca. 5 min
          03.07.2025

          Gelenkknacken: Harmlos oder erstes Alarmzeichen?

          Gelenkknacken ist ein alltägliches Ereignis, das viele Menschen erleben. Ob beim Strecken der Finger, Beugen der Knie oder Drehen des Nackens – das charakteristische Knacken ist ein bekanntes Geräusch.

          Doch was steckt hinter dem Knacken und welche Auswirkungen hat es auf die Gelenke? Wir klären diese Fragen im nachfolgenden Artikel.

          Gelenkknacken - ist das wirklich harmlos?

          Entstehung des Gelenkknackens

          Das Knacken entsteht oft bei schnellen oder plötzlichen Bewegungen der Gelenke. Es wird durch Druckveränderungen innerhalb des Gelenks verursacht, wenn der Gelenkspalt zwischen den Gelenken auseinander gezogen wird.

          In diesem Moment verändert sich der Aggregatzustand der Synovia, auch als Gelenkschmiere bekannt, die sich im Gelenkspalt befindet. Es entstehen Gasbläschen, die sich wieder in Flüssigkeit auflösen, sobald sich der Unterdruck wieder auflöst. Dieser Vorgang wird auch als Tribonukleation bezeichnet und ist für das Geräusch des Gelenkknackens verantwortlich.¹’²’³

          Harmlos oder bedenklich?

          In den meisten Fällen ist das Knacken der Gelenke unbedenklich und verursacht keine langfristigen Schäden. Untersuchungen haben gezeigt, dass gelegentliches Knacken nicht zu Arthritis oder anderen Gelenkerkrankungen führt.²

          Wichtig ist jedoch, auf den eigenen Körper zu hören. Wenn das Knacken mit Schmerzen, Schwellungen oder eingeschränkter Beweglichkeit einhergeht, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

          Wann wird Gelenkknacken problematisch?

          Obwohl Gelenkknacken in der Regel harmlos ist, kann es in bestimmten Situationen auf ernstere Probleme hinweisen:

          • Knacken nach Verletzungen: Sollte stets medizinisch abgeklärt werden, um Schäden an Gelenken oder umliegenden Strukturen auszuschließen.
          • Knacken mit Schmerzen: Dies könnte ein Anzeichen für eine Entzündung oder eine schmerzhafte Gelenkblockade sein.
          • Anhaltendes Knacken und Steifheit: Möglicherweise ein Hinweis auf eine degenerative Gelenkerkrankung.
          Gelenke knacken beim Fitness-Training
          Gelenke knacken beim Fitness-Training (Symbolbild)

          Mechanik des Knackens

          Die Gelenkflüssigkeit, auch Synovialflüssigkeit genannt, spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung des Knackens. Sie schmiert die Gelenke und ermöglicht reibungslose Bewegungen. Durch das Auseinanderziehen der Gelenkflächen, beispielsweise beim Fingerknacken, bildet sich ein Hohlraum.

          Durch diese Druckschwankungen entstehen kleine Gasbläschen in der Synovia, die sich bei Verringerung des Hohlraumes wieder in Flüssigkeit auflösen und das Geräusch erzeugen.³’⁴

          Ursachen des Gelenkknackens

          Das Knacken kann durch verschiedene, meist harmlose Ursachen ausgelöst werden:

          • Normale Bewegungen: Alltägliche Bewegungen oder das Einnehmen bestimmter Positionen.
          • Physiologische Anpassungen: Anpassung der Gelenke an neue Belastungen oder Bewegungsmuster.

          Auch die altbewährte Wärmflasche kann bei Gelenkschmerzen Linderung verschaffen. Dabei sollte das Wasser nicht zu heiß sein, um Verbrennungen und Hautirritationen zu vermeiden: Eine Temperatur von 47 bis 60 Grad Celsius ist für Erwachsene empfehlenswert.

          Es gibt jedoch auch potenziell ernsthaftere Ursachen:

          • Gelenkblockaden: Können auf strukturelle Probleme hinweisen.
          • Frühzeichen von Arthritis: Gelenkentzündungen können durch Knacken begleitet sein.
          • Gelenkknacken im Alter

          Mit zunehmendem Alter kann das Risiko von Gelenkproblemen steigen, besonders bei Personen mit Osteoporose. Die abnehmende Knochendichte erhöht die Verletzungsgefahr, was eine besondere Achtsamkeit bei der Behandlung erfordert.

          Nicht alle manuellen Therapien sind für ältere Menschen geeignet, daher ist eine individuelle Anpassung der Behandlungsansätze wichtig.

          Vorbeugung und Behandlung von Gelenkknacken

          Um die Gelenkgesundheit zu erhalten, sind präventive Maßnahmen und schonende Behandlungsmethoden von großer Bedeutung:

          • Gezielte Übungen: Speziell entwickelte Bewegungsprogramme helfen, die Gelenke beweglich und gesund zu halten.
          • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Frühzeitiges Erkennen und Behandeln von Veränderungen sind essenziell.
          • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Kost, gelenkschonende Aktivitäten sowie eine Gewichtsreduktion können sich positiv auf die Gelenkgesundheit auswirken.

          Moderne Ansätze zur Gelenkpflege

          Es gibt zahlreiche fortschrittliche Methoden zur Behandlung und Vorbeugung von Gelenkproblemen. Diese tragen dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern und zukünftigen Problemen vorzubeugen.

          Tipps für gesunde Gelenke im Alltag

          • Sanfte Bewegung: Aktivitäten wie Yoga, Schwimmen und Radfahren sind gelenkschonend.
          • Krafttraining: Moderate Gewichtsübungen stärken die Muskeln und stabilisieren die Gelenke.
          • Ergonomische Gestaltung: Arbeitsplatz und Alltagshilfen sollten ergonomisch angepasst sein, um Gelenkbelastungen zu minimieren.
          • Entzündungshemmende Ernährung: Es gibt viele Nahrungsmittel, denen entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt werden, darunter beispielsweise Ingwer und Kurkuma. Auch Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind wie Lachs, Leinsamen oder Walnüsse können sich positiv auf die Gelenkgesundheit auswirken. Dagegen sollte der meist zu hohe Anteil an Produkten, die aufgrund der enthaltenen Arachidonsäure Entzündungen eher fördern, gegebenenfalls reduziert werden. Arachidonsäure ist überwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten.
          • Stressabbau: Achtsamkeit und Meditation können helfen, Stress zu reduzieren, der zu Verspannungen führen und sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken kann.
          • Guter Schlaf: Ausreichend Schlaf fördert die Regeneration der Muskulatur und des gesamten Körpers.

          Durch einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper und präventiven Maßnahmen kann die Gelenkgesundheit langfristig erhalten und verbessert werden.

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          Häufige Fragen zu dem Thema:

          Welche Rolle spielt die Gelenkflüssigkeit beim Knacken?

          Die Gelenkflüssigkeit, auch Synovialflüssigkeit genannt, schmiert die Gelenke und ermöglicht reibungslose Bewegungen. Durch schnelle Druckänderungen verändert sich der Aggregatzustand der Synovia und das Knacken entsteht.

          Warum knacken Menschen mit den Fingern?

          Viele Menschen können ihre Gelenke absichtlich knacken lassen, meist die Fingergrundgelenke. Häufig empfinden sie das als entspannend. Auch scheint das Fingerknacken häufiger mit anderen Gewohnheiten, wie beispielsweise Nägelkauen, einherzugehen.²

          Ist Fingerknacken ungesund?

          Das Fingerknacken soll sich nicht negativ auf die Gelenkgesundheit auswirken. Ebenso sollen Gelenke, die spontan von alleine knacken, in der Regel kein Grund zur Besorgnis sein.³

          Fingerknacken vs. Chiropraktik

          Selbstständiges Fingerknacken hat keinen medizinischen Nutzen außer der empfundenen Spannungsabfuhr. Chiropraktik zielt darauf ab, Gelenkblockaden und Muskelverspannungen zu beseitigen, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Knackgeräusche können dabei auftreten, sind aber nicht das Ziel der Behandlung.²’³

          Können Gelenke ausrenken und müssen sie manuell wieder eingerenkt werden?

          Kommt es zu Schmerzen und Verspannungen, gehen viele Patienten davon aus, sie haben sich ein Gelenk oder zum Beispiel einen Wirbel ausgerenkt. Doch das ist anatomisch so nicht möglich, außer im Falle eines starken Traumas. In der Regel handelt es sich um eine Muskelverspannung oder -versteifung, die zu den Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.

          Mit Hilfe der manuellen Therapie sollen Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit wieder hergestellt werden. Mit speziellen Impulsen können Verspannungen gelöst und einer Schonhaltung entgegengewirkt werden. Das ist jedoch auch ohne ein hörbares Knacken möglich.⁴

          Viele weitere Tipps und Ratgeber rund um die Gelenkgesundheit und zum Umgang mit Gelenkschmerzen finden sich in unserem Blog.

          Stand: 02.2022

          Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
          Autor
          MGS Redaktion

          Alle Inhalte für meine-gelenkschmerzen.de werden von erfahrenen Medizin- und Gesundheitsredakteur:innen produziert, zusammengestellt und geprüft. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Expert:innen zusammen und tauschen uns regelmäßig mit Betroffenen aus. Denn uns ist wichtig, dass alle Inhalte nicht nur fachlich korrekt sind. Sie sollen auch verständlich und so hilfreich wie möglich sein.

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          Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
          Geprüft
          Stephanie Nitsch

          Stephanie Nitsch hat ihren Abschluss als examinierte Krankenschwester an der Universität zu Lübeck absolviert und arbeitete 10 Jahre im Operationsdienst verschiedener Fachgebiete. Als geprüfte Pharmareferentin besuchte sie anschließend neurologische und urologische Facharztpraxen, Kliniken und Apotheken. Im European Surgical Institute, dem europäischen Schulungszentrum der Firma Johnson&Johnson für minimal-invasive Chirurgie, betreute sie die CME-Kurse (Continuing Medical Education) für Chirurgen und war für die Schulung der neuen Außendienstmitarbeiter verantwortlich.

          Als spätere Gebietsmanagerin lagen ihr die Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Anwendungsberatung des Ethicon-Produktportfolios im Operationssaal besonders am Herzen. Als medizinische Redakteurin unserer Healthcare-Abteilung verfasst sie Fachpublikationen und Patienteninformationen.

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          Quellenangaben

          1. Kawchuk GN, Fryer J, Jaremko JL, Zeng H, Rowe L, Thompson R. Real-time visualization of joint cavitation. PLoS One. 2015 Apr 15;10(4):e0119470. doi: 10.1371/journal.pone.0119470. PMID: 25875374; PMCID: PMC4398549.
          2. AOK – Allgemeine Ortskrankenkasse (Hrsg.) (2022). Knacken mit den Fingern: unbedenklicher Tick oder schädlich? Online verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/muskel-skelett-system/ist-knacken-mit-den-fingern-ungesund/. Abgerufen am 06.08.2024.
          3. Madl, M. (2024). Faktencheck: Knackende Gelenke. Online verfügbar unter: https://ortho-motion.de/faktencheck-knackende-gelenke/. Abgerufen am 06.08.2024.
          4. Madl, M. (2022). Faktencheck „Mir ist ein Wirbel raus gesprungen“. Online verfügbar unter: https://ortho-motion.de/faktencheck-mir-ist-ein-wirbel-raus-gesprungen/. Abgerufen am 06.08.2024.

          Inhalt

          • Entstehung
          • Auswirkungen
          • Vorbeugung und Behandlung
          • Tipps für gesunde Gelenke
          • Häufige Fragen

          Bewegungsschmerzen: Ursachen, Übungen und Tipps

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            Geprüft: Dipl.-Psych. Stephan Hillig
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            Lesedauer ca. 10 min
            03.07.2025

            Kaffee bei Arthrose: Gut oder schlecht für die Gelenke?

            Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung, betrifft Millionen von Menschen weltweit und führt zu erheblichen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Angesichts der weit verbreiteten Nutzung und Beliebtheit von Kaffee stellt sich die Frage, wie sich der Konsum dieses Getränks auf Menschen mit Arthrose auswirkt.

            Kaffee enthält Koffein, Antioxidantien und andere bioaktive Verbindungen, die die Gelenkgesundheit beeinflussen können. Hier alle Informationen zur Wirkung von Kaffee auf Arthrose.

            Kaffee und seine Wirkung auf die Gelenke

            Das Wichtigste in Kürze

            1. Auf die Menge kommt es an: 1-2 Tassen Kaffee täglich können bei Arthrose tatsächlich  entzündungshemmend wirken. Vier oder mehr Tassen Kaffee pro Tag können das Risiko für Gelenkentzündungen erhöhen.
            2. Studien zeigen geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei Frauen könnte der Genuss von Kaffee das Kniearthrose-Risiko senken. Bei Männern scheint es dagegen bei übermäßigem Kaffee-Konsum zu steigen.
            3. Das Koffein im Kaffee kann die Schmerzempfindlichkeit beeinflussen. Einige Menschen mit Arthrose nehmen ihre Bewegungsschmerzen dadurch stärker wahr.
            4. Koffeinfreier Kaffee bietet eine Alternative für Menschen mit Gelenkschmerzen, die empfindlich auf das Koffein reagieren. Er besitzt ebenfalls antioxidative Eigenschaften, verursacht aber weniger Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit oder Nervosität.

            Ist Kaffee bei Arthrose schädlich?

            Beliebtheit von Kaffee weltweit

            Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit. Millionen Menschen starten ihren Tag mit einer Tasse Kaffee, um wach und konzentriert zu bleiben. Doch wie wirkt sich dieser Genuss auf die Gesundheit aus, insbesondere bei Arthrose?

            Ist Kaffee bei Arthrose schädlich?

            Die Frage, ob Kaffee bei Arthrose schädlich ist, beschäftigt viele Betroffene. Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Eine Untersuchung in der Fachzeitschrift “Annals of the Rheumatic Diseases” ergab, dass Menschen, die vier oder mehr Tassen Kaffee pro Tag trinken, ein doppelt so hohes Risiko für Gelenkentzündungen haben¹. Dies deutet darauf hin, dass hoher Kaffeekonsum möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gelenke haben könnte.

            Frisch geröstete Kaffeebohnen
            Frisch geröstete Kaffeebohnen (Symbolbild)

            Gleichzeitig gibt es auch positive Aspekte. Kaffee enthält Antioxidantien wie Polyphenole, die freie Radikale im Körper bekämpfen und somit Zellschäden verhindern können⁶. Diese antioxidativen Eigenschaften könnten theoretisch entzündungshemmend wirken und somit auch bei Arthrose hilfreich sein.

            Wie viel Kaffee ist erlaubt?

            Die Menge macht den Unterschied. Während einige Studien ein erhöhtes Risiko für rheumatoide Arthritis (RA) bei hohem Kaffeekonsum zeigen², empfehlen Experten generell einen moderaten Konsum von ein bis zwei Tassen pro Tag. Dies scheint eine unbedenkliche Dosis zu sein und könnte sogar gesundheitliche Vorteile bieten.

            Zusammengefasst lässt sich sagen:

            • Hoher Kaffeekonsum (vier oder mehr Tassen täglich) kann das Risiko für Gelenkentzündungen erhöhen¹
            • Moderater Konsum (ein bis zwei Tassen täglich) wird als unbedenklich angesehen und kann antioxidative Vorteile bieten.
            • Die Wirkung von Koffein auf die Gelenke ist noch nicht abschließend geklärt und bedarf weiterer Forschung².

            Diese Erkenntnisse sollten Ihnen helfen, eine informierte Entscheidung über Ihren Kaffeekonsum zu treffen.

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            Die Inhaltsstoffe von Kaffee und ihre Wirkung

            Koffein und seine Wirkung

            Koffein ist der bekannteste Inhaltsstoff von Kaffee. Es wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem, was zu erhöhter Wachsamkeit und Konzentration führt.

            Diese anregende Wirkung kann jedoch auch Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel Schlaflosigkeit oder Nervosität. Bei Menschen mit Arthrose könnte Koffein theoretisch die Wahrnehmung von Bewegungsschmerzen beeinflussen, da es die Schmerzschwelle senken kann.

            Antioxidantien im Kaffee

            Kaffee enthält eine Vielzahl von Antioxidantien, darunter Polyphenole wie Catechine und Chlorogensäure (CGA). Diese Substanzen bekämpfen freie Radikale im Körper, die Zellschäden verursachen können.

            Für Menschen mit Arthrose könnten diese antioxidativen Eigenschaften hilfreich sein, da sie entzündungshemmend wirken und somit die Aktivität entzündlicher Schübe mindern können.

            • Polyphenole : Diese pflanzlichen Verbindungen haben starke entzündungshemmende Effekte und könnten dazu beitragen, Entzündungen in den Gelenken zu reduzieren².
            • Chlorogensäure (CGA) : Ein weiterer wichtiger Bestandteil im Kaffee, der antioxidative Eigenschaften besitzt und somit Zellschäden verhindern kann².

            Nikotin spielt bei Arthrose ebenfalls eine Rolle. Rauchen kann das Risiko für rheumatoide Arthritis erhöhen und den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Der Rheumafaktor, ein Antikörper im Blut, der oft bei rheumatoider Arthritis nachgewiesen wird, könnte durch den Konsum von Kaffee beeinflusst werden.

            Studien zeigen jedoch widersprüchliche Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs zwischen Kaffeekonsum und dem Rheumafaktor².

            Zusammengefasst bietet Kaffee sowohl potenzielle Vorteile als auch Risiken für Menschen mit Arthrose. Die enthaltenen Antioxidantien können entzündungshemmend wirken, während Koffein möglicherweise negative Auswirkungen auf die Schmerzempfindlichkeit hat.

            Der Einfluss von Kaffee auf Arthrose

            Positive Auswirkungen von Kaffee

            Kaffee enthält zahlreiche bioaktive Komponenten, die potenziell positive Effekte auf Arthrose haben könnten. Besonders hervorzuheben sind die Antioxidantien wie Polyphenole und Chlorogensäure (CGA).

            Diese Substanzen bekämpfen freie Radikale im Körper, die Zellschäden verursachen können. Für Menschen mit Arthrose könnten diese antioxidativen Eigenschaften hilfreich sein, da sie entzündungshemmend wirken und somit die Aktivität entzündlicher Schübe mindern können [6].

            Negative Auswirkungen von Kaffee

            Trotz der potenziellen Vorteile gibt es auch Hinweise auf negative Auswirkungen von Kaffee bei Arthrose. Eine Studie, die über einen Zeitraum von 15 Jahren durchgeführt wurde, zeigte, dass Menschen, die vier oder mehr Tassen Kaffee pro Tag trinken, ein doppelt so hohes Risiko für Gelenkentzündungen haben¹. Dies deutet darauf hin, dass hoher Kaffeekonsum möglicherweise das Risiko für Arthrose erhöhen könnte.

            Studienergebnisse im Überblick

            Die bisherigen Studien zu den Auswirkungen von Kaffee auf Arthrose liefern gemischte Ergebnisse:

            • Erhöhtes Risiko : Hoher Kaffeekonsum (vier oder mehr Tassen täglich) kann das Risiko für Gelenkentzündungen erhöhen¹.
            • Geschlechtsspezifische Unterschiede:  Bei Frauen wurde ein inverser Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Kniearthrose festgestellt³, während bei Männern ein höheres Risiko bei übermäßigem Konsum beobachtet wurde⁴.

            Diese Erkenntnisse zeigen die Komplexität des Themas und unterstreichen die Notwendigkeit einer individuellen Abwägung beim Konsum von Kaffee.

            Ist entkoffeinierter Kaffee bei Arthrose besser?

            Vorteile von koffeinfreiem Kaffee

            Entkoffeinierter Kaffee bietet eine Alternative für diejenigen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder dessen potenzielle Nebenwirkungen vermeiden möchten. Studien zeigen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Konsum von koffeinhaltigem oder entkoffeiniertem Kaffee und dem Risiko für rheumatoide Arthritis (RA)². Dies deutet darauf hin, dass entkoffeinierter Kaffee eine ebenso sichere Option sein könnte.

            • Reduzierte Nebenwirkungen : Koffeinfreier Kaffee vermeidet mögliche Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit oder Nervosität.
            • Antioxidative Eigenschaften : Auch entkoffeinierter Kaffee enthält Antioxidantien wie Polyphenole und Chlorogensäure (CGA), die entzündungshemmend wirken können
            • Moderater Konsum : Experten empfehlen generell einen moderaten Konsum von ein bis zwei Tassen pro Tag, unabhängig davon ob der Kaffee Koffein enthält oder nicht⁶.

            Welche Option ist besser?

            Die Wahl zwischen koffeinhaltigem und koffeinfreiem Kaffee hängt von individuellen Vorlieben und Empfindlichkeiten ab. Beide Varianten bieten antioxidative Vorteile, die bei Arthrose hilfreich sein könnten. Wichtig ist jedoch der moderate Genuss – ein bis zwei Tassen täglich gelten als sicher und vorteilhaft für Ihre allgemeine Gesundheit⁶.

            Alternative Getränkeoptionen bei Arthrose

             Tee als Alternative

            Grüner, schwarzer und weißer Tee sind reich an Polyphenolen. Diese pflanzlichen Verbindungen haben starke entzündungshemmende Effekte und können somit helfen, die Aktivität entzündlicher Schübe zu mindern⁶.

            Besonders grüner Tee enthält Epigallocatechingallat (EGCG), ein Polyphenol, das als besonders wirksam gilt. Studien zeigen, dass EGCG antioxidative Eigenschaften besitzt und somit Zellschäden verhindern kann.

            • Grüner Tee: Enthält hohe Mengen an EGCG, das stark antioxidativ wirkt.
            • Schwarzer Tee: Reich an Theaflavinen, die ebenfalls entzündungshemmend sind.
            • Weißer Tee: Hat die höchsten Polyphenolwerte und bietet ähnliche Vorteile wie grüner und schwarzer Tee.
            Grüner Tee bei Arthrose und Gelenkschmerzen - Alternative zum Kaffee
            Grüner Tee wird für seine gesundheitlichen Vorteile weltweit geschätzt

            Andere gesunde Getränke

            Neben Tee gibt es weitere Getränkeoptionen, die bei Arthrose hilfreich sein können. Wasser ist essenziell für die Hydration und unterstützt den Stoffwechsel. Es wird empfohlen, täglich mindestens acht Gläser Wasser zu trinken⁶. 

            • Wasser: Unterstützt den Stoffwechsel und hilft bei der Hydration.
            • Kräutertees: Kamille oder Ingwertee haben ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften.
            • Smoothies: Mit Gemüse wie Spinat oder Grünkohl sowie Früchten wie Beeren zubereitet, liefern sie wichtige Vitamine und Antioxidantien.
            Wasser fördert den Stoffwechsel und trägt zur Hydratation bei.

            Für Menschen mit Arthrose ist es außerdem wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Die Basis sollte aus Gemüse, gutem Eiweiß (etwa aus Nüssen und Hülsenfrüchten) sowie hochwertigen pflanzlichen Ölen bestehen⁷. Zuckerarme Obstsorten wie Äpfel oder Beeren sind ebenfalls empfehlenswert.

            Der Konsum von Cola ist bei Arthrose übrigens nicht empfehlenswert. Cola enthält Phosphorsäure, die die Kalziumaufnahme im Körper beeinträchtigen kann und somit den Knochen schaden könnte.

            Noch ein Tipp: Kurkuma und Ingwer sind bekannte Hausmittel Bei Gelenkschmerzen, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und bei Gelenkschmerzen helfen können.

            Ernährung bei Arthrose: Entzündungshemmend essen

            Eine gesunde Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung degenerative Gelenkerkrankungen und kann als unterstützende Maßnahme neben anderen Behandlungsmethoden dienen. 

            Mehr erfahren

            Zusammenfassung und Empfehlung

            Die Forschung zu den Auswirkungen von Kaffee auf Arthrose zeigt gemischte Ergebnisse. Einerseits gibt es Hinweise darauf, dass hoher Kaffeekonsum das Risiko für Gelenkentzündungen erhöhen kann¹.

            Andererseits enthalten sowohl koffeinhaltiger als auch entkoffeinierter Kaffee Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken können. Eine definitive Beurteilung, ob Kaffee rheumafördernd ist oder nicht, kann auf Grundlage der Studien noch nicht gemacht werden¹.

            Individuelle Abwägung und Beratung

            Die Wahl des richtigen Getränks bei Arthrose sollte individuell abgewogen werden. Moderater Kaffeegenuss – ein bis zwei Tassen täglich – gilt als sicher⁶. Für Menschen mit empfindlichem Magen oder Schlafproblemen könnte koffeinfreier Kaffee eine gute Alternative sein.

            • Omega-3-Fettsäuren : Diese Fettsäuren sind in Leinöl, fettem Seefisch wie Lachs und Hering sowie in Nüssen enthalten. Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften und können helfen, die Symptome von Arthrose zu lindern.
            • Ernährung bei Arthrose : Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Empfohlen werden Gemüse, Hülsenfrüchte, hochwertige pflanzliche Öle und zuckerarme Obstsorten.
            • Ärztliche Beratung : Bei Unsicherheiten oder spezifischen gesundheitlichen Bedenken ist es ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.

            Diese Empfehlungen sollen Ihnen helfen, informierte Entscheidungen über Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil zu treffen.

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            Was können Sie tun?

            1. Moderater Kaffeekonsum : Trinken Sie ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag, um mögliche gesundheitliche Vorteile zu nutzen und das Risiko für Gelenkentzündungen zu minimieren.
            2. Koffeinfreie Alternative : Wenn Sie empfindlich auf Koffein reagieren oder Schlafprobleme haben, wählen Sie koffeinfreien Kaffee, der ebenfalls antioxidative Vorteile bietet.
            3. Alternative Getränke : Integrieren Sie grünen Tee, schwarzen Tee oder weißen Tee in Ihre Ernährung, da diese reich an entzündungshemmenden Polyphenolen sind. 
            4. Gesunde Ernährung : Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und hochwertigen pflanzlichen Ölen sowie zuckerarmen Obstsorten wie Äpfeln oder Beeren. 
            5. Gewichtsreduktion : Reduzieren Sie Übergewicht, um die Belastung Ihrer Gelenke zu verringern und die Symptome von Arthrose zu lindern.

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            Häufige Fragen zum Thema Kaffee bei Arthrose

            Ist Kaffee bei Arthrose schädlich?

            Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Hoher Kaffeekonsum (vier oder mehr Tassen täglich) kann das Risiko für Gelenkentzündungen erhöhen. Moderater Konsum (ein bis zwei Tassen täglich) wird als unbedenklich angesehen und kann antioxidative Vorteile bieten.

            Wie viel Kaffee ist bei Arthrose erlaubt? 

            Experten empfehlen einen moderaten Konsum von ein bis zwei Tassen pro Tag. Diese Menge gilt als sicher und könnte sogar gesundheitliche Vorteile bieten.

            Welche Inhaltsstoffe im Kaffee sind relevant für Arthrose? 

            Kaffee enthält Koffein und Antioxidantien wie Polyphenole und Chlorogensäure (CGA). Während Koffein die Schmerzempfindlichkeit beeinflussen kann, wirken die Antioxidantien entzündungshemmend.

            Ist koffeinfreier Kaffee eine bessere Option bei Arthrose? 

            Koffeinfreier Kaffee bietet eine Alternative für diejenigen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder dessen potenzielle Nebenwirkungen vermeiden möchten. Beide Varianten enthalten Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken können.

            Welche Alternativen zu Kaffee gibt es für Menschen mit Arthrose?  

            Tee (grüner, schwarzer oder weißer Tee) ist reich an Polyphenolen und hat entzündungshemmende Effekte. Weitere gesunde Getränkeoptionen sind Wasser, Kräutertees wie Kamille oder Ingwertee sowie Smoothies mit Gemüse und Früchten.

            Welche Ernährung wird bei Arthrose empfohlen? 

            Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, gutem Eiweiß aus Nüssen und Hülsenfrüchten sowie hochwertigen pflanzlichen Ölen ist wichtig. Zuckerarme Obstsorten wie Äpfel oder Beeren sind ebenfalls empfehlenswert.

            Viele weitere Tipps und Ratgeber rund um Ernährung, Bewegung und zum Umgang mit Gelenkschmerzen finden sich in unserem Blog.

            Stand: 06.2024

            Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
            Autor
            MGS Redaktion

            Alle Inhalte für meine-gelenkschmerzen.de werden von erfahrenen Medizin- und Gesundheitsredakteur:innen produziert, zusammengestellt und geprüft. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Expert:innen zusammen und tauschen uns regelmäßig mit Betroffenen aus. Denn uns ist wichtig, dass alle Inhalte nicht nur fachlich korrekt sind. Sie sollen auch verständlich und so hilfreich wie möglich sein.

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            Geprüft
            Dipl.-Psych. Stephan Hillig

            Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

            Alle Beiträge ansehen

            Quellenangaben

            1. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2000/daz-34-2000/uid-7148 
            2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8866764/ 
            3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36123942/ 
            4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30397838/ 
            5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35223954/ 
            6. https://www.arthritis.org/health-wellness/healthy-living/nutrition/healthy-eating/best-drinks-for-arthritis 
            7. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ernaehrung-bei-Rheuma,rheuma176.html  

            Inhalt

            • Ist Kaffee bei Arthrose schädlich?
            • Inhaltsstoffe und Wirkung
            • Einfluss von Kaffee auf Arthrose
            • Alternative Getränkeoptionen
            • Häufige Fragen
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              Lesedauer ca. 12 min
              03.07.2025

              Tennisarm: Das hilft gegen Schmerzen im Ellenbogen

              Die Begriffe Tennisarm oder Tennisellenbogen beschreiben eine schmerzhafte Entzündung (med. Tendinitis), die vor allem durch eine Überbeanspruchung der Sehnen im Ellenbogenbereich entsteht.

              Obwohl er seinen Namen vom Tennis hat, kann ein Tennisarm auch bei anderen Tätigkeiten auftreten, die ebenfalls einseitige und repetitiven Bewegungen erfordern. Daher können z.B. auch Handwerker und Musiker von einem Tennisarm betroffen. In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen zu Symptomen, Ursachen, Behandlung und Vorbeugung.

              Tennisarm - was ist das eigentlich?

              Das Wichtigste in Kürze

              1. Ein Tennisarm, auch laterale Epicondylitis genannt, entsteht durch sportliche oder berufsbedingte Überbeanspruchung einer Sehne, die einen Muskel im Unterarm mit dem Ellenbogen verbindet. Es können sich winzige Risse in der Sehne bilden, die dann im weiteren Verlauf zu einer Sehnenentzündung führen können.
              2. Die Erkrankung betrifft hierzulande etwa 2 von 100 Menschen, vor allem im Alter von 30 bis 50 Jahren. Besonders gefährdet sind Menschen, die ihre Schreibhand beim Sport oder im Beruf häufig und gleichförmig immer wieder nach hinten ziehen müssen, z.B. Tennisspieler, Maler oder Musiker.
              3. Typische Symptome sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die in den Unterarm ausstrahlen können, sowie eine Schwäche im Handgelenk, die alltägliche Aktivitäten erschwert.
              4. Die Diagnose erfolgt durch eine körperliche Untersuchung und Anamnese. Tut der Ellenbogen bei bestimmten Bewegungen weh, spricht das klar für einen Tennisarm. Bildgebende Verfahren (z.B. Röntgen, Ultraschall, MRT) sind nur sinnvoll, wenn die Ärztin oder der Arzt eine andere Erkrankung als Ursache vermutet.
              5. Behandlung: Um die akuten Schmerzen zu lindern, kann der Ellenbogen mit Eis gekühlt werden. Ein Schmerzmittel (NSAR) oder, bei sehr starken Schmerzen, ein Kortikosteroid können zusätzlich helfen. Sind die Schmerzen abgeklungen, können kräftigende Übungen folgen. Auch eine Ellenbogenschiene kann von Vorteil sein. Eine OP ist nur sehr selten notwendig.

              Was ist ein Tennisarm?

              Entstehung & Ursachen

              Ein Tennisarm oder Tennisellenbogen, medizinisch als laterale Epicondylitis bekannt, ist eine Erkrankung, die durch eine Überbeanspruchung von Sehnen verursacht wird, die bestimmte Muskeln im Unterarm, den sogenannten radialen Handstrecker, mit dem Ellenbogen verbinden.

              Durch die Überbeanspruchung, z.B. beim Sport (Tennis, Rudern) oder im Beruf (Maler, Musiker, Kassierer) können sich winzige Rissen bilden, die dann im weiteren Verlauf eine Sehnenentzündung (med. Tendinitis) auslösen können. Diese löst dann unangenehme Schmerzen hauptsächlich an der Außenseite des Ellenbogens aus. 1,2

              Obwohl der Name „Tennisarm” suggeriert, dass die Erkrankung hauptsächlich Tennisspieler betrifft, ist die Personengruppe, die betroffen sein kann, in Wahrheit deutlich größer. Gefährdet sind vor allem Menschen, die mit ihren Händen und Unterarmen immer wieder ähnliche, gleichförmige und anstrengende Bewegungen machen müssen.

              Ein weiterer Faktor, der zur Entstehung eines Tennisarms beitragen kann, ist ein Trauma oder eine Verletzung des Ellenbogens. Solche Verletzungen können die Sehnen und Muskeln im Ellenbogen schwächen und anfälliger für Überbeanspruchung machen.3 Auch wenn dies seltener der Fall ist, sollte es als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.

              Häufigkeit & Auswirkungen

              Der Tennisarm ist eine weit verbreitete Erkrankung, die etwa 2 von 100 Menschen betrifft.4 Besonders häufig tritt sie bei Personen im Alter von 30 bis 50 Jahren auf, wobei Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind.3,5 Die Schmerzen können in den Unterarm und ins Handgelenk ausstrahlen, was alltägliche Aktivitäten wie das Greifen von Gegenständen oder das Drehen des Unterarms erschwert. Die Schmerzen können sich im weiteren Verlauf verschlimmern und dann auch in Ruhe auftreten.1,2

              Durch seine große Verbreitung und seine Auswirkungen auf den (Arbeits-)Alltag ist der Tennisarm nicht nur in der medizinischen Praxis, sondern auch gesamtwirtschaftlich eine relevante Erkrankung: So beträgt z.B. die durchschnittliche Dauer krankheitsbedingter Abwesenheit beim Tennisarm 29 Tage. Darüber hinaus tritt er etwa allein bei bis zu 30% aller Montagearbeiter auf.5

              Typische Anzeichen eines Tennisarms
              Tennisarm oder Golfer-Ellenbogen: Nicht nur ein Problem von Sportlern

              Welche Symptome können bei einem Tennisarm auftreten?

              Schmerzen & Schwäche

              Hat sich infolge einer beruflichen oder sportlichen Überbeanspruch im Unterarm eine Sehnenentzündung entwickelt, führt diese vor allem bei bestimmten Bewegungen (Heben, Beugen, Greifen, Drehen) zu unangenehmen Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die auch in den Unterarm Richtung Handgelenk ausstrahlen können. Die Schmerzen können im weiteren Verlauf stärker werden und dann auch in Ruhephasen auftreten, also in Situationen, in denen der betroffene Arm gar nicht bewegt wird.3,4

              Darüber hinaus kann bei einem Tennisarm auch eine Schwäche im Handgelenk auftreten, die insbesondere das Greifen von Gegenständen erschwert.1,2

              Schwierigkeiten im Alltag

              Die Symptome eines Tennisarms können erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben. Die Betroffenen können in vielen Fällen nicht nur ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen, sondern auch viele alltägliche Gesten und Handgriffe sind ohne Schmerzen kaum noch möglich. Dazu zählt z.B. das Händeschütteln, das Greifen von Gegenständen oder das Halten und Heben einer Kaffeetasse. Daher kann ein Tennisarm die Lebensqualität der Betroffenen erheblich mindern.2,3

              Gefährdete Gruppen für einen Tennisellenbogen
              Ständige, kleine Belastungen sind die Hauptursache für den sogenannten Tennisarm

              Risikofaktoren: Wer entwickelt häufiger einen Tennisarm?

              Bestimmte Berufe und Hobbys, die wiederholte Hand- und Armbewegungen erfordern, können das Risiko erhöhen, einen Tennisarm zu entwickeln. Dazu gehören u.a. Tätigkeiten wie Malen, Arbeiten am Computer, Gartenarbeit und das Spielen von Musikinstrumenten.1,2 Solche einseitigen und monotonen Aktivitäten überlasten auf Dauer die Sehnen und Muskeln zwischen Handgelenk und Ellenbogen und können dann zu den typischen Tennisarm-Beschwerden führen.

              Überlastung durch monotone Bewegungen

              Personen im Alter von 30 bis 50 Jahren sind am häufigsten von einem Tennisarm betroffen.4 In dieser Altersgruppe sind die Sehnen und Muskeln möglicherweise bereits weniger flexibel und widerstandsfähig gegenüber einseitigen und monotonen Belastungen. Das Geschlecht scheint dabei keine Rolle zu spielen. Männer und Frauen sind gleichermaßen gefährdet, einen Tennisarm zu entwickeln.5

              Gut zu wissen: Ein Tennis- ist kein Golferarm. Während der Tennisarm Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens verursacht, treten die Schmerzen beim Golferarm an der Innenseite des Ellenbogens auf.2 Beide Zustände resultieren jedoch aus ähnlichen Mechanismen der Überbeanspruchung und können durch ähnliche Aktivitäten ausgelöst werden.

              Diagnose: Wie wird der Tennisarm ärztlich festgestellt?

              Typische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen,. die dafür sprechen, dass sich ein Tennisarm entwickelt hat, sollten nach Möglichkeit immer zeitnah ärztlich abgeklärt werden. Betroffene können sich dafür zunächst an ihren ihren Hausarzt wenden, die oder der sie dann gegebenenfalls einem Facharzt überweisen kann.

              Die Anamnese

              Der Diagnose-Prozess beginnt zunächst mit dem sogenannten Anamnese-Gespräch, in dem die Ärztin oder der Arzt durch gezieltes (Nach-)Fragen versucht, die möglichen Diagnosen und Ursachen einzugrenzen. Dabei kommt es vor allem auf folgende Punkte an:

              • Seit wann bestehen die Beschwerden?
              • Gab es dafür eventuell einen Auslöser (z.B. Sturz, Unfall)?
              • Welcher Beruf wird ausgeübt?
              • Welche Sportarten werden betrieben?
              • Wann, wo, wie oft und wie stark treten die Schmerzen am Ellenbogen auf?
              • Welche Bewegungen sind wegen der Schmerzen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich?
              • Liegen Vorerkrankungen vor?
              • Haben sich in der Vergangenheit schon mal ähnliche beziehungsweise die gleichen Symptome entwickelt?
              • Welche rezeptfreien Medikamente wurden gegen die Schmerzen bereits eingesetzt?
              • Welche weiteren Maßnahmen wurden gegen die Schmerzen bereits ergriffen (z.B. Wärme, Kälte, Ruhigstellen)?
              • Die Antworten der Patientin oder des Patienten auf diese Fragen liefern dem Arzt schon viele wichtige Hinweise. Häufig wird sie oder er sich nach dem Gespräch schon ziemlich sicher sein, dass es sich (nicht) um einen Tennisarm handelt. Um diese Verdachtsdiagnose zu sichern, folgt dann eine körperliche Untersuchung.
              Arztbesuch bei Gelenkschmerzen
              Arzt untersucht einen Patienten mit Ellenbogenschmerzen

              Die körperliche Untersuchung

              Während der körperlichen Untersuchung wird der Arzt den betroffenen Arm abtasten, um Schmerzpunkte und Schwellungen zu lokalisieren. Sie oder er kann außerdem darum bitten, bestimmte Bewegungen auszuführen, um die Beweglichkeit und den Schmerzgrad zu beurteilen. Dann sollen Sie z.B. den betroffenen Arm mit der Handfläche nach unten ausstrecken und die Hand gegen einen Widerstand nach oben drücken. Oder Sie werden aufgefordert, einen Gegenstand zu greifen und anzuheben. Dabei beobachtet der Arzt Ihre Schmerzreaktion und kann so die Schwere der Beschwerden einschätzen.

              Bildgebende Verfahren

              In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder Ultraschall eingesetzt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen und die Diagnose zu unterstützen. Diese Verfahren sind besonders nützlich, wenn die Symptome nicht eindeutig sind oder wenn der Verdacht auf zusätzliche Verletzungen besteht.

              Zusätzliche Tests wie die Elektromyographie (EMG) können erforderlich sein, um die Nerven- und Muskelaktivität zu überprüfen. Diese Tests sind jedoch selten notwendig und werden nur in speziellen Fällen durchgeführt, um eine umfassende Diagnose zu gewährleisten.

              Behandlung: Was hilft am besten gegen einen Tennisarm?

              Es ist durchaus möglich, dass die Beschwerden eines Tennisarms nach einigen Monaten ohne größere Behandlung von selbst wieder verschwinden. Aber wer will und kann schon so lange warten und bei der Arbeit so lange ausfallen?

              Für die Behandlung eines Tennisarms werden allerdings zum Teil Methoden angeboten, deren Wirksamkeit wissenschaftlich (noch) nicht nachgewiesen ist, und die in einigen Fällen unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Patientinnen und Patienten sollten daher die angebotenen Therapieverfahren kritisch hinterfragen und im Zweifelsfall lieber noch eine zweite ärztliche Meinung einholen.

              Empfehlenswerte Behandlungsmethoden

              Den betroffenen Arm schonen: In den ersten Tagen nach dem Auftreten der Symptome sollte der schmerzende Arm möglichst wenig belastet werden. Treten die Ellenbogenschmerzen z.B. bei bestimmten sportlichen Übungen auf, sollte auf diese verzichtet werden.

              Alltägliche oder berufliche Tätigkeiten, die Schmerzen auslösen, sich aber nicht vollkommen vermeiden lassen, sollten nach Möglichkeit auf ein Minimum reduziert werden, bis die Schmerzen deutlich nachlassen. Zur Unterstützung kann während dieser Zeit eine Ellenbogenschiene oder eine Bandage getragen werden, um die Muskulatur zu entlasten.

              Schmerzmittel auftragen oder einnehmen

              Gegen (sehr) starke Ellenbogenschmerzen können Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen. Sie gehören zu den sogenannten nicht steroidalen Antirheumatika, kurz NSAR, und können entweder als Anti-Schmerz-Gel aufgetragen oder in Tablettenform eingenommen werden. Beide Maßnahmen eignen sich jedoch nicht als Dauerlösung. NSAR können, wenn sie zu lange und/oder zu häufig eingenommen werden, u.a. zu Magenproblemen führen.

              Kortison-Spritzen: Kurzfristige Linderung, aber mögliche Langzeitrisiken

              Als Alternative bieten einige Ärzte an, Kortison in den betroffenen Ellenbogen zu spritzen. Das kann vorübergehend Linderung bringen. Einige Patientinnen und Patienten hatten jedoch in Studien nach einigen Monaten (wieder) mehr Schmerzen als Betroffene, die zuvor keine Kortison-Spritzen bekommen hatten. Darüber hinaus kann sich nach Kortison-Spritzen im betroffenen Ellenbogen Gewebe zurückbilden (med. Atrophie).

              Dehn- und Kräftigungsübungen machen:

              Das kann den Heilungsprozess bei einem Tennisarm nachweislich beschleunigen, signifikant früher Schmerzfreiheit bringen und die Beweglichkeit des betroffenen Arms verbessern. Am besten ist die sogenannte exzentrische Trainingstherapie beim Tennisarm untersucht, bei der die Streckmuskulatur im Unterarm gedehnt und gleichzeitig gestärkt wird.6,7 Die Übungen sollten am 6 bis 12 Wochen lang täglich ausgeführt werden. Hier ein Beispiel:

              • Sie benötigen eine Fausthantel, die so schwer sein sollte, dass die Übung am besten schmerzfrei ausführen können. Ein ganz leichtes Ziehen im Arm beim Üben ist aber okay.
              • Setzen Sie sich neben einem Tisch auf einen Stuhl und legen Sie den betroffenen Arm so auf der Tischplatte ab, dass Ihre Hand über die Tischkante herunterhängen kann.
              • Nehmen Sie die Fausthantel in die betroffene Hand und lassen Sie sie erst mal herunterhängen.
              • Heben Sie die Fausthantel mit der anderen Hand so weit an, wie es (schmerzfrei) möglich ist. Wichtig: Die betroffene Hand hilft dabei nicht mit.
              • Lassen Sie die betroffene Hand wieder los und lassen Sie die Fausthantel ganz langsam in die Ausgangsstellung zurücksinken.
              • Wiederholen Sie die Übung 10 bis 15 Mal.

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              Nicht empfehlenswerte Behandlungsmethoden

              Bei einem Tennisarm sind Kortison-Spritzen mit Einschränkungen als therapeutische Maßnahme in Ordnung (siehe oben). Manche Ärztinnen und Ärzte bieten stattdessen Injektionen mit anderen Wirkstoffen an, z.B.:

              • Hyaluronsäure
              • Botox
              • Eigenblut (plättchenreiches Plasma, kurz PRP)

              Einige Studien sprechen zwar dafür, dass Hyaluronsäure bei Tennisarm-Beschwerden wirksam sein kann. Insgesamt ist die wissenschaftliche Basis aber noch immer zu dünn für eine uneingeschränkte Empfehlung dieses Wirkstoffes.

              Untersuchungen, die sich mit der Wirksamkeit von Botox befasst haben, sprechen allenfalls für eine geringfügige Linderung von Ellenbogenschmerzen. Zudem kann es nach einer Behandlung mit Botox zu Lähmungserscheinungen in den Fingern kommen.

              Für eine sogenannte Eigenblut-Therapie wird zunächst Blut entnommen und danach in einer Zentrifuge in seine Bestandteile getrennt. Anschließend wird in den betroffenen Ellenbogen eine konzentrierte Blutplättchen-Lösung gespritzt. Studien zeigen aber auch hier nur eine geringe Wirksamkeit.8

              Eine OP nur bei schweren Fällen

              Einen chirurgischen Eingriff wird/sollte der Arzt nur dann empfehlen, wenn die Tennisarm-Beschwerden bereits viele Monate bestehen und andere Therapiemaßnahmen (siehe oben) nicht geholfen haben. Die OP zielt dann darauf ab, die betroffenen Sehnen zu reparieren oder zu entfernen.

              Nach der Operation ist eine Rehabilitation mit Physiotherapie wichtig, um die Beweglichkeit und Stärke des Arms wiederherzustellen. Die meisten Patienten können nach einigen Monaten wieder zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren.3

              Prävention: Dem Tennisarm wirksam vorbeugen

              Ein Tennisarm wird am häufigsten durch einseitige, monotone Bewegungsabläufe ausgelöst, die auf Dauer die Sehnen im betroffenen Unterarm überbeanspruchen und im weiteren Verlauf zu einer Sehnenentzündung führen.

              Demzufolge setzen vorbeugende Maßnahmen vor allem dort an, wo es z.B. am Arbeitsplatz oder beim Sport zu derartigen Überbeanspruchungen kommen kann.

              Dehn- und Kräftigungsübungen

              Regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen sind essenziell, um einem Tennisarm vorzubeugen. Solche Übungen können die Muskulatur des Unterarms stärken und die Flexibilität der Sehnen verbessern.

              Eine einfache Dehnübung besteht darin, den Arm auszustrecken und die Handfläche nach unten zu drehen.

              Mit der anderen Hand die Finger nach unten ziehen, bis eine Dehnung im Unterarm spürbar ist. Halten Sie diese Position für 15 bis 30 Sekunden und wiederholen Sie die Übung mehrmals täglich.

              Kräftigungsübungen wie das Zusammendrücken eines weichen Balls oder das Heben leichter Gewichte können ebenfalls helfen, die Muskulatur zu stärken und die Belastbarkeit zu erhöhen.

              Veränderungen am Arbeitsplatz

              Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz sind entscheidend, um einseitige Belastungen zu vermeiden. Insbesondere im Büro sollten Sie darauf achten, dass Ihr Schreibtisch und Ihr Stuhl richtig eingestellt sind. Bildschirm, Tastatur und Maus sollten so positioniert sein, dass Ihre Handgelenke gerade und entspannt bleiben.

              Hilfsmittel wie spezielle Griffe oder Polster können ebenfalls dazu beitragen, die Belastung der Sehnen und Muskeln zu reduzieren. Diese Hilfsmittel entlasten den betroffenen Bereich und können die Beschwerden lindern.

              Richtig trainieren, richtig heben

              Die richtige Technik bei sportlichen Aktivitäten ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Prävention. Achten Sie darauf, Bewegungen korrekt auszuführen und vermeiden Sie übermäßige Belastungen. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Trainer oder Physiotherapeuten beraten, um Ihre Technik zu verbessern.

              Auch im Alltag sollten Sie darauf achten, einseitige Belastungen zu vermeiden. Wechseln Sie regelmäßig die Hand, wenn Sie schwere Gegenstände tragen, und machen Sie Pausen, um die Muskulatur zu entspannen. Hausmittel wie das Auflegen von kalten Kompressen können helfen, akute Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen.

              Häufige Fragen (FAQ) zum Tennisarm

              1. Was ist ein Tennisarm?  Ein Tennisarm, medizinisch als laterale Epikondylitis bekannt, ist eine Erkrankung, die durch Überbeanspruchung der Muskeln und Sehnen im Unterarm verursacht wird. Diese Überbeanspruchung führt zu kleinen Rissen und Entzündungen in den Sehnen, die die Unterarmmuskeln mit dem Ellenbogen verbinden. Die Schmerzen treten hauptsächlich an der Außenseite des Ellenbogens auf.
              2. Welche Symptome treten bei einem Tennisarm auf? Typische Symptome eines Tennisarms sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die in den Unterarm ausstrahlen können. Diese Schmerzen verschlimmern sich oft bei bestimmten Bewegungen wie dem Heben oder Beugen des Arms, dem Greifen kleiner Gegenstände oder dem Drehen des Unterarms. Eine Schwäche im Handgelenk kann ebenfalls auftreten.
              3. Was sind die Hauptursachen eines Tennisarms?  Die Hauptursache eines Tennisarms ist die Überbeanspruchung der Muskeln und Sehnen im Unterarm durch wiederholte Bewegungen. Diese Überbeanspruchung führt zu kleinen Rissen und Entzündungen in den Sehnen. Wiederholte Bewegungen des Handgelenks und Arms, wie sie in vielen Berufen und Hobbys vorkommen, sind die häufigsten Ursachen.
              4. Wie wird ein Tennisarm diagnostiziert?  Die Diagnose eines Tennisarms beginnt in der Regel mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung und einer detaillierten Anamnese. Der Arzt wird nach den Symptomen, deren Beginn und möglichen auslösenden Aktivitäten fragen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder Ultraschall sind nur selten notwendig.
              5. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für einen Tennisarm? Die Behandlung eines Tennisarms umfasst mehrere Ansätze. Konservative Methoden wie Ruhe, Schmerzmittel und Physiotherapie sind oft effektiv. Bandagen und Tapen können zur Linderung der Beschwerden beitragen. Injektionen wie Kortison können die Entzündung und Schmerzen reduzieren, können aber Nebenwirkungen haben. In schweren Fällen kann eine OP notwendig werden.
              6. Wie kann man einem Tennisarm vorbeugen?  Regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen sind essenziell, um einem Tennisarm vorzubeugen. Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz und die richtige Technik bei sportlichen Aktivitäten sind ebenfalls wichtig. Hilfsmittel wie spezielle Griffe oder Polster können die Belastung der Sehnen und Muskeln reduzieren.
              Hand einer Person mit Kugelschreiber zeigt auf den Bildschirm eines Laptops, während die andere Hand ein Dokument hält. Der Hintergrund ist unscharf mit grünen Elementen.
              Autor
              MGS Redaktion

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              Geprüft
              Dipl.-Psych. Stephan Hillig

              Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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              Quellenangaben

              1. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/tennis-elbow/symptoms-causes/syc-20351987 Abgerufen am 30.05.2024.
              2. https://www.nhs.uk/conditions/tennis-elbow/ Abgerufen am 29.05.2024.
              3. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/lateral-epicondylitis-tennis-elbow Abgerufen am 29.05.2024. 
              4. https://gesund.bund.de/tennisarm Abgerufen am 29.05.2024.
              5. Barmer Gmünder Ersatzkasse (GEK). (2012). Heil- und Hilfsmittelreport 2012. Siegburg: Asgard Verlagsservice GmbH
              6. Cullinane, Frances L., Mark G. Boocock, and Fiona C. Trevelyan. “Is eccentric exercise an effective treatment for lateral epicondylitis? A systematic review.” Clinical rehabilitation (2013)
              7. Raman, Jayaprakash, Joy C. MacDermid, and Ruby Grewal. “Effectiveness of different methods of resistance exercises in lateral epicondylosis—a systematic review.” Journal of Hand Therapy 25.1 (2012): 5-26
              8. Qian X, Lin Q, Wei K, Hu B, Jing P, Wang J. Efficacy and Safety of Autologous Blood Products Compared With Corticosteroid Injections in the Treatment of Lateral Epicondylitis: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. PM R. 2016 Aug;8(8):780-91. doi: 10.1016/j.pmrj.2016.02.008

              Inhalt

              • Tennisarm (Defintion)
              • Ursachen
              • Symptome
              • Risikofaktoren
              • Diagnose
              • Behandlung
              • Häufige Fragen
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                25.03.2025: Gelenkschmerzen nach Alkohol: Ursachen, Risiken und wann ein Arztbesuch ratsam ist  Viele Menschen wissen, wie sich ein Kater anfühlt: Kopfschmerzen, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein. Doch auch

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                Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
                Autor: Dipl.-Psych. Stephan Hillig
                Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
                Geprüft: Stephanie Nitsch
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                Lesedauer ca. 8 min
                25.07.2024

                Wie sinnvoll sind High-Protein-Produkte wirklich?

                Sicherlich sind Ihnen im Supermarkt bereits Lebensmittel aufgefallen, deren Verpackungen vollmundig versprechen, Ihre Fitness zu unterstützen. Ein besonders häufig verwendetes Schlagwort ist “Proteine”. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter?

                Braucht der Körper wirklich zusätzliche Proteine? Und steigern diese teuren Zusatzportionen tatsächlich die sportliche Leistungsfähigkeit? Oder dienen sie vor allem dazu, die Gewinne der Hersteller sprudeln zu lassen? Wir haben uns für dich intensiv mit diesen und weiteren Themen auseinandergesetzt.

                Lohnen sich die High-Protein-Produkte?

                Die Antwort auf die Frage, ob Sportlerinnen und Sportler Protein-Shakes trinken sollten, fällt auf den Internetseiten der Hersteller natürlich eindeutig aus. Aber was bleibt am Ende von den Werbeversprechen im Licht der Wissenschaft übrig? Hier die wichtigsten Ergebnisse für dich:

                • Hochwertige Eiweiß-Shakes können den Muskelaufbau tatsächlich ein wenig unterstützen, aber nur, wenn die Sportlerin oder der Sportler entsprechend trainiert. Trinken allein bringt definitiv nichts. Und: Auf das Wörtchen “hochwertig” kommt es an.
                • Nur Sportlerinnen und Sportler, die extrem hart trainieren, entwickeln einen erhöhten Eiweißbedarf. Pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Doch über die Nahrung nehmen die meisten hierzulande bereits im Schnitt 1,1 Gramm zu sich und brauchen demzufolge keine Protein-Shakes. Im Gegenteil: Eine Eiweiß-Überdosierung kann auf Dauer die Nieren belasten.1
                • Die meisten High-Protein-Shakes enthalten (zu) viel Fett und/oder (zu) viel Zucker, damit sie besser schmecken. In Wahrheit stellen sie also ziemliche Kalorienbomben dar, für deren Abbau du dann noch einige Extrarunden laufen musst. Wer Protein-Shakes über das Internet günstiger aus dem Ausland bezieht, muss außerdem damit rechnen, dass sie Anabolika enthalten.
                • Der tägliche Eiweißbedarf lässt sich auch sehr schmackhaft und ganz ohne Protein-Shakes decken. Gute Quellen sind z.B. Hülsenfrüchte wie Linsen, Nüsse oder fettarme Milchprodukte. Wenn du sie mit Kohlenhydraten kombinierst (siehe nächste Frage), z.B. Vollkorn-Müsli mit Joghurt, kann dein Körper die Eiweiße noch besser aufnehmen.

                Fazit: Das Geld für High-Protein-Shakes kannst du dir sparen – oder z.B. in ein neues Sport-Outfit investieren.

                Wer trainiert, heißt es, braucht Kohlenhydrate. Stimmt das?

                Ja, das stimmt. Denn für jede Bewegung benötigt der Körper Energie, und die gewinnt er, indem er Kohlenhydrate verbrennt. Das Gute: Kohlenhydrate stecken in fast allen Lebensmitteln, die du zu dir nimmst. Du musst also nicht besonders darauf achten, ob du im Alltag genug Kohlenhydrate zu sich nehmen. Viel entscheidender ist ein anderer Punkt.

                Es kommt darauf an, die richtigen Kohlenhydrate zu wählen:

                • Einfache Kohlenhydrate (z.B. Haushalts-, Frucht oder Traubenzucker) bestehen nur aus wenigen Molekülen. Der Körper kann sie zwar sehr gut in Energie umwandeln, aber hinterher sinkt der Blutzuckerspiegel häufig (zu) schnell ab. Die Folge: Heißhunger. Am Ende isst du dann häufig mehr Kohlenhydrate als du brauchst. Diese werden dann in Fett umgewandelt – und du nimmst zu.
                • Komplexe Kohlenhydrate (z.B. Vollkornprodukte, Stärke, Kartoffeln, Naturreis, Hülsenfrüchte oder Gemüse) bestehen dagegen aus längeren Molekülketten. Die muss der Körper erst mal Stück für Stück aufspalten, um daraus Energie gewinnen zu können. Das dauert etwas, aber dafür steht die daraus gewonnene Energie länger zur Verfügung und es kommt deutlich seltener zu Blutzucker-Talfahrten und Heißhunger-Attacken.

                Verzichte also möglichst auf einfache Kohlenhydrate, vor allem auf (Haushalts-)Zucker und Weißmehl. Greif stattdessen lieber zu komplexen Kohlenhydraten.

                Startest du z.B. morgens mit Vollkorn-Müsli, fettarmem Joghurt und einer Handvoll Blaubeeren in den Tag, bist du für deinen Frühsport optimal versorgt. Solltest du beim Trainieren später trotzdem Hunger bekommen, kannst du z.B. einen Energie-Riegel essen.

                Achtet aber darauf, dass das Verhältnis Kohlenhydrate zu Fetten stimmt. Es sollte sechs zu eins betragen (steht auf der Packung). Spätestens zwei Stunden nach einem Workout sollte man eine vollwertige Mahlzeit essen. Für mehr leckere und gesunde Rezepte kannst du dich von unserer Auswahl inspirieren lassen.

                Fitness und Fett passen nicht zusammen, oder?

                Nein, so pauschal stimmt das nicht. Ohne Fett würden nicht nur viele Speisen ziemlich fade schmecken, sondern deinem Körper würde vor allem eine weitere enorm wichtige Energiequelle fehlen.

                Fett verfügt nämlich über einen deutlich höheren Brennwert als Kohlenhydrate. Nur wenn dein Körper beide Vitalstoffe mithilfe von Sauerstoff „verbrennt“, kann er seinen Energiebedarf langfristig decken.

                Je mehr du trainierst und dich im Alltag bewegt, desto öfter wird deine Fettverbrennung angekurbelt. Zum Problem wird Fett erst dann, wenn du z.B. jeden Tag stundenlang sitzt. Denn bei fehlender Bewegung wird nicht benötigtes Fett in Fettzellen oder der Leber gespeichert.

                Dies geschieht übrigens auch mit überschüssigen Kohlenhydraten. Die wachsenden Fettzellen stellen aber keineswegs nur ein „kosmetisches“ Problem dar. Sie setzen hormonähnliche Botenstoffe frei, die auf Dauer den gesamten Stoffwechsel stören können.

                Training: Hier beim joggen

                Ähnlich wie bei den Kohlenhydraten kommt es auch bei den Fetten sehr darauf an, welche genau du zu dir nimmst:

                • Tierische Fette (z.B. in Fleisch, Wurst, Butter, Schmalz, Sahne und Mayonnaise) enthalten überwiegend sogenannte gesättigte Fettsäuren. Sie sind ziemlich schwer verdaulich und können obendrein dazu beitragen, dass dein Cholesterinspiegel ungesund ansteigt.
                • Transfette sind noch deutlich ungesünder. Sie entstehen z.B. bei der industriellen Härtung von Fetten und Ölen. Frittierte Speisen, Kartoffelchips oder auch Blätterteig solltest du deshalb möglichst vermeiden.2
                • Pflanzliche Fette sind dagegen reich an ungesättigten Fettsäuren und beeinflussen den Cholesterinspiegel günstig. Von der besonders wichtigen, mehrfach ungesättigten, Omega-3-Fettsäure findet sich am meisten in Walnuss-, Soja- und vor allem Leinöl. Auch einige feste Nahrungsmittel enthalten ungesättigte Fettsäuren – darunter Nüsse, Avocados und Seefisch (z.B. Hering, Lachs, Makrele, Thunfisch oder Sardinen).

                Fett ist also nicht gleich Fett. Nutz die gesunden, streich die ungesunden von deinem Speiseplan und trainier unbedingt regelmäßig weiter, damit die Fettverbrennung nicht zum Erliegen kommt.

                Wie wichtig sind Vitamine wirklich?

                Sehr wichtig. Das kannst du schon am Wort erkennen: Die Silbe „Vita“ ist das lateinische Wort für Leben. Ohne Vitamine kann der Körper weder wichtige Baustoffe (Proteine) noch energiereiche Betriebsstoffe (Kohlenhydrate, Fette) verwerten. Fast alle Vitamine müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

                Um den Tagesbedarf zu decken, solltest du idealerweise fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag essen. Auch Vollkornprodukte, Nüsse, Fleisch und Käse enthalten einige Vitamine. Falls du dich jetzt fragst, ob all das nicht besser und billiger mit Vitamintabletten klappt: Vergiss diese Idee ganz schnell wieder. Sie funktioniert nicht.

                Bei den 13 Vitaminen, die regelmäßig in deinen Mahlzeiten stecken sollten, unterscheiden Fachleute zwei Varianten:

                • Wasserlösliche Vitamine können vom Körper nicht gespeichert werden. Einzige Ausnahme: das Vitamin B12. Deshalb müssen wasserlösliche Vitamine am besten täglich mit der Nahrung aufgenommen werden.
                • Fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) können in der Leber und im Fettgewebe eingelagert werden. Vitamin D ist obendrein das einzige Vitamin, das der Körper mithilfe des Sonnenlichts selbst herstellen kann. Es spielt gerade beim Muskel- und Knochenaufbau eine wichtige Rolle.

                Vitamine sind Radikalfänger

                Vielleicht hast du auch schon mal gehört oder gelesen, dass Vitamine Radikalfänger sind. Klingt vielleicht merkwürdig, stimmt aber tatsächlich.

                Gemeint ist damit Folgendes: Bei vielen Stoffwechselprozessen können instabile und deshalb sehr chemisch reaktionsfreudige Sauerstoffverbindungen entstehen. Diese werden auch „freie Radikale” genannt. Bilden sie sich zu oft und/oder über einen längeren Zeitraum, sprechen Fachleute von „oxidativem Stress“, der es u.a. deutlich wahrscheinlicher machen kann, dass bei dir bestimmte Krankheiten auftreten.3 4

                Die gute Nachricht: Vor allem die Vitamine C und E gehören zu den sogenannten Antioxidantien, weil sie instabile „freie Radikale” unschädlich machen können. Und genau deswegen werden die Vitamine auch Radikalfänger genannt.

                Diese Aufgabe können sie allerdings nur dann übernehmen, wenn sie zuvor nicht selbst zerstört wurden, denn: Vitamine reagieren sehr empfindlich auf Hitze.

                Haferflocken mit Früchten und Nüssen

                Langes Kochen, Braten oder Backen mögen Vitamine gar nicht. Deshalb:

                • Obst- und Gemüsesorten, die dafür infrage kommen, solltest du möglichst frisch und roh verzehren.
                • Aus Obst- und Gemüsesorten, die für Rohkost ungeeignet sind, kannst du z.B. Smoothies mixen oder du kannst sie, wie Oma früher, fermentieren, also einmachen oder einwecken.
                • Koche oder brate Gemüse immer nur so kurz wie möglich. Sanftes Dünsten eignet sich oft besser.
                • Kaufe Obst und Gemüse möglichst saisonal und regional. Damit kannst (zu) lange Transportwege und unnötige, vitaminfeindliche Lagerzeiten umgehen.

                Mögen Muskeln Mineralstoffe?

                Ganz bestimmt. Mineralstoffe sind sogenannte anorganische Nährstoffe, weil sie keinen Kohlenstoff enthalten. Nach ihrer Konzentration im Körper werden sie in Mengen- und Spurenelemente eingeteilt. Manche Mineralstoffe greifen in den Stoffwechsel ein, andere werden als Baumaterial verwendet.

                Viele von ihnen sind lebensnotwendig und können ebenso wie die meisten Vitamine vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Zum Glück sind sie in vielen unterschiedlichen Lebensmitteln zu finden, z.B. Fisch, Geflügel, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornbrot und Milchprodukte.

                Zu den wichtigsten Mineralstoffen gehören Calcium und Magnesium. Sie dienen vor allem zum Aufbau von Knochen und Zähnen. Calcium bewirkt außerdem, dass sich Muskeln bei Anstrengung zusammenziehen. Wird keine Muskelkraft mehr benötigt, verdrängt Magnesium das Calcium und die Muskeln entspannen sich. Im Innern der Zellen ist auch der Mineralstoff Kalium an der Weiterleitung von Muskel- und Nervenreizen beteiligt.5 6

                Zugleich regelt Kalium im Zusammenspiel mit Natrium den Flüssigkeitshaushalt der Zellen. Insgesamt sind sieben Spurenelemente (Eisen, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen und Zink) essenziell, das heißt unverzichtbar für unsere Gesundheit.

                Wichtige Mineralstoffe beim Training

                Muss ich etwas beachten, wenn ich mich vegetarisch oder vegan ernähre?

                Ja, vor allem darauf, dass du genug Proteine (Eiweiße) zu dir nimmst. Täglich sollten es 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sein, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), denn: Proteine beziehungsweise die Aminosäuren, aus denen sie bestehen, sind praktisch an allen Stoffwechselprozessen in den Zellen deines Körpers beteiligt.

                Du musst Proteine über die Nahrung aufnehmen, weil der Körper die meisten Aminosäuren nicht selber herstellen kann. Proteine, die gerade nicht gebraucht werden, kann er außerdem in Traubenzucker (Glukose) umwandeln und als Energiequelle nutzen.

                Die meisten Proteine stecken tatsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milch oder Eiern. Möchtest du auf diese lieber verzichten, kannst du aber sehr auf pflanzliche Eiweißquellen umsteigen, z.B. Bohnen, Linsen, Nüsse, Samen, Hafer oder Quinoa.

                Leckere und gesund Speisen für den Körper

                Dein Körper kann diese pflanzlichen Proteine übrigens noch ein wenig besser verwerten, wenn du sie mit hochwertigen Kohlenhydraten kombiniert, z.B. in einem Müsli mit Hafermilch, einer Linsensuppe mit Brot oder Bohnen mit Reis.

                Was fehlt mir, wenn ich beim Sport schnell schlapp und müde werde?

                Höchstwahrscheinlich das Spurenelement Eisen. Der Körper braucht es z.B., um rote Blutkörperchen herzustellen, die sämtliche Zellen, auch die Muskeln, mit Sauerstoff versorgen. Bei Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren sowie bei Frauen, die eine starke Regelblutung haben, kann vermehrt Eisenmangel auftreten.7 8

                Eisen steckt vor allem in Fleisch und Fisch, aber auch in Getreide. Tipp: Pepp dein Müsli morgens mit ein paar Tropfen Orangensaft auf. Die Fruchtsäure unterstützt im Darm die Aufnahme des Eisens aus dem Getreide.

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                Stand: 05.2024

                Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
                Autor
                Dipl.-Psych. Stephan Hillig

                Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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                Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
                Geprüft
                Stephanie Nitsch

                Stephanie Nitsch hat ihren Abschluss als examinierte Krankenschwester an der Universität zu Lübeck absolviert und arbeitete 10 Jahre im Operationsdienst verschiedener Fachgebiete. Als geprüfte Pharmareferentin besuchte sie anschließend neurologische und urologische Facharztpraxen, Kliniken und Apotheken. Im European Surgical Institute, dem europäischen Schulungszentrum der Firma Johnson&Johnson für minimal-invasive Chirurgie, betreute sie die CME-Kurse (Continuing Medical Education) für Chirurgen und war für die Schulung der neuen Außendienstmitarbeiter verantwortlich.

                Als spätere Gebietsmanagerin lagen ihr die Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Anwendungsberatung des Ethicon-Produktportfolios im Operationssaal besonders am Herzen. Als medizinische Redakteurin unserer Healthcare-Abteilung verfasst sie Fachpublikationen und Patienteninformationen.

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                Quellenangaben

                1 Zhang, X., Kapoor, D., Jeong, SJ. et al. Identification of a leucine-mediated threshold effect governing macrophage mTOR signalling and cardiovascular risk. Nat Metab 6, 359–377 (2024). https://doi.org/10.1038/s42255-024-00984-2

                2 de Souza RJ, Mente A, Maroleanu A, Cozma AI, Ha V, Kishibe T, Uleryk E, Budylowski P, Schünemann H, Beyene J, Anand SS. Intake of saturated and trans unsaturated fatty acids and risk of all cause mortality, cardiovascular disease, and type 2 diabetes: systematic review and meta-analysis of observational studies. BMJ. 2015 Aug 11;351:h3978. doi: 10.1136/bmj.h3978

                3 Mi N, Zhang M, Ying Z, Lin X, Jin Y. Vitamin intake and periodontal disease: a meta-analysis of observational studies. BMC Oral Health. 2024 Jan 20;24(1):117. doi: 10.1186/s12903-024-03850-5

                4 Hemilä H, Chalker E. Vitamin C reduces the severity of common colds: a meta-analysis. BMC Public Health. 2023 Dec 11;23(1):2468. doi: 10.1186/s12889-023-17229-8

                5 Cormick G, Betran AP, Romero IB, Cormick MS, Belizán JM, Bardach A, Ciapponi A. Effect of Calcium Fortified Foods on Health Outcomes: A Systematic Review and Meta-Analysis. Nutrients. 2021 Jan 22;13(2):316. doi: 10.3390/nu13020316

                6 Groenendijk I, van Delft M, Versloot P, van Loon LJC, de Groot LCPGM. Impact of magnesium on bone health in older adults: A systematic review and meta-analysis. Bone. 2022 Jan;154:116233. doi: 10.1016/j.bone.2021.116233

                7 Haider LM, Schwingshackl L, Hoffmann G, Ekmekcioglu C. The effect of vegetarian diets on iron status in adults: A systematic review and meta-analysis. Crit Rev Food Sci Nutr. 2018 May 24;58(8):1359-1374. doi: 10.1080/10408398.2016.1259210

                8 Cappellini MD, Santini V, Braxs C, Shander A. Iron metabolism and iron deficiency anemia in women. Fertil Steril. 2022 Oct;118(4):607-614. doi: 10.1016/j.fertnstert.2022.08.014

                Inhalt

                • Lohnen sich die High-Protein-Produkte?
                • Rolle von Kohlenhydraten beim Training
                • Richtige Kohlenhydrate entscheidend
                • Fitness und Fett passen nicht zusammen, oder?
                • Vitamine als Radikalfänger
                • Schlapp und müde nach dem Training

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                  Lesedauer ca. 7 min
                  10.03.2025

                  Ernährung bei Arthrose: Entzündungshemmend essen und trinken

                  Gelenkschmerzen, sei es durch Arthrose oder Rheuma, können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und den Alltag Betroffener haben. Diese Schmerzen entstehen durch Entzündungen, Verschleiß oder Verletzungen der Gelenke.

                  Eine gesunde Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung degenerative Gelenkerkrankungen und kann als unterstützende Maßnahme neben anderen Behandlungsmethoden dienen. Erfahren Sie mehr rund um das Thema Ernährung bei Arthrose.

                  Ausgewogene Ernährung bei Arthrose

                  Ernährung bei Gelenkschmerzen

                  • Die Ernährung bei Gelenkschmerzen sollte sich auf entzündungshemmende Lebensmittel konzentrieren, darunter Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder pflanzlichen Quellen. Gesunde Fette, Vollkornprodukte und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind ebenfalls wichtig.
                  • Eine ausgewogene Ernährung sollte Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Gelenkgesundheit sein, der regelmäßige Bewegung und, falls erforderlich, individuelle medizinische Maßnahmen einschließt.

                  Richtige Ernährung bei Arthrose

                  Die richtige Ernährung bei Arthrose sollte sich auf nährstoffreiche Lebensmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften konzentrieren, um die Gelenkgesundheit zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Gelenke.

                  Obst und Gemüse wie Beeren, Kirschen, Äpfel, Spinat, Brokkoli und Kartoffeln sind reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen, die entzündungshemmende Eigenschaften haben.

                  Nüsse und Samen wie Mandeln, Walnüsse, Chiasamen und Leinsamen liefern Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, während fettreiche Fischarten wie Lachs, Makrele und Sardinen reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Ingwer, Kurkuma, Knoblauch und Zimt besitzen entzündungshemmende Eigenschaften und eignen sich sowohl als Gewürze in Gerichten als auch als Zutaten für Tee.

                  Zusätzlich dazu können frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Koriander nicht nur den Geschmack von Speisen bereichern, sondern auch entzündungshemmend wirken.

                  Nüsse als gesunde Superfood-Alternative
                  Nüsse als gesunde Superfood-Alternative

                  Vollkornprodukte wie Hafer, Quinoa und Vollkornbrot sind gute Ballaststoffquellen, die zur Gewichtskontrolle beitragen und somit die Belastung der Gelenke verringern können. Omega-3-reiche Öle wie Leinöl und Rapsöl, sowie Olivenöl, sollten bevorzugt verwendet werden.

                  Optimale Hydration für starke Gelenke

                  Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, insbesondere durch Wasser, hält die Gelenke gut geschmiert und den Körper hydratisiert. Wir empfehlen Personen mit Herzschwäche oder Nierenerkrankungen, sich bezüglich der empfohlenen Trinkmenge mit ihrem behandelnden Arzt abzusprechen.

                  Eine ausgewogene Ernährung kann Teil eines umfassenden Ansatzes zur Bewältigung von Gelenkproblemen sein, der auch eine regelmäßige Bewegung, Gewichtskontrolle und gegebenenfalls medizinische Behandlungen umfasst.

                  Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte eine ärztliche Kontrolle durchgeführt und bei Bedarf ein Mangel gezielt gedeckt werden.

                  Richtige Trinkmenge für starke Gelenke
                  Die richtige Trinkmenge für starke Gelenke finden

                  Welche Lebensmittel bei Arthrose meiden?

                  Bestimmten Lebensmitteln werden wiederum entzündungsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Diese sollten folglich bei einer antientzündlichen Ernährung bei Arthrose vermieden werden. Dazu gehören:

                  1. Rotes Fleisch: Hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren in rotem Fleisch können Entzündungen fördern und Arthrose-Symptome verschärfen. Insbesondere fettreiches Fleisch ist reich an entzündungsfördernden Fettsäuren. Aber nicht nur die Menge ist entscheidend. Auch die Haltungsform hat einen Einfluss auf die Nährstoffzusammensetzung. So sind Produkte aus artgerechter Haltung weniger reich an Arachidonsäure und somit empfehlenswerter.1

                    Auch die Art und Weise der Zubereitung kann Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Besonders besorgniserregend sind Garmethoden, bei denen rotes Fleisch oder Fleischwaren direktem Kontakt mit einer Flamme oder einer heißen Oberfläche ausgesetzt sind, wie zum Beispiel beim Grillen oder Braten.2
                  2. Tierische Milchprodukte: Einige Menschen reagieren empfindlich auf Milchprodukte, insbesondere auf Milchproteine, was zu Entzündungen beitragen kann. Auch hier kann Weidemilch gegenüber Milch von Stalltieren punkten.1
                  3. Eier: Eigelb enthält ebenfalls Arachidonsäure, die zu entzündungsfördernden Prozessen im Körper beitragen kann. Einige Menschen mit Arthrose berichten über eine Verschlechterung der Symptome nach dem Verzehr von Eiern. Beim Backen kann auf Alternativen zurückgegriffen werden.1
                  4. Alkohol und zuckerhaltige Getränke: Diese können entzündliche Reaktionen im Körper verstärken und sollten daher in Maßen konsumiert werden.
                  5. Omega-6 haltige Lebensmittel: Omega-6 ist u. a. in Sonnenblumenöl und Margarine, Butter, Käse, Eier, Fleisch- und Wurstwaren enthalten. Omega-6-Fettsäuren sind lebensnotwendig und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Dabei ist jedoch das Verhältnis zu ihrem natürlichen Gegenspieler Omega-3 wichtig. In der heutigen Ernährung überwiegt häufig der Anteil der Omega-3- Fettsäuren, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann.
                  6. Einfache Kohlenhydrate wie beispielsweise in Süßigkeiten, Fruchtsäften, Müsli und Backwaren lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen. Nach einer Mahlzeit ist das normal, jedoch können anhaltend hohe Zuckermengen im Blut Entzündungen fördern. Der körpereigene Botenstoff NF-κB spielt dabei eine wichtige Rolle. Er wird durch Essen im Allgemeinen aktiviert, aber besonders ein hoher Blutzuckerspiegel führt zu einer verstärkten Produktion von NF-κB. Ein übermäßiger Verzehr einfacher Kohlenhydrate kann so die Entwicklung einer stillen Entzündung begünstigen.3

                  Diese Lebensmittel werden aufgrund ihrer potenziellen Auswirkungen auf Entzündungsprozesse im Körper vermieden. Doch nicht alle Menschen mit Gelenkproblemen reagieren gleich. Ein Ernährungsberater kann Ihnen helfen, entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu erkennen und diese durch geeignetere zu ersetzen.

                  Wichtig zu wissen

                  Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) besteht die Basis einer vollwertigen Ernährung aus pflanzlichen Lebensmitteln. Ergänzend können tierische Lebensmittel den Bedarf an B-Vitaminen, Eisen und Zink decken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 300 bis 600 g/ Woche.4

                  Entzündungshemmend essen

                  Eine entzündungshemmende Ernährung konzentriert sich darauf, Lebensmittel zu wählen, die dazu beitragen können, chronische Entzündungen im Körper zu reduzieren.

                  Für eine gute Darmgesundheit sind Vollkornprodukte wie Haferflocken, Quinoa und Vollkornbrot empfehlenswert, die darin enthaltenen Ballaststoffe können eine gesunde Darmfunktion unterstützen. Mit Joghurt, Kefir und fermentierten Lebensmitteln werden außerdem Probiotika für eine gesunde Darmflora zugeführt.

                  Vollkorn gilt als die gesündere Wahl.
                  Vollkornnudeln: eine ballaststoffreiche Alternative

                  Bei Gelenkschmerzen kann eine spezifische Ernährung dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Gesundheit der Gelenke zu unterstützen. Hier sind einige Tipps:

                  1. Omega-3-Fettsäuren: Fischöl und Lebensmittel reich an Omega-3-Fettsäuren, wie Lachs, Makrele, Chiasamen und Leinsamen.
                  2. Antioxidantien: Lebensmittel mit hohem Antioxidantiengehalt, wie Beeren, Kirschen, Granatäpfel und dunkles Blattgemüse, können helfen, oxidative Stressreaktionen zu reduzieren, die mit Gelenkentzündungen in Verbindung stehen können.
                  3. Ingwer und Kurkuma: Sie können in die Ernährung durch das Würzen von Speisen oder das Zubereiten von Ingwer- oder Kurkuma-Tee integriert werden.
                  4. Vitamin C-reiche Lebensmittel: Lebensmittel wie Orangen, Paprika, Erdbeeren und Brokkoli sind reich an Vitamin C.
                  5. Gesunde Fette: Lebensmittel mit gesunden Fetten, wie Avocado, Hülsenfrüchte und Nüsse sowie kaltgepresste native Pflanzenöle, können entzündungshemmende Effekte haben und zur Gelenkgesundheit beitragen.
                  6. Vitamin D: Eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr ist wichtig für die Knochengesundheit. Mit Hilfe von Sonnenlicht stellt der Körper den Großteil des Bedarfs selbst her, in Lebensmitteln wie Innereien, Seefisch und Eiern ist zudem Vitamin D enthalten.
                  7. Gesunde Eiweiße: Pflanzliche Eiweiße sind in Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen sowie in Getreiden wie Hafer oder Hirse enthalten.
                  8. Vermeidung von Lebensmitteln, die Entzündungen fördern: Reduzieren Sie den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln, raffinierten Kohlenhydraten (Weizenmehl) und gesättigten Fetten, da diese Entzündungen im Körper verstärken können.


                  Übrigens: In unserer Rubrik Rezepte für antientzündliche Ernährung entdecken Sie eine Vielzahl köstlicher Gerichte, die nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch dabei helfen können, entzündliche Prozesse im Körper zu mildern.

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                  Gut zu wissen – das richtige Verhältnis ist entscheidend

                  Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren spielen in unserem Körper eine entscheidende Rolle, da sie lebensnotwendig sind und über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Während Omega-3-Fettsäuren Entzündungen hemmen können, haben Omega-6-Fettsäuren das Potenzial, entzündungsfördernde Substanzen zu produzieren.

                  Dies trägt beispielsweise zur Stärkung des Immunsystems während einer Infektion oder zur Wundheilung bei einer Verletzung bei. Ein Ungleichgewicht zugunsten von Omega-6-Fettsäuren kann jedoch negative Auswirkungen haben und zu einer Verschlechterung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen führen. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Fettsäuren ist daher entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit. Idealerweise sollte das Verhältnis bei etwa 1 Teil Omega-3 zu 5 Teilen Omega-6 liegen.5,6,7

                  Entzündungen mindern durch Gewichtsreduktion

                  Zuviel Gewicht kann nicht nur die Gelenke belasten, auch werden Entzündungsprozesse durch übermäßiges Bauchfett gefördert. Mit einer Gewichtsreduktion lassen sich Gelenkbeschwerden und chronisch schwelgende Entzündungen im Körper minimieren. Sport wirkt sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit aus, indem Stoffwechselprozesse gefördert und überschüssige Kalorien reduziert werden.8

                  Vage Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Hautunreinheiten und Müdigkeit könnten auf eine altersbedingte, stille Entzündung hindeuten. Diese wird oft durch Endotoxine aus abgestorbenen Bakterien verursacht, die beispielsweise bei chronischen Zahnfleischentzündungen oder einem gestörten Darmgleichgewicht entstehen. Selbst geringe Mengen dieser Endotoxine im Blut können eine schädliche Entzündung auslösen, indem sie das Immunsystem aktivieren.

                  Allergene, Umweltgifte, chronischer Stress und vor allem Übergewicht verstärken diese Reaktion. Um gegen diese Entzündung vorzugehen, ist es wichtig, das Gewicht zu normalisieren. Dabei reicht es nicht aus, nur Kalorien zu zählen; bewusste Entspannung und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls entscheidend, um effektiv Bauchfett abzubauen.9

                  Ernährung bei Arthrose: Entzündungshemmend essen

                  Eine gesunde Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung degenerative Gelenkerkrankungen und kann als unterstützende Maßnahme neben anderen Behandlungsmethoden dienen. 

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                  Altersbedingte Entzündungen im gesamten Körper verbessern

                  Frühere Forschung hat gezeigt, dass bestimmte Ernährungsbestandteile wie Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen und Chia-Samen vorkommen, entzündungshemmend wirken und stille Entzündungen signifikant reduzieren können.

                  Eine Omega-3-reiche Ernährung wurde mit einer Verringerung gängiger Entzündungsmarker im Blut wie dem C-reaktiven Protein (CRP) und Interleukin-6 in Verbindung gebracht. Eine neue Pilotstudie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) hat gezeigt, dass eine Kombination aus drei Faktoren noch effektiver ist.9

                  Das Ergebnis dieser Studie legt nahe, dass eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß ist und mit regelmäßiger körperlicher Aktivität kombiniert wird, entscheidend für eine optimale entzündungshemmende Wirkung ist. Diese Kombination hat das Potenzial, altersbedingte Entzündungen im gesamten Körper zu verbessern.9

                  Empfohlene Ernährungsweise bei Arthrose: Mediterrane Kost

                  Arthrose zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen, die nicht nur den mechanischen Verschleiß, sondern auch Entzündungsreaktionen beinhalten. Eine gesunde Ernährung kann die Therapie unterstützen. Empfohlene Ernährungstipps bei Arthrose umfassen eine mediterrane, pflanzenbetonte Ernährung.10

                  Stand: 04.2024

                  Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
                  Geprüft
                  Dipl.-Psych. Stephan Hillig

                  Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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                  Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
                  Autorin
                  Stephanie Nitsch

                  Stephanie Nitsch hat ihren Abschluss als examinierte Krankenschwester an der Universität zu Lübeck absolviert und arbeitete 10 Jahre im Operationsdienst verschiedener Fachgebiete. Als geprüfte Pharmareferentin besuchte sie anschließend neurologische und urologische Facharztpraxen, Kliniken und Apotheken. Im European Surgical Institute, dem europäischen Schulungszentrum der Firma Johnson&Johnson für minimal-invasive Chirurgie, betreute sie die CME-Kurse (Continuing Medical Education) für Chirurgen und war für die Schulung der neuen Außendienstmitarbeiter verantwortlich.

                  Als spätere Gebietsmanagerin lagen ihr die Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Anwendungsberatung des Ethicon-Produktportfolios im Operationssaal besonders am Herzen. Als medizinische Redakteurin unserer Healthcare-Abteilung verfasst sie Fachpublikationen und Patienteninformationen.

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                  Quellenangaben

                  1. Jossé, S. (09.2022). Entzündung: Wie hilft antientzündliche Ernährung? Online verfügbar unter: https://www.mein-allergie-portal.com/allergie-allgemein/904-entzuendungen-lindern-wie-kann-eine-antientzuendliche-ernaehrung-helfen.html. Abgerufen am 12.02.2024.
                  2. Ärzteblatt (Hrsg.) (10.2024). WHO-Behörde stuft rotes Fleisch und Wurst als krebserregend ein. Online verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/64572/WHO-Behoerde-stuft-rotes-Fleisch-und-Wurst-als-krebserregend-ein. Abgerufen am 12.02.2024.
                  3. Bosmann S. / M. Werner (o. D.). Schmerz und Ernährung. Online verfügbar unter: https://www.schmerzgesellschaft.de/patienteninformationen/ergaenzende-verfahren/schmerz-und-ernaehrung. Abgerufen am 14.02.2024.
                  4. DGE – Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (Hrsg.) (o. D.). Fleisch, Wurst, Fisch und Eier. Online verfügbar unter: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/dge-ernaehrungsempfehlungen/dge-ernaehrungskreis/fleisch-wurst-fisch-und-eier/. Abgerufen am 12.02.2024

                  Inhalt

                  • Richtige Ernährung bei Arthrose
                  • Optimale Hydration
                  • Welche Lebensmittel bei Arthrose meiden?
                  • Entzündungshemmend essen
                  • Altersbedingte Entzündungen
                  • Empfohlene Ernährungsweise
                  Kaffee bei Arthrose: Positive und negative Auswirkungen

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                    Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
                    Autor: Dipl.-Psych. Stephan Hillig
                    Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
                    Geprüft von: Stephanie Nitsch
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                    Lesedauer ca. 16 min
                    03.07.2025

                    10 Tipps für den Arztbesuch bei Gelenkschmerzen

                    Zum Arzt geht niemand gern. Umso wichtiger, die ohnehin meist knapp bemessene Zeit in der Praxis bestmöglich für sich und sein Anliegen zu nutzen. Mit kluger Vorbereitung und ein wenig Fingerspitzengefühl gelingt das.

                    Hier kommen zehn Tipps, die dafür sorgen, dass niemand nach einem Arztbesuch mehr Fragezeichen im Kopf hat als vorher.

                    Arztbesuch wegen Gelenkschmerzen: Arzt zeigt Patientin Röntgen-Aufnahmen am Computer

                    Viele gute Gründe für einen Arztbesuch

                    Im Schnitt geht jede(r) Deutsche pro Jahr etwa 3-5 Mal zu einer Ärztin oder einem Arzt.¹ Viele dieser Arztbesuche haben das Ziel, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, kurz AU, ausgestellt zu bekommen, um nicht krank zur Arbeit gehen zu müssen.

                    Nach Angaben der Krankenkasse DAK kam jede(r) Beschäftigte 2023 auf diese Weise auf fast fünf Fehltage, obwohl es keine Sommergrippewelle gab und Corona nahezu zum Erliegen gekommen war.²

                    Die meisten Fehltage wurden durch folgende Erkrankungen verursacht:

                    • Infektionen der Atemwege (v.a. Erkältung, Grippe)
                    • Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems (z.B. Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen)
                    • Psychische Diagnosen (z.B. Depressionen, Ängste)

                    Doch nicht nur akute Beschwerden, sondern auch chronische Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder Bluthochdruck müssen regelmäßig ärztlich begutachtet und überwacht werden. Darüber hinaus gehen einige Menschen auch zum Arzt, um gar nicht erst ernsthaft krank zu werden. Sie lassen sich z.B. impfen oder nehmen Vorsorgeuntersuchungen wie z.B. eine Mammografie oder eine Darmspiegelung in Anspruch.

                    Des Weiteren muss z.B. auch eine Schwangerschaft kontinuierlich untersucht werden. Und ist das Kind dann auf der Welt, folgen weitere Vorsorgeuntersuchungen bei der Kinderärztin oder dem Kinderarzt, die oder den Mütter und Väter selbstverständlich auch aufsuchen müssen, wenn ihre Kinder krank werden.

                    Alle Arztbesuche haben eines gemeinsam

                    Die Gründe für einen Arztbesuch sind also vielfältig. Doch sie haben eines gemeinsam: Etwas stimmt nicht. Ganz und gar nicht. Mit dem Körper oder mit der Seele.

                    Menschen, die eine Arztpraxis aufsuchen, geht es nicht gut. Möglicherweise haben sie erst mal versucht, sich mit Hausmitteln und frei verkäuflichen Medikamenten selbst zu behandeln.

                    Arzt tastet bei der Begutachtung des Patienten den Arm ab
                    Arzt tastet bei der Begutachtung des Patienten den Arm ab

                    Aber es wurde nicht besser, vielleicht sogar schlimmer. Wer also eine Arztpraxis aufsucht, macht sich Sorgen, hat vielleicht Schmerzen, Fieber, misstraut dem eigenen Körper und will, dass das wieder aufhört. Der Arzt soll helfen – so schnell wie möglich. Deshalb hier gleich der erste Tipp für den Arztbesuch:

                    Tipp 1 für den Arztbesuch: In die Schuhe des Gegenübers schlüpfen

                    Patienten sollten immer im Hinterkopf behalten, dass die Person am anderen Ende des Stethoskops auch bloß ein Mensch ist und kein „Gott in Weiß“.

                    Jeder Arzt spricht Woche für Woche mit hunderten Patienten, die alle Anspruch auf eine genaue Diagnostik haben und alle eine Behandlung erwarten, die schnell Heilung oder wenigstens Linderung bringt – eine enorme Verantwortung. Ihr gerecht zur werden, wird für viele niedergelassene Ärzte bei immer knapper bemessenen Zeit- und Erstattungsbudgets zunehmend schwieriger.

                    Selbstschutz in Weiß: Warum Ärzte manchmal reserviert wirken

                    Um den Beruf trotzdem langfristig ausüben zu kommen, ist eine emotional-professionelle Distanz zum Patienten unabdingbar. Häufig wird sie von diesen jedoch als Desinteresse, Oberflächlichkeit oder Gefühlskälte missdeutet. Aber dieser Eindruck stimmt nicht. Für die Ärztin oder den Arzt hat dieses Verhalten vielmehr auch etwas mit Selbstschutz zu tun.

                    Nichtsdestotrotz kann auch ein Arzt mal einen schlechten Tag haben. Vielleicht wirkt sie oder er im ersten Moment ein wenig gedankenverloren. Aber wie sollte das auch anders sein, wenn die Medizinerin oder Mediziner gerade einem anderen Menschen mitteilen musste, dass er eine schwere, vielleicht sogar eine lebensbedrohliche Krankheit hat?

                    Keiner ist unfehlbar und niemand perfekt

                    Möglicherweise weiß der Arzt nicht sofort ganz genau, worüber er mit dem Patienten beim letzten Termin gesprochen hat. Nur: Der Patient muss sich lediglich an ein Ereignis erinnern. Die Ärztin oder der Arzt hat dagegen hunderte Gespräche im Kopf, die oft ähnlich ablaufen und schafft es deshalb vielleicht nicht, sich an jedes Detail zu erinnern. Und, ja, Ärzte werden auch mal selbst krank und brauchen auch mal Urlaub. Das ist menschlich.

                    Zugegeben, es fällt nicht immer leicht, in die Schuhe seines Gegenübers zu schlüpfen. Aber es kann eine sehr wichtige Voraussetzung dafür schaffen, dass sich seltener Misstöne und Missverständnisse entwickeln und der Arztbesuch für beide Seiten erfolgreich verläuft.

                    Tipp 2 für den Arztbesuch: Experte in eigener Sache werden.

                    Ja, die Ärztin oder der Arzt hat Medizin studiert, vielleicht geforscht und beschäftigt sich seit Jahren mit ihrem oder seinem Fachgebiet. Doch das bedeutet keinesfalls, dass Ärztinnen und Ärzte ihren Patientinnen und Patienten alles abnehmen können.

                    Ärzte können Diagnosen stellen, Therapien verordnen und Folgetermine vereinbaren, um den Heilungsverlauf zu beobachten. Aber wie gut eine Behandlung anschlägt, hängt vor allem davon ab, wie „therapietreu“ sich Patienten in ihrem Alltag, zwischen den Arztterminen verhalten und wie gewissenhaft sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes halten. Diese Verantwortung muss jeder Patient für sich selbst übernehmen.

                    Mit Schulterschmerzen beim Arzt
                    Patientin bei Arztbesuch wegen Schulterschmerzen

                    Wer sich informiert, übernimmt Verantwortung

                    Dies fällt umso leichter, je besser Patientinnen und Patienten über ihre Erkrankung informiert sind. Das gilt grundsätzlich auch für meist harmlose Wehwehchen wie z.B. Grippe oder Rückenschmerzen, aber besonders für chronische und schwerwiegende Erkrankungen wie Rheuma oder Krebs.

                    Je besser Patienten die Hintergründe und Notwendigkeiten ihrer Behandlungen verstehen, desto stärker stehen sie dahinter und umso „therapietreuer“ können sie sich verhalten. Das kann sich im weiteren Verlauf auch wieder positiv auf das Arztgespräch auswirken: Gut informierten Patienten fällt es nämlich leichter, über ihre Krankheit zu sprechen und gezieltere Nachfragen zu stellen.

                    Wie können Patienten zu Experten in eigener Sache werden?

                    Dazu müssen sie keine medizinischen Fachbücher wälzen. Viele medizinischen Fachgesellschaften bieten z.B. auch für Betroffene leicht verständlich geschriebene Broschüren und Webseiten zu unterschiedlichen Krankheitsbildern an. Darüber hinaus existieren mittlerweile zu vielen Erkrankungen Selbsthilfe-Organisationen, die von Betroffenen für Betroffene ins Leben gerufen wurden.

                    Auch diese tragen auf ihren Internetseiten wertvolle Informationen zusammen und bieten in vielen Fällen zusätzliche Beratung sowie Selbsthilfegruppen vor Ort an. Last, not least wurden von vielen Ärzten sowie Betroffenen anschauliche Bücher und Ratgeber zu zahlreichen Krankheitsbildern verfasst, die ebenfalls dabei helfen können, Expertin oder Experte in eigener Sache zu werden.

                    Empfehlenswerte Anlaufstellen für Patienten mit Gelenkschmerzen:

                    • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
                    • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC)
                    • Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP)
                    • Deutsche Rheuma-Liga
                    • Deutsche Schmerzliga
                    Behandlung von Gelenkschmerzen

                    Tipp 3 für den Arztbesuch: Gut vorbereitet sein.

                    Denn im Schnitt dauert ein Arztgespräch in Deutschland weniger als acht Minuten. Und 80% der „Kontaktzeiten“, wie Forschende dazu sagen, betragen weniger als 15 Minuten³.

                    Ja, es ist richtig, sich darüber zu beklagen und Verbesserungen im Gesundheitssystem zu fordern. Das wird aber kurzfristig nichts daran ändern, dass das nächste Arztgespräch erneut nach wenigen Minuten endet.

                    Umso wichtiger ist es, sich einen Plan zurechtzulegen. Dabei können folgende Überlegungen helfen:

                    Wie hat sich mein Gesundheitszustand seit meinem letzten Termin entwickelt?

                    In diesem Zusammenhang kann z.B. ein Symptom- oder (Gelenk-)Schmerz-Tagebuch sehr hilfreich sein. Es sollte idealerweise jeden Tag festgehalten werden, ob und wann Beschwerden aufgetreten sind, wie stark sie waren (z.B. auf einer Skala von 1 bis 10) und wie lange sie anhielten.

                    Bei vielen Schmerzerkrankungen können auch Einflüsse wie Stress, Schlafmangel, hormonelle Umstellungen oder bestimmte Lebensmittel Schmerzattacken begünstigen. Bewusstes Entspannen, Ruhe, Wärme, schöne Musik oder ein Spaziergang können Schmerzattacken dagegen verhindern.

                    Auch das gehört ins Tagebuch: Was tat mir gut? Was tat mir nicht gut? – Solche Aufzeichnungen sollten Patientinnen und Patienten beim Arztgespräch möglichst immer bei sich haben.

                    Was hat sich durch die Behandlung verändert?

                    Insbesondere, wenn die Ärztin oder der Arzt Medikamente verordnet hat, kommt es darauf an, zu beobachten und festzuhalten, ob und wie diese wirken. Wie schnell tritt die Wirkung ein? Ist die Dosierung ausreichend, zu hoch oder zu niedrig?

                    Treten unangenehme Nebenwirkungen auf und wenn ja, welche? Mussten neben dem verordneten Präparat weitere Arzneimittel eingenommen werden? Gibt es eventuell Schwierigkeiten bei der Einnahme oder Anwendung des Medikaments (z.B. Einnahmezeitpunkt, Teilbarkeit der Tabletten, Handhabung der Spritzen usw.)? – Helfen Medikamente nicht so wie erhofft, sollte dies unbedingt mit dem Arzt besprochen werden.

                    Was will ich für mich mit dem Arztgespräch erreichen?

                    Acht Minuten sind schnell vorbei. Deshalb kommt es darauf an, sich klar zu fokussieren. Auch die Ärztin oder der Arzt hätte sicher gern mehr Zeit für weitere Fragen (siehe Tipp 1). Aber das Wartezimmer ist voll und in Behandlungszimmer zwei und drei sitzt schon die nächste Patientin oder der nächste Patient.

                    Also: Vorher festlegen, welche Fragen die Ärztin oder der Arzt auf jeden Fall beantwortet soll. Dabei gilt: Je komplexer eine Frage ausfällt, umso mehr Zeit wird ihre Beantwortung in Anspruch nehmen und umso weniger Fragen können insgesamt im Arztgespräch gestellt werden. Auch hier gilt also: Weniger ist mehr. Nichtsdestotrotz sollten Patientinnen und Patienten immer nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen.

                    Tipp 4 für den Arztbesuch: Unterstützung holen.

                    Vier Augen sehen und vier Ohren hören mehr als zwei. Patienten sollten sich also von einer Vertrauensperson begleiten lassen. Das kann z.B. die Partnerin oder der Partner sein, die erwachsene Tochter, der erwachsene Sohn oder ein anderer Angehöriger. Aber auch die beste Freundin oder der beste Freund darf zum Arztgespräch mitkommen.

                    Wichtig ist, die Praxis vorher darüber zu informieren, wer mitkommen und dabei sein wird und ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass diese Person alles mithören und sich gegebenenfalls auch Notizen machen darf.

                    Die Begleitperson sollte über die Erkrankung Bescheid wissen, um die es in dem Arztgespräch gehen wird. Außerdem sollten Patientinnen und Patienten mit ihr vor dem Termin besprechen, was sie von ihr in der Praxis erwarten:

                    • Soll die Vertrauensperson „nur“ zuhören und/oder das Ganze durch ihre Anwesenheit einfach etwas leichter machen?
                    • Soll sie selbst aktiv Fragen stellen?
                    • Soll sie hinterher Zeit haben, um das Arztgespräch nochmal gemeinsam Revue passieren zu lassen?

                    Diese Punkte sollten im Vorwege geklärt werden. Wenn möglich, sollten sich Patientinnen und Patienten immer von derselben Person begleiten lassen. Es ist aber auch vollkommen in Ordnung, auch mal allein in das Arztgespräch zu gehen.

                    Tipp 5 für den Arztbesuch: Wichtige Dokumente aushändigen lassen.

                    Obwohl Patienten in der Regel kein Schriftstück unterzeichnen müssen, kommt automatisch ein Vertrag zustande, wenn sie eine Arztpraxis betreten: der Behandlungsvertrag. Ihr Vertragspartner ist, heißt es auf Juristen-Deutsch, der „Behandelnde“.

                    Dabei kann es z.B. um folgende Personen handeln:

                    • Eine (Fach-)Ärztin oder einen (Fach-)Arzt
                    • Eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut
                    • Eine Heilpraktikerin oder ein Heilpraktiker

                    Die oder der „Behandelnde“ verpflichtet sich, eine medizinische Leistung zu erbringen. Patientinnen und Patienten wollen diese in Anspruch nehmen.

                    Ferner haben sie Anspruch darauf, dass eine Behandlung den allgemein anerkannten fachlichen Standards entspricht. Ein Recht auf einen Behandlungs- oder gar Heilungserfolg lässt sich daraus allerdings nicht ableiten.⁴

                    Darüber hinaus müssen Patienten umfassend und verständlich über ihre Behandlung informiert und aufgeklärt werden. Dazu gehören die notwendigen Untersuchungen, die Diagnose(n), die geplanten Therapien und die zu erwartende gesundheitliche Entwicklung.

                    Patienten müssen außerdem genau über Risiken und Chancen einer Behandlung aufgeklärt werden. Stehen mehrere Therapien zur Auswahl, die mit unterschiedlichen Belastungen, Risiken und Heilungschancen verbunden sind, müssen Patienten auch darüber umfassend informiert werden.

                    Checkliste: Wurde ich umfassend aufgeklärt? (JA/NEIN)

                    JaNein
                    Wurde mir umfassend und verständlich erklärt, welche Untersuchungen anstehen und wie diese ablaufen?
                    Wurden mir die Untersuchungsergebnisse (z.B. Laborwerte, Röntgenbilder) anschaulich erläutert?
                    Wurde mir meine Diagnose ausführlich und verständlich erklärt?
                    Wurde mit mir der weitere Krankheitsverlauf (mit oder ohne Behandlung), die Heilungsaussichten und mögliche Folgeerkrankungen besprochen?
                    Wurde mir erklärt, welche Behandlungsschritte erfolgen sollen?
                    Ist die Ärztin/der Arzt auch darauf eingegangen, wie notwendig oder dringend die Behandlung ist?
                    Wurden mir die Chancen, aber auch die Risiken der Behandlung aufgezeigt?
                    Hat mich die Ärztin/der Arzt auf mögliche Behandlungsalternativen und ihre Vor- und Nachteile hingewiesen?
                    Ist die Ärztin/der Arzt auf die Wirkung und auf mögliche Nebenwirkungen der Medikamente eingegangen?
                    Wurde ich über Kosten, die nicht von meiner gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, vorab schriftlich informiert?

                    Jeder Fall muss dokumentiert werden

                    Ärztinnen und Ärzte sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Behandlung von allen Patienten in einer Akte zu dokumentieren (auf Papier oder digital). Diese Patientenakten müssen Ärzte nach Abschluss einer Behandlung 10 Jahre lang aufbewahren.

                    Folgende Punkte müssen in jeder Patientenakte zeitnah und vollständig dokumentiert werden:

                    • Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese): körperliche Beschwerden, psychische Verfassung, soziale Belastungen, Krankheitsfälle in der Familie
                    • Diagnosen (z.B. Rückenschmerzen, Rheuma, Herzinfarkt oder Bluthochdruck)
                    • Untersuchungen und deren Ergebnisse und Befunde (z.B. Ultraschall, Laborwerte, EKG)
                    • Therapien und ihre Wirkungen (Arzneimittel, auftretende Nebenwirkungen)
                    • Eingriffe und ihre Wirkungen (etwa OP-Berichte, Narkoseprotokolle)
                    • Aufklärungen und Einwilligungen
                    • Arztbriefe (Mitteilungen anderer Mediziner)

                    Patienten haben jederzeit das Recht, ihre vollständigen Behandlungsunterlagen einzusehen. Sie dürfen darüber hinaus Abschriften aus der Patientenakte verlangen. Die Arztpraxis muss ihnen z.B. fotokopierte Unterlagen oder entsprechende Datenträger zur Verfügung stellen.

                    Die Kosten dafür muss allerdings Patienten übernehmen. Geht es jedoch um das Einholen einer Zweitmeinung bei einer anderen Ärztin oder einem anderen Arzt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Zusammenstellung und Überlassung der Behandlungsunterlagen (siehe Tipp 8).

                    Plus-Tipp

                    Unabhängig davon, warum Patienten ihre Behandlungsunterlagen angefordert haben, sollten sie diese selbst gut zuhause in einem Ordner oder einer Mappe aufbewahren, um sie jederzeit griffbereit zu haben.

                    Fordern andere Stellen, z.B. die Krankenkasse oder eine Sozialbehörde Behandlungsunterlagen an, sollten Patienten jedoch keine Originaldokumente aus der Hand geben, sondern immer Kopien anfertigen und nur diese einreichen.

                    Tipp 6 für den Arztbesuch: IGeL-Angebote genau prüfen

                    Bei vielen Erkrankungen könne Ärztinnen und Ärzte Untersuchungen oder Behandlungsmaßnahmen anbieten, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Dabei handelt es sich um sogenannte „Individuelle Gesundheitsleistungen“, kurz IGeL.

                    Sie werden vor allem deshalb nicht oder nur in Einzelfällen von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, weil bislang in Studien nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte, dass sie wirksamer sind als jene Maßnahmen, deren Kosten bereits übernommen werden. Ob eine neue Untersuchungs- oder Behandlungsmethode von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden sollte, darüber entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in Berlin.

                    Bekommen Patienten IGeL angeboten, müssen sie vor Untersuchungs- oder Behandlungsbeginn umfassend über die Methode und die anfallenden Kosten aufgeklärt werden (siehe Tipp 5) und anschließend schriftlich zustimmen – mit ihrer Unterschrift –, dass sie die IGeL ausdrücklich in Anspruch nehmen wollen.

                    Der IGeL-Monitor bringt Klarheit

                    Doch ob eine Igel tatsächlich sinnvoll ist, kann im Einzelfall für medizinische Laien schwer zu entscheiden sein. Patienten sollten sich für diese Entscheidung genügend Zeit nehmen und möglichst nicht spontan zustimmen. Haben sie auch nach der Beratung durch die Ärztin oder den Arzt noch Zweifel, sollten sich Patienten von ihrer Krankenversicherung beraten lassen.

                    Darüber hinaus hat der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) ein Online-Angebot zu diesem Thema aufgebaut, das laufend erweitert und aktualisiert wird: den Igel-Monitor. Hier können sich Patienten umfassend über die Vor- und Nachteile von Igel-Angeboten informieren.

                    Tipp 7 für den Arztbesuch: Schneller einen Termin bekommen

                    Nach Angaben der Deutschen Stiftung Patientenschutz warten Patienten in Deutschland im Schnitt 30 Tage auf einen Termin beim Facharzt. Und die Organisation rechnet damit, dass sich diese Wartezeit durch den Wegfall der sogenannten Neupatientenregelung noch weiter verlängert. Deshalb sollten sich Betroffene nicht nur auf eigene Faust um einen Arzttermin kümmern.

                    Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat z.B. einen bundesweiten Terminservice in Leben gerufen. Unter der Telefonnummer 116 117 können gesetzlich Versicherte Termine bei Fachärzten und Psychotherapeuten vereinbaren. Patienten, die einen Vermittlungscode haben (dieser steht auf dem Überweisungsschein), können Termine auch selbst online vereinbaren. Die Internet-Adresse dafür lautet: https://eterminservice.de/terminservice.

                    Die folgenden Anbieter bieten ähnliche Terminservices an:

                    • Doctolib
                    • Arzt-direkt
                    • Dr. Flex

                    Patientinnen und Patienten, die solche Services in Anspruch nehmen, bekommen dann aber häufig einen Termin in einer (Fach-)Arztpraxis, die sie noch nicht kennen. Natürlich sind sie erst mal froh, überhaupt einen freien Termin ergattert zu haben. Nichtsdestotrotz sollten sie auch dann darauf achten, ob sie sich in der Praxis gut aufgehoben fühlen.

                    Die nachfolgende Checkliste kann dabei helfen, die Qualität eine Arztpraxis besser einzuschätzen.⁵

                    Checkliste: Fühle ich mich in der Praxis gut aufgehoben?

                    JaNein
                    Kann ich die (Fach-)Arztpraxis gut erreichen?
                    Werde ich in der Praxis freundlich und respektvoll behandelt?
                    Nimmt mein(e) Ärztin/Arzt mich und mein Anliegen ernst?
                    Werden in der Praxis meine Persönlichkeit und meine Intimsphäre respektiert?
                    Erhalte ich eine verständliche und neutrale Aufklärung, Information und Beratung?
                    Bekomme ich Hinweise auf weiterführende verlässliche Informationsquellen und Beratungsangebote?
                    Bezieht meine Ärztin/mein Arzt mich und meine Wünsche in alle Entscheidungen ein?
                    Akzeptiert meine Ärztin/mein Arzt, dass ich im Zweifelsfall eine zweite Meinung einholen möchte?
                    Wird in der Praxis der Schutz meiner persönlichen Daten gewahrt?
                    Kann ich erkennen, ob meine Ärztin/mein Arzt und das Mitarbeiterteam an Fortbildungsveranstaltungen und Qualitätsprogrammen teilnehmen?
                    Wird in der Praxis auf möglichst große Sicherheit bei meiner Behandlung geachtet?
                    Erhalte ich ohne Probleme Zugang zu meinen Patientenunterlagen?
                    Kooperiert die Praxis mit anderen Ärztinnen/Ärzten?

                    Wichtig: Je häufiger Patienten in dieser Checkliste ein „Nein“ angekreuzt haben, desto mehr spricht dafür, dass die so bewertete Arztpraxis für sie nicht die passende Anlaufstelle darstellt. Dann sollten sie so schnell wie möglich die Arztpraxis wechseln.

                    Tipp 8 für den Arztbesuch: Eine Zweitmeinung einholen

                    Wird Patientinnen oder Patienten geraten, sich bei Gelenkschmerzen operieren zu lassen, handelt es sich dabei in der Regel um planbare Eingriffe, also Operationen, die nicht sofort oder gar notfallmäßig durchgeführt werden müssen. Doch gerade bei Gelenkschmerzen sind häufig verschiedene Vorgehensweisen denkbar. So kann es durchaus sein, dass es genauso sinnvoll ist abzuwarten, wie unmittelbar einen operativen Eingriff durchzuführen.

                    Das gilt insbesondere für Eingriffe an der Wirbelsäule, für Gelenkspiegelungen an der Schulter und die Implantation einer Knieendoprothese. Deshalb haben Patienten bei diesen planbaren Eingriffen einen Rechtsanspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung.

                    Sie können mit einer Ärztin oder einem Arzt mit besonderen Fachkenntnissen und Erfahrungen offene Fragen besprechen und sich über die Notwendigkeit der Durchführung eines Eingriffs und über alternative Behandlungsmöglichkeiten beraten lassen.

                    Umfrage der Woche

                    Haben Sie sich während Ihrem letzten Arztbesuch Notizen gemacht?
                    Abstimmen

                    Wann besteht Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung?

                    Ein rechtlicher Zweitmeinungsanspruch besteht aktuell bei den folgenden Eingriffen:⁶

                    • Amputation beim diabetischen Fußsyndrom
                    • Eingriff an Gaumen- oder Rachenmandeln
                    • Eingriff an der Wirbelsäule
                    • Gallenblasenentfernung
                    • Gebärmutterentfernung
                    • Gelenkspiegelungen an der Schulter
                    • Herzkatheteruntersuchung und Ablationen (Verödungen) am Herzen
                    • Implantation eines Herzschrittmachers oder eines Defibrillators
                    • Implantation einer Knieendoprothese

                    Weitere Operationen für das Zweitmeinungsverfahren werden folgen. Unabhängig davon bieten viele gesetzliche Krankenkassen eine Zweitmeinung bei weiteren Eingriffen als Zusatzleistung an. Zum Beratungstermin bei der „Zweitmeinerin“ oder dem „Zweitmeiner“ sollten Patienten all ihre Befunde und Untersuchungsergebnisse mitbringen.

                    Diese muss ihnen der behandelnde Arzt aushändigen (siehe Tipp 5). Patienten können auch darum bitten, dass die notwendigen Unterlagen direkt an die „Zweitmeinerin“ oder den „Zweitmeiner“ übermittelt werden.

                    Ist der Eingriff wirklich notwendig?

                    Eine weitere Untersuchung durch die „Zweitmeinerin“ oder den „Zweitmeiner“ ist in der Regel nicht notwendig. Ihre oder seine Einschätzung stützt sich vor allem auf die vorliegenden Befunde und das persönliche Gespräch, das mit ihrer oder seiner Einschätzung zu dem geplanten Eingriff endet. Es kann sein, dass die „Zweitmeinerin“ oder der „Zweitmeiner“ die ursprüngliche Empfehlung zum Eingriff teilt, eine andere Behandlung empfiehlt oder von einem Eingriff abrät.

                    Wenn Patienten es wünschen, teilt die Zweitmeinerin oder der Zweitmeiner ihre oder seine Einschätzung der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt mit. Bei Bedarf können Patienten auch eine schriftliche Zusammenfassung der Zweitmeinung erhalten.

                    Weitere Informationen zum Zweitmeinungsverfahren bekommen Patienten bei ihrer Krankenversicherung, unter der bundesweiten Telefonnummer 116 117 (Patientenservice) oder online unter www.116117.de/zweitmeinung.

                    Gut zu wissen: Während der Arbeitszeit zum Arzt?

                    Viele tun es, aber laut Gesetz (oder Tarifvertrag) sind Arztbesuche während der Arbeitszeit tatsächlich nur in Ausnahmefällen erlaubt. Grundsätzlich müssen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer immer bemühen, eine Arztpraxis vor oder nach der Arbeit aufzusuchen. Es sei denn, es treten bei der Arbeitszeit akute Beschwerden auf, z.B. Zahnschmerzen.

                    Vorsorgeuntersuchungen sind dagegen z.B. kein akuter Grund für einen Arztbesuch während der Arbeitszeit. Bietet eine Arztpraxis jedoch nur Termine während der Arbeitszeit an, sollten sich Arbeitnehmer dort bescheinigen lassen, dass eine Untersuchung zeitlich nicht anders möglich ist.

                    In jedem Fall sollten Arbeitnehmer immer ihre Vorgesetzte oder Ihren Vorgesetzen rechtzeitig darüber informieren, wenn sie an einem Arbeitstag zum Arzt müssen.

                    Der Arztbesuch selbst gilt juristisch als Privatsache, das heißt: Arbeitnehmer müssen ihrem Betrieb nicht den Grund für den Arztbesuch nennen.

                    Tipp 9 für den Arztbesuch: Ein passendes Krankenhaus finden

                    Entscheiden sich Patienten mit Gelenkschmerzen für eine OP (siehe Tipp 8), stellt sich die nächste Frage: Welche Klinik kann diesen Eingriff am besten durchführen? Untersuchungen zeigen, dass knapp jede fünfte Klinik in Deutschland nicht die gesetzlichen Mindestanforderungen für schwere, planbare Operationen erfüllt. Diese sogenannte „Gelegenheitschirurgie“ kann dazu führen, dass es häufiger zu Komplikationen kommt.

                    Grundsätzlich sind alle Kliniken dazu verpflichtet, zu veröffentlichen, welche und wie viele Operationen sie pro Jahr durchführen und wie häufig es dabei zu welchen Komplikationen gekommen ist.

                    Diese Qualitätsberichte sind z.B. auf folgenden Webseiten zu finden:

                    • Deutsches Krankenhaus Verzeichnis: https://www.deutsches-krankenhaus-verzeichnis.de/app/suche
                    • Referenzdatenbank des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA): https://qb-referenzdatenbank.g-ba.de/#/suche

                    Ein riesiger Datenwust

                    Für Patienten kann es allerdings mühsam sein, die passenden und aktuellen Unterlagen im Internet zu finden und diese für sich richtig auszuwerten. Gemeinsam mit den größten Patienten- und Verbraucherorganisationen (siehe Tipp 10) hat die Bertelsmann Stiftung deshalb das Projekt „Weiße Liste“ ins Leben gerufen.

                    Auf diesem Online-Portal können Patientinnen und Patienten bundesweit danach suchen, welche Klinik einen bestimmten Eingriff am besten durchführen kann. Darüber hinaus können Patientinnen und Patienten oder ihre Angehörigen hier auch bundesweit nach geeigneten Pflegeeinrichtungen suchen.
                    • Zu erreichen ist das kostenlose Portal unter: https://www.weisse-liste.de/

                    Tipp 10 für den Arztbesuch: Sich Rat und Hilfe suchen

                    Patientinnen oder Patienten, die Verhaltensweisen und/oder Entscheidungen von ihren Ärztinnen oder Ärzten nicht nachvollziehen können oder vielleicht sogar das Gefühl haben, falsch oder fehlerhaft behandelt worden zu sein, können sich an verschiedene Anlaufstellen wenden.

                    Wichtig in diesem Zusammenhang: Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht beim Schmerzensgeld für Behandlungsfehler eine Verjährungsfrist nach drei Jahren vor.

                    Diese Frist beginnt mit dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch auf Schmerzensgeld entstanden ist. Entscheidend dabei ist, wann Patienten Kenntnis über den Behandlungsfehler und dessen Verursacher hatten. Ist die Verjährung bereits eingetreten, können Patienten gegenüber der verantwortlichen Ärztin oder gegenüber dem verantwortlichen Arzt keinen Anspruch auf Schmerzensgeld mehr geltend machen.

                    Damit Patienten einen Behandlungsfehler nachweisen können, muss in der Regel ein medizinisches Sachverständigengutachten eingeholt werden. Helfen können hierbei die Krankenkassen und die Gutachterkommissionen oder Schlichtungsstellen der Landesärztekammern.

                    Hier eine Auswahl von nützlichen Anlaufstellen, die Patienten bei Schwierigkeiten mit Ärztinnen oder Ärzten weiterhelfen und beraten können:

                    • Unabhängige Patientenberatung (UPB), Telefon: 0 80 00 11 77 22, www.patientenberatung.de (Hinweis: Derzeit befindet sich die neue UPB noch im Aufbau. Im Moment (Stand Februar 2024) kann daher keine Beratung angeboten werden.)
                    • Deutsche Stiftung Patientenschutz, Telefon 02 31 / 7 38 07 30, www.stiftung-patientenschutz.de
                    • Medizinischer Dienst Bund, Telefon: 02 01 / 8 32 71 00, www.md-bund.de
                    • Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Bürgertelefon: 0 30 / 3 40 60 66 01 (montags bis donnerstags 8 bis 18 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr), www.bundesgesundheitsministerium.de
                    • Bundesärztekammer, Telefon: 0 30 / 4 00 45 60, www.baek.de
                    • Bundeszahnärztekammer, Telefon 0 30 / 40 00 50, www.bzaek.de
                    • Verbraucherzentrale Bundesverband, Telefon: 0 30 / 25 80 00, www.vzbv.de

                    Viele weitere Tipps und Ratgeber rund um Bewegung und zum Umgang mit Schmerzen finden Sie in unserem Blog.

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                    deinestory@meine-gelenkschmerzen.de

                    Stand: 04.2024

                    Mann mit Brille lächelt in die Kamera, trägt ein grünes Polohemd, vor weißem Hintergrund.
                    Autor
                    Dipl.-Psych. Stephan Hillig

                    Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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                    Frau mit langen braunen Haaren trägt eine beigefarbene Bluse mit hohem Kragen, lächelt und steht vor einem dunkelblauen Hintergrund.
                    Geprüft von
                    Stephanie Nitsch

                    Stephanie Nitsch hat ihren Abschluss als examinierte Krankenschwester an der Universität zu Lübeck absolviert und arbeitete 10 Jahre im Operationsdienst verschiedener Fachgebiete. Als geprüfte Pharmareferentin besuchte sie anschließend neurologische und urologische Facharztpraxen, Kliniken und Apotheken. Im European Surgical Institute, dem europäischen Schulungszentrum der Firma Johnson&Johnson für minimal-invasive Chirurgie, betreute sie die CME-Kurse (Continuing Medical Education) für Chirurgen und war für die Schulung der neuen Außendienstmitarbeiter verantwortlich.

                    Als spätere Gebietsmanagerin lagen ihr die Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Anwendungsberatung des Ethicon-Produktportfolios im Operationssaal besonders am Herzen. Als medizinische Redakteurin unserer Healthcare-Abteilung verfasst sie Fachpublikationen und Patienteninformationen.

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                    Quellenangaben

                    1. https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/24044.php
                    2. https://www.dak.de/presse/bundesthemen/gesundheitsreport/krankenstand-2023-weiter-auf-rekordniveau-_56842
                    3. Reif, S. (2023) Behandlungsgespräche in der Arztpraxis – Ein Europäischer Vergleich für die Strube Stiftung gGmbH, Internetdokument (PDF): https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Studie_Kontaktzeiten_Hausarzte_in_Europa_2023.pdf (zuletzt abgerufen im Februar 2024)
                    4. Bundesministerium für Gesundheit (2018), Informiert und selbstbestimmt Ratgeber für Patientenrechte, Internetdokument (PDF), https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Broschueren/Ratgeber_fuer_Patientenrechte_bf.pdf (zuletzt abgerufen im Februar 2024)
                    5. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Woran erkennt man eine gute Arztpraxis? – Checkliste für Patientinnen und Patienten. 4. Aufl., Version 1. Berlin: ÄZQ; 2015. (äzq Schriftenreihe; 43) DOI 10.6101/azq/000229
                    6. Patientenmerkblatt Zweitmeinungsverfahren bei geplanten Eingriffen, Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Internetdokument: https://www.g-ba.de/downloads/17-98-4765/2019-10-28_G-BA_Patientenmerkblatt_Zweitmeinungsverfahren_bf.pdf

                    Inhalt

                    • Tipp 1: Hineinversetzen
                    • Tipp 2: Experte werden
                    • Tipp 3: Vorbereitung
                    • Tipp 4: Unterstützung
                    • Tipp 5: Dokumente
                    • Tipp 6: IGeL-Angebote
                    • Tipp 7: Termine
                    • Tipp 8: Zweitmeinungen
                    • Tipp 9: Krankenhaus
                    • Tipp 10: Rat und Hilfe

                    Bewegungsschmerzen: Übungen und Tipps

                    Hilfreiche Übungen und Tipps zum Umgang mit Bewegungsschmerzen.

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